Aktuelles

Psychose & Schizophrenie Forum ❤️

Herzlich willkommen in unserer hilfsbereiten Community. ✨ Hier findest du Austausch mit Betroffenen, Angehörigen und Experten – ein Ort, an dem du deine Symptome und Erfahrungen verarbeiten kannst.

Registriere dich jetzt und nutze alle Vorteile:

  • 🌐 Ein aktives Forum mit Chat- und PN-Funktion
  • 💊 Medikamente-Empfehlung ← Empfehlung bei Kognitiv- und Negativsymptomen für mehr Lebensqualität
  • 💙 Eine unterstützende Community, die an deiner Seite steht

Wir freuen uns darauf, dich in unserer Gemeinschaft zu begrüßen! ☀️

Nach dem Login wird dieses Textfeld automatisch ausgeblendet.

Unverständnis in der eigenen Familie

Ritter

New member
Hallo in die Runde!
Ich bin meist nur Mitleser. Aktuell habe ich aber ein Problem was ich mal loswerden möchte. Meine Geschwister zeigen sehr wenig Verständnis für meine psychische Erkrankung, die ich nun schon 27 Jahre mit mir rumtrage. Leider habe ich Besuchsreisen und Familientreffen immer wieder absagen müssen. Mittlerweile habe ich diesbezüglich eine Angststörung entwickelt, mit anderen Worten ich empfinde nicht nur ein Unbehagen, sondern werde psychotisch, wenn ein Besuch ansteht. So auch jüngst, als meine Schwester, mich besuchen wollte.
Sie lebt am anderen Ende der Welt und wollte mich nach 10 Jahren mal wieder besuchen. Schon ca 4 Wochen vor dem Termin habe ich mein Quietapin hoch dosiert. Irgendwann ging dann gar nichts mehr. Ich musste mich vom Psychiater krank schreiben lassen.
Meiner Schwester habe ich per Mail mitgeteilt, daß ich sie in meinem schlechten Zustand nicht empfangen kann.
Sie war und ist immer noch stinksauer auf mich.
Für Gesunde und Außenstehende ist einfach nicht nachvollziehbar, was sich in meinem Kopf so alles abspielt.
Habt Ihr ähnliche Erlebnisse?
 
Hey, ähnliche Erlebnisse habe ich nicht, aber ich habe erleben dürfen, wie sehr eine gewisse Akzeptanz meines Umfeldes hilfreich war, und stelle mir das Gegenteil als immens schwierig vor.
Gibt es denn noch andere Anlässe oder Möglichkeiten, deine Geschwister zu sehen?
Oder wäre es denkbar, daß du sie besuchst/triffst, wenn du dich danach fühlst?
Das muss ja ein schrecklicher Stress sein, so wie du es schilderst.
 
Ich habe durchaus ähnliche Erlebnisse.
Es ist schlimm, wenn das engere Umfeld so gar kein Verständnis hat- und auf "krankheitsbedingte" Abgrenzungen und Verhaltensweisen ablehnend reagiert.
Wichtig ist, dass Du trotzdem auf Dich achtest- wenn Dir der Kontakt nicht gut tut oder gar schadet, dann ist es Dein gutes Recht, Nein zu sagen.
Wenn Sie Dich verstehen wollten, gäbe es genug Informationen frei zugänglich.
Auf der anderen Seite denke ich mir aber auch: inwieweit kann und darf man denn von Aussenstehenden erwarten, solch massive Erkrankungen zu verstehen?

Ich habe eines Tages für mich beschlossen, mein Privatleben von solchen Leuten zu bereinigen- Familie hin oder her.
 
Ich kenne das. Mein Bruder überfordert mich mit seinen Problemen ständig, als ob ich eine kern gesunde Person wäre und wenn ich sage das es mir zuviel ist kommt kein Verständnis. Wie lange willst du noch krank sein? Das frägt er mich ständig, als ob es mein Hobby ist krank zu sein. Eine provozierende Frage von ihm.
Ich versuche so gut es geht Abstand zu halten. Familie kann so toxisch sein.
 
Super vielen Dank für Eure Antworten. Ich will erst mal Gras über die Sache wachsen lassen. Das Verhältnis zu meiner Schwester war eigentlich gut und eng. Aber man wird sich fremd, wenn man 20.000 km voneinander entfernt wohnt. Sie wird wohl nicht wieder nach Europa kommen.
Mein Partner steht aber zu mir.
 
Meine Geschwister interessierten sich nie für meine Erkrankung und meinten nur ich sei faul, da ich nie mehr als Halbtags arbeitete. Letztendlich, als unsere Eltern verstorben waren und ich alleine im Elternhaus lebte, starteten meine Geschwister eine Teilungsklage gegen mich bei Gericht. Ziel einer Teilungsklage ist die Zwangsversteigerung der betroffenen Immobilie und eine gerechte Teilung des Geldes vom Verkauf !

Mein Vater konnte mit Psychiatrie nie etwas anfangen und meine Mutter, obwohl sie sich gewaltig um mich kümmerte, war der festen Überzeugung, dass ein Kind von ihr nicht schizophren sein kann !
 
@Ritter ich habe seit ich erkrankt bin immer etwas vermieden und treten dadurch nur auf der Stelle. Vielleicht könntest du wenn du es nicht persönlich kannst deinen Geschwistern Nachrichten senden in denen du deinen Standpunkt mitteilst. Vielleicht auch denn Wunsch nach mehr Verständnis und Unterstützung deutlich machst. Oft ist das Problem in der Kommunikation, vorallem mit Geschwistern.
 
Meine Geschwister interessierten sich nie für meine Erkrankung und meinten nur ich sei faul, da ich nie mehr als Halbtags arbeitete. Letztendlich, als unsere Eltern verstorben waren und ich alleine im Elternhaus lebte, starteten meine Geschwister eine Teilungsklage gegen mich bei Gericht. Ziel einer Teilungsklage ist die Zwangsversteigerung der betroffenen Immobilie und eine gerechte Teilung des Geldes vom Verkauf !

Mein Vater konnte mit Psychiatrie nie etwas anfangen und meine Mutter, obwohl sie sich gewaltig um mich kümmerte, war der festen Überzeugung, dass ein Kind von ihr nicht schizophren sein kann !
Oft denke ich, so wie jetzt, wenn ich das lese, daß das Stigma, das mit der Erkrankung einhergeht, allen Beteiligten furchtbar im Weg steht.
Ängste und Scham... das ist nicht nur tieftraurig, sondern steht einer interessierten Auseinandersetzung total entgegen.
 
Ich hatte tatsächlich auch die familiäre Problematik...die Rückfälle wurden oftmals auf Tabletten-Reduktionen geschoben, was aber nicht immer gestimmt hat. Die psychosoziale Komponente der Erkrankung wurde nahezu völlig ignoriert von Seiten meiner Familie.

Da hat die Klinik aber letztendlich auch eine Mitverantwortung, da sie das Gewissen tatsächlich meiner Eltern noch beruhigen wollten, das sei eine "Stoffwechsel-Erkrankung" und vergleichbar mit der Zuckerkrankheit. Diese Ansicht teile ich ganz und gar überhaupt nicht.

So Sachen wie "Faulheit" wurden mir auch schon an den Kopf geworfen. Ich weiß, dass das überhaupt nicht der Wahrheit entspricht.

Das Einzige was Erleichterung gebracht hat, war Abstand zu gewinnen - da habe ich quasi alles auf eine Karte gesetzt und hatte es geschafft 60 km wegzuziehen. Dummerweise hatte ich dann jeden Tag Anrufe, was den Druck auf den Kessel bzw. Hirn wieder erhöht hat.
Sei's drum - manche Menschen sind einfach ignorant auch wenn es die eigene Familie ist. Kommunikation wäre sicherlich sinnvoll, nur wenn sich die Ausgangslage über Jahre nicht verändert, ist das ganze zum Scheitern verurteilt. Man hätte ebenso mit der Wand sprechen können.
 
Da hat die Klinik aber letztendlich auch eine Mitverantwortung, da sie das Gewissen tatsächlich meiner Eltern noch beruhigen wollten, das sei eine "Stoffwechsel-Erkrankung" und vergleichbar mit der Zuckerkrankheit. Diese Ansicht teile ich ganz und gar überhaupt nicht.

Mein Psychiater bzw. seine Klinik hat mit meiner Familie nicht geredet, mich klärte mein Psychiater erst nach drei Jahren auf. Trotzdem verehre ich ihn noch immer für sein herausragendes Können !
 
Zurück
Oben