@zwangsneurotiker: Mein Bruder bekam über vierzig Jahre lang Leponex, er war zum Schluss nur noch "Gemüse", kognitiv war nichts mehr da, konnte nichts mehr lesen, nicht mehr halbwegs normal kommunizieren, etc. Ich denke, es ist einen Versuch wert, unter kompetenter ärztlicher Begleitung zu versuchen, die Dosis der Neuroleptika mithilfe von alternativen Heilmethoden zu reduzieren (in manchen Fällen sogar erfolgreich ganz abzusetzen). Es gibt in München mehrere Psychiater, die sowohl schulmedizinisch als auch begleitend mit Homöopathie arbeiten und wohl ziemlich erfolgreich darin sind, vielen Patienten Lebensqualität zurück zu geben. (Dr. Hock, Dr. Besserer, Dr. Gehrke). Man kann da einfach mal anrufen und sich beraten lassen oder sich erstmal deren Webseiten anschauen. (Allerdings muss die homöopathische Behandlung soweit ich weiß, privat bezahlt werden). Mir ist bewusst, dass Homöopathie sehr umstritten ist und zur Zeit von der Ärzteschaft sehr verteufelt wird aber ich selbst mache damit seit über 40 Jahren sehr positive Erfahrungen (bin selbst nicht psychisch erkrankt, sondern Angehörige, aber behandle bei mir alle körperlichen Beschwerden mit Homöopathie.) Es ist einen Versuch wert, denke ich. Mein Sohn bekam über sechs Jahre lang Risperdal, es wurde schrittweise immer weiter reduziert bis auf eine sehr geringe Dosis (0,5 mg), mit der es ziemlich gut lief aber er wollte es ganz ausgeschlichen haben, denn er sagte, es täte ihm nicht gut (ich weiß nicht, wie die Nebenwirkungen bei 0,5 mg sind). Zum Glück bekam er nur ein Medikament, denn ich denke, wenn mehreren Neuroleptika gleichzeitig verordnet werden, potenzieren sich auch die Nebenwirkungen und es ist fraglich, ob die Ärzte diese Wechselwirkungen überhaupt einschätzen können. Ich glaube einfach nicht daran, dass Psychosen unheilbar sind. Das menschliche Gehirn hat eine unglaubliche Regenerationsfähigkeit, wenn man es dabei unterstützt und nicht mit dem Holzhammer plattmacht. Sehr wichtig sind meiner Meinung nach auch Vitamine und Mineralstoffe. Damit will ich nicht sagen, dass man eine akute Psychose mit Vitaminen in den Griff bekommen kann aber langfristig ist es entscheidend, Vitaminmängel zu vermeiden. Es gibt mehrere Studien darüber, dass ein starker Mangel an B-Vitaminen (vor allem Vitamin B12), Vitamin D, Vitamin C, Psychosen nicht nur verschlimmern, sondern sogar auslösen kann. Es bringt allerdings natürlich nichts, wahllos Vitamine einzuwerfen, sondern es geht darum, ärztlich abklären zu lassen, ob tatsächlich Mängel vorhanden sind und dann zu substituieren. (Studien haben weiterhin gezeigt, dass bei vielen Menschen mit Psychosen/Schizophrenie gravierende Vitaminmängel vorliegen. )
In deutschen Psychiatrien wird immer noch viel zu viel nach "Schema F" therapiert, nach dem Motto "das haben wir schon immer so gemacht, also machen wir es weiter so. Ich glaube, Kliniken und Psychiater, denen es am Herzen liegt, wie es ihren Patienten wirklich geht und die auch mal den oder die Patient/in ernst nehmen sind die Ausnahme.
Ich empfehle auch die Lektüre des Artikels "Wenn Psychopillen das Gehirn schrumpfen lassen" in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (schon älter aber noch abrufbar).
Alles Gute, Nina