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Verschreibung von Antidepressiva

Arr2Dee2

New Member
Registriert
24 Juni 2023
Beiträge
6
Hallo liebe Community,

mein Freund hatte vor einem Jahr eine mehrere Wochen andauernde Psychose und nimmt seit der stationären Behandlung 4mg Risperidon täglich und ist seitdem auch stabil. Er hat allerdings starke depressive Symtome, ist antriebslos, hat Konzentrationsschwierigkeiten und es fällt ihm schwer zu sprechen. Er hat diese Symptome auch schon bei seiner Psychiaterin angesprochen, aber sie meinte die Medikation soll erstmal so belassen werden. Und in einer Gruppe für Leute mit Psychoseerfahrung wurde uns gesagt dass Antidepressiva wohl nach Psychosen ungern verschrieben werden.
Hat jemand Erfahrung mit der Verschreibung bzw Einnahme von Antidepressiva nach einer Psychose?

Vielen Dank im vorraus!
 
Risperidon ist kein besonders gutes Medikament, gerade wenn es um solche Probleme gibt.
Ein Wechsel auf dem modernen Aripiprazol (möglichst kleine Dosis 5mg) wäre ratsam, da es gut verträglich ist, antidepressiv wirkt und die Konzentration damit deutlich besser sein sollte.
Es gibt da auch das aktuelle Reagila(Cariprazin), mit dem Betroffene gut klarkommen.

Ich würde trotzdem eher zum Aripiprazol raten und zusätzliche Antidepressiva in Betracht ziehen, wie in meiner Empfehlung hier im Forum, hilft da das Bupropion sehr bei Negativsymptomen, wie Antriebsschwäche und Konzentrationsprobleme, reduziert Suchtsymptome wie das Rauchen, auch wahnhafte Probleme, die wie eine Sucht sein können, können damit reduziert werden.

Bei der Empfehlung wird im Grunde das Aripiprazol als Antipsychotikum (Hauptwirkstoff) eingesetzt und zusätzlich Bupropion(SNDRI)+Citalopram(SSRI) als Antidepressiva gegeben, was sich in dieser Zusammenstellung gut verträgt.
Diese selektiven Antidepressiva haben relativ wenig Wechselwirkungen und eignen sich besonders. Bupropion wäre sehr ratsam, da es das einzige Antidepressivum ist in dieser Wirkklasse und bei einer Psychose bezüglich der Negativsymptome sehr nützlich ist. Auch Positivsymptome und Verlauf kann damit verbessert werden.

Dort findet man genau Informationen:
https://schizophrenie-forum.com/psychose/pdf/Deutsch_Druckversion.pdf
 
Ich würde aber mit Risperidon keine solche Umstellung machen. Früher hatte ich das auch und war geistig wie behindert, also Konzentrationsstörungen können da aufgrund des Wirkstoffs sehr heftig sein. Man igelt sich auch stärker ein damit, ich konnte etwa kaum über die Erkrankung sprechen, ich war meist auch so unter Belastung schnell erschöpft. Aripiprazol wirkt sehr gut und hat keine solchen schweren Nebenwirkungen, es wirkt zwar Antidepressiv, aber Negativsymptome wie Antriebsmangel bleiben wie bei anderen Antipsychotika bestehen, das kann erst mit Bupropion als Antidepressivum behandelt werden. Übliche Antidepressiva wirken häufig auf das Serotonin und haben bei einer Psychose keinen so starken antriebssteigernden Effekt.
 
Also ich habe das Antidepressivum "Agomelatin" ziemlich direkt nach meiner letzten Akutphase in niedriger Dosis verschrieben bekommen. So wirklich geholfen hat es allerdings nicht in meiner Erinnerung (schwierig zu beurteilen).
Die depressiven Symptome sind "normal" für den Verlauf einer Psychose (sog. postpsychotische Depression, siehe Bild).

verlauf.PNG

Diese kann Wochen bis Monate, in einigen Fällen allerdings auch länger anhalten.

Ein weiterer zu bedenkender Faktor sind die Antipsychotika, die oftmals sog. sekundäre Negativsymptome auslösen. Diese werden oftmals von Psychiatern unterschätzt, aber sind für Patienten sehr real. Allerdings lassen sich diese nur durch die Reduzierung der antipsychotischen Medikation behandeln. Es könnte sein, dass die Dosis von 4mg für deinen Freund zu hoch ist (sog. overshooting, zu hohe Rezeptorabdeckung). Vielleicht lässt die Psychiaterin auf eine Dosisreduzierung ein? Man könnte dies experimentell Ausprobieren und bei Verschlechterung der Positivsymptomatik wieder aufdosieren.

Drücke aufjedenfall die Daumen, dass es besser wird! LG
 
Vielen lieben Dank für die schnellen und ausführlichen Antworten. Er wird nochmal mit seiner Psychiaterin reden und versuchen die Medikation anpassen zu lassen. Falls sich die Psychiaterin nicht darauf einlässt, wäre meine Idee noch, dass mein Freund für eine kurze Zeit in eine Klinik geht um die Medikation dort anpassen zu lassen. Was meint ihr dazu?
 
Vielen lieben Dank für die schnellen und ausführlichen Antworten. Er wird nochmal mit seiner Psychiaterin reden und versuchen die Medikation anpassen zu lassen. Falls sich die Psychiaterin nicht darauf einlässt, wäre meine Idee noch, dass mein Freund für eine kurze Zeit in eine Klinik geht um die Medikation dort anpassen zu lassen. Was meint ihr dazu?
Wieso nicht. Bedenkt aber, dass für offene Stationen teils lange Wartelisten existieren. Freiwillig in die Geschlossene würde ich für eine Umstellung nicht empfehlen, wobei es auch Leute gibt, die das machen.
 
Hallo Arr2Dee2,

mein Sohn, (Asperger Autist), hatte vor 9 Jahren eine Psychose mit Stimmenhören. Er bekam in der anthroposophischen Husemann-Klinik in Buchenbach 4 mg Risperdal. Die Stimmen gingen weg aber er war enorm verlangsamt und konnte kaum noch sprechen. Er war eigentlich zu nichts mehr fähig. Er bekam gleichzeitig Escitalopram, mit der Begründung, es könne eine Depression auftreten. Die sehr hohe Dosis Risperdal mag anfangs nötig gewesen sein, wegen der Stimmen aber seine Psychiaterin hier vor Ort sollte ihm weiterhin mindestens für ein Jahr 4mg geben (zur Sicherheit, wie gesagt wurde). Depressionnen treten in diesem Zusammenhang deshalb so häufig auf, weil die Neuroleptika auf das Dopamin-System einwirken und Dopamin stark runterfahren. Wir haben dann in Absprache mit seiner Psychiaterin ganz langsam herunterdosiert und er wurde wieder "zum Menschen". Er hat noch lange eine sehr geringe Dosis eingenommen, die sich auch sehr positiv auf seinen Autismus ausgewirkt hat. Ich empfehle die Lektüre eines Artikels der FAZ mit dem Titel "Wenn Psychopillen das Gehirn schrumpfen lassen". Er ist noch im Internet abrufbar. Darin werden Langzeitstudien zitiert, mit denen nachgewiesen wurde, dass Neuroleptika insbesondere Deutschland wider besseres Wissen in der Regel viel zu hoch dosiert werden, was den Patienten auch langfristig sehr schadet. Laut dem Artikel würden bereits weitaus geringere Dosen die gewünschte Wirkung zeigen, da das Dopamin-System sehr empfindlich ist.
Mein Sohn meinte dann irgendwann, das Medikament täte ihm nicht gut (er war auf einer Dosis von 0,5 mg) und er wolle es nicht mehr nehmen. Nach dem völligen Absetzen vor etwa zwei Jahren haben sich seine autistischen Symptome leider wieder sehr verstärkt und ich hätte es begrüßt, wenn er weiter die niedrige Dosis eingenommen hätte. Inzwischen ist er wieder in einer Psychose (nach ca. 9 Jahren), lehnt aber jede Medikation ab, leider!
Aber 4 mg Risperdal legen einen Menschen wirklich lahm!
Liebe Grüße, Nina
 
Kann hier bestätigen, dass risperdal echt kein gutes Medikament ist und teils sogar depressiv macht. Ich hatte das am Anfang auch und hab mich dann in einer Klinik umstellen lassen auf Abilify. Bei Abilify reichen oft schon 5 mg, dadurch ging es mir schonmal besser aber die Depression war hartnäckig. Bei mir hat das antidepressivum duloxetin dann geholfen. Manche Ärzte verschreiben sehr wohl antidepressiva. Würde deinen Freund auch raten nochmal in die Klinik zu gehen oder eher die behandelnde Ärztin zu wechseln. Bringt ja nichts wenn sie ihn nicht ernst nimmt.
 
Danke, es tut wirklich gut zu lesen dass es anderen auch so geht.
@ Nina: Dass dein Sohn jetzt wieder in einer Psychose steckt tut mir wirklich leid. Ich hoffe sehr ihr findet eine Lösung ihm zu helfen!
 
@Arr2Dee2: Danke! Leider hat mein Sohn zur Zeit keinerlei Krankheitseinsicht, so dass es sehr schwierig ist, ihm zu helfen. Außerdem: Während der ersten Psychose habe ich ihn intensiv begleitet und er war sehr dankbar dafür. Bei der jetzigen hat er starke Wahnvorstellungen in Bezug auf mich entwickelt, lehnt jeden persönlichen Kontakt zu mir ab und schreibt mir fast täglich extrem hasserfüllte, schockierende E-Mails. Und das seit fast eineinhalb Jahren. Es ist sehr schwer. Er lässt nur noch Kontakt zu meinem Lebensgefährten zu, der ihn so gut es halt geht unterstützt. Ich kann im Moment gar nichts tun. Das ist zum Verzweifeln.
LG, Nina
 
Er versucht es jetzt noch einmal bei seiner Ärztin. Allerdings hat er ihr beim letzten Besuch schon gesagt dass er Suizidgedanken hat und sie hat nur gesagt dass er sich im Notfall an ein Krankenhaus wenden soll - hat aber an der Medikation nichts geändert. Wenn sie weiterhin nicht reagiert, wird er sich einen anderen Arzt suchen.
 
Ja, er sollte auch sagen das er ein Antidepressiva braucht das er es ohne Medikamente nicht alleine schaft. Wenn sie trotzdem abblockt kann ich nut raten einen anderen Arzt aufzusuchen.
 
Hallo Arr2Dee2,

mein Sohn, (Asperger Autist), hatte vor 9 Jahren eine Psychose mit Stimmenhören. Er bekam in der anthroposophischen Husemann-Klinik in Buchenbach 4 mg Risperdal. Die Stimmen gingen weg aber er war enorm verlangsamt und konnte kaum noch sprechen. Er war eigentlich zu nichts mehr fähig. Er bekam gleichzeitig Escitalopram, mit der Begründung, es könne eine Depression auftreten. Die sehr hohe Dosis Risperdal mag anfangs nötig gewesen sein, wegen der Stimmen aber seine Psychiaterin hier vor Ort sollte ihm weiterhin mindestens für ein Jahr 4mg geben (zur Sicherheit, wie gesagt wurde). Depressionnen treten in diesem Zusammenhang deshalb so häufig auf, weil die Neuroleptika auf das Dopamin-System einwirken und Dopamin stark runterfahren. Wir haben dann in Absprache mit seiner Psychiaterin ganz langsam herunterdosiert und er wurde wieder "zum Menschen". Er hat noch lange eine sehr geringe Dosis eingenommen, die sich auch sehr positiv auf seinen Autismus ausgewirkt hat. Ich empfehle die Lektüre eines Artikels der FAZ mit dem Titel "Wenn Psychopillen das Gehirn schrumpfen lassen". Er ist noch im Internet abrufbar. Darin werden Langzeitstudien zitiert, mit denen nachgewiesen wurde, dass Neuroleptika insbesondere Deutschland wider besseres Wissen in der Regel viel zu hoch dosiert werden, was den Patienten auch langfristig sehr schadet. Laut dem Artikel würden bereits weitaus geringere Dosen die gewünschte Wirkung zeigen, da das Dopamin-System sehr empfindlich ist.
Mein Sohn meinte dann irgendwann, das Medikament täte ihm nicht gut (er war auf einer Dosis von 0,5 mg) und er wolle es nicht mehr nehmen. Nach dem völligen Absetzen vor etwa zwei Jahren haben sich seine autistischen Symptome leider wieder sehr verstärkt und ich hätte es begrüßt, wenn er weiter die niedrige Dosis eingenommen hätte. Inzwischen ist er wieder in einer Psychose (nach ca. 9 Jahren), lehnt aber jede Medikation ab, leider!
Aber 4 mg Risperdal legen einen Menschen wirklich lahm!
Liebe Grüße, Nina
Genau so ist es
Ich bekomme immer noch 6mg von dem Dreckzeug
 
@thomi1980 Also 6 mg Risperdal ist schon eine Hammer-Dosis, wenn man das täglich nehmen muss, grenzt das schon an Körperverletzung! Wie lange bekommst du schon so viel und warum wird es nicht auf ein erträgliches Maß runterdosiert?
 
@thomi1980 Also 6 mg Risperdal ist schon eine Hammer-Dosis, wenn man das täglich nehmen muss, grenzt das schon an Körperverletzung! Wie lange bekommst du schon so viel und warum wird es nicht auf ein erträgliches Maß runterdosiert?
Zu lange ....
Was verstehst du bei dem Mistzeug von erträglichen Maß?
 
@thomi1980 Also mein Sohn hatte zum Schluss 0,5 mg und das ging ganz gut. Nachdem er es dann aber ganz abgesetzt hatte, ist er jetzt seit längerer Zeit wieder in einer Psychose, die zunehmend von Wahnvorstellungen dominiert wird und auch die autistischen Symptome nahmen nach einer Weile wieder stark zu. Ob bei ihm jetzt noch 0,5 mg ausreichen würden, weiß ich natürlich nicht.
Ich kenne deine Umstände nicht aber ich finde 6 mg Risperdal extrem viel. Vielleicht könntest du deine Ärztin ja bitten, eine langsame Dosisreduzierung auszuprobieren. Das muss man natürlich wirklich langsam machen, so dass du nach einiger Zeit vielleicht erstmal auf 4 mg und dann später auf 2 mg oder 1 mg runterkämst. Das macht schon einen großen Unterschied. Aber ich kenne deine Situation natürlich nicht. Hättest du die eventuell Möglichkeit, woanders zu wohnen als bei deiner Mutter? Das kann auch schon viel bringen, denke ich.
 
Ach was soll ich sagen.....
Meine Eltern versuchen das ja richtig zu machen aber es ist nicht so einfach irgendwie.
Ich wohne ja gern daneben...
Umziehen will ich nich... höchsten später vllt. ins vom Opa geerbte Haus. aber die Bruchbude müsste auch saniert werden und da fehlt wieder s Geld 💸
Ne ich Versuche meiner Mama schon zu erklären wie das auf den Dreckstabletten is usw
Vllt versteht sie's ja irgendwann mal das das Zeug auch das Gehirn beeinflusst und ich auch keine Ahnung habe wie ....sie müsste eben viel toleranter und aufgeschlossener sein anstatt mir immer wenn ich mal was gegen diese ganzen Psychopillen sage mit Rausschmiss und Einweisung zu drohen...
Bloß weil ich sage ich würde es mal ohne probieren wollen
Von den 6mg RisperdAL und dem andren Scheiss 💊 🤢 🤮
will die Psychiaterin ja erstmal nicht runtergehen ...und so sind die Psychiater alle denen ich begegnet bin...
Das geht jetzt seit dem ich 25 bin...
Ich wusste garnich wie mir geschieht wo die s erste Ma kamen..
Und dann die schönen Zwangsbehandlung en mit fixieren usw. wie ses nennen
Habsch bestimmt auch n trauma von der ganzen Scheisse und dann sollte wieder zu denen rennen...
Da bekommt man ne ganz andere Sicht
Das is ja auch alles Freiheitsberaubung und Körperverletzung aber eben von der Polizei und den Ärzten...
Ohne den ganzen Scheiss von "Behandlung" wäre ich heut besser dran 🤧🤕❤️‍🩹
Aber die Allgemeinheit meint halt das müsste so sein
Und kommt uns immer mit "aggressiv" krankheitsbeinsüchtig" usw.
Selbst meine Eltern sind der Meinung wenn die das nur lange genug labern...
Und man kann garnix machen als opfer
 
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