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Tochter einer schizophreniekranken Mutter

Coco97

New Member
Registriert
24 Feb. 2018
Beiträge
2

Hallo...

ich bin Nadine, 21 Jahre alt. Ich habe wirklich lange mit mir gerungen, ob ich mich in diesem Forum anmelden und andere teilhaben lassen soll. Es fällt mir nicht leicht, gleichzeitig aber fühlt es sich gut an mal ganz in Ruhe, ohne Unterbrechungen "reden" zu können.

Wie der Betreff schon verrät, bin ich Tochter einer schizophreniekranken Mutter.

Meine Mutter wird dieses Jahr 45. Dank ihr und wegen ihr hab ich schon einiges erleben, aber auch durchmachen müssen.

Ich habe vieles aus meiner Kindheit verdrängt, und immer wieder bekomme ich von meiner Mutter zu hören dass es besser so ist. Vieles erzählt sie mir, ich kann nur leider nichts mit diesen "Erinnerungen" anfangen...
Aber vieles weiß ich auch. Manches ist gar nicht so lange her.
Das, was ich weiß, ist, wie meine Mutter ist wenn sie einen Anfall hat. Wie ich gleichzeitig Angst um sie und auch wegen ihr habe. Wie ich sie am liebsten in den Arm nehmen, aber auch wegrennen möchte. Ich weiß, dass es mir weh tut, sie so zu sehen.
Ich habe 2 Geschwister, einen jüngeren Bruder und eine ältere Schwester. Wir sind alle 3 auf unsere Art und Weise völlig verkorkst.
Mein Bruder lebt bei meiner Mutter, ist soziophob und traut sich nicht das Haus zu verlassen. Er ist 19, wird dieses Jahr 20.
Ich bin mit 17 bei meiner Mutter ausgezogen. Und das wegen ihrer Krankheit. Das alles hat mich zu sehr belastet.. Grund war ihr bisher letzter Klinikaufenthalt. Meine große Schwester war da, um auf meinen Bruder und mich aufzupassen, und doch war ich die, die alles gemacht hat. Nach der Schule gekocht, Gewaschen, geputzt... Das hat mir zu dem Zeitpunkt den Rest gegeben. Ich wusste nicht mehr, wie ich mit meiner Mutter umgehen kann und soll, was ich ihr sagen kann ohne sie zu sehr zu belasten, ich hatte Angst dass ihr alles wieder zu viel wird und sie wieder in die Klinik muss. Also bin ich von meiner Mutter zu meinem Vater gezogen, mit 17.

Vom Regen in die Traufe...

Mein Vater hat ein Alkoholproblem, meine Eltern ließen sich scheiden als ich 8 war. Bei meinem Vater hab ich nur ein halbes Jahr lang gewohnt, mit 18 bin ich direkt in eine eigene Wohnung gezogen.

Ja und heute... Ich habe viele psychische Probleme entwickelt. Ich habe nur noch wenig Kontakt mit meinen Eltern. Telefonieren tu ich mit den beiden 1-2 mal im Monat... meine Mutter habe ich zuletzt August letzten Jahres gesehen, meinen Vater an Silvester. Ich hab die beiden lieb, egal was vorgefallen ist, aber andererseits halte ich einen "gesunden" Abstand zu den beiden.
Ich werde nächste Woche meine Schwester besuchen... dann werde ich auch meine Mutter wiedersehen. Sie freut sich schon sehr auf meinen Besuch, es bricht mir aber jedes mal wieder das Herz mich von ihr zu verabschieden. Nicht, weil ich wieder gehe und ohne sie sein werde, sondern weil sie wieder ohne mich sein wird. Ich habe jedes mal wieder Angst dass ihr das zu viel ist. Auch unsere Telefonate sind sehr oberflächlich. Wir reden darüber wie es uns geht, sie erzählt mir was von meinem Bruder, ich rede über meinen Hund. Dann großes Schweigen. Manchmal tut mir das weh... manchmal wünsche ich mir eine normale Familie, wo die Mutter die Mutterrolle übernimmt und einfach alles so ist, wie es eigentlich sein sollte. Ich musste früh erwachsen werden. ich musste früh lernen, über dumme Sprüche und Mobbing hinwegzusehen. Das alles hat mich kaputt gemacht, mich zerstört.

Heute lebe ich mit schweren depressiven Episoden, einer Borderline-Persönlichkeitsstörung und gesundheitlichen Problemen wie Migräne, starkes Übergewicht und einer chronischen Krankheit namens Pseudotumor cerebri.
Ich habe in den letzten 2 Jahren 2 Klinikaufenthalte hinter mir. 2016 war ich in der Psychiatrie, 2017 in der Psychosomatischen Klinik. Jeweils 10 Wochen. Momentan bin ich wieder am Ende angelangt, ich habe einfach keine Kraft mehr... manchmal würde ich am liebsten aufgeben.

Ich würde mich hier gerne mit Angehörigen austauschen. Wie schafft ihr das? Wie bekommt ihr diese Bilder wieder aus dem Kopf? Wie geht ihr mit den Betroffenen um? So viele Fragen, und so wenige fallen mir grade ein... alles kreist im Kopf. ich sitze vorm Computer, schreibe mir alles von der Seele und weine.

 
Hallo Nadine,

ich finde du schreibst und beschreibst deine Situation sehr schön.

So psychisches ist auch oft vererbbar und wenn man mehrere Erkrankte in einen Haus ist, dann kann ich mir das auch gut vorstellen wie schwierig das ist und sein kann.

Bin selbst an Schizophrenie erkrankt und ich war Jahre eine sehr große Belastung für alle, hatte aber das Glück zu der Zeit in einer gut funktionierenden Familie zu sein und mein Vater der lange ein Pflegefall war aufgrund eines Gehirntumors zu dem Zeitpunkt schon gestorben ist, als es bei mir langsam losgegangen ist mit dem Psychischen. Erst Depressiv über einige Jahre und dann die Schizophrenie/Psychose.

Migräne und Übergewicht kenne ich auch und hab immer noch etwas mit Übergewicht zu schaffen bei mir, wobei mir eine Krankheit "Pseudotumor cerbri" mir ganz Neu erscheint. Was ist das denn genau oder wie muss man sich das vorstellen ? Hab selbst lange mal geglaubt wegen eines Ski Unfalls und Beule da was abbekommen zu haben oder wegen den Tumor meines Vaters, hab ich mich auch untersuchen lassen mit CT und so um einen Tumor auch sicher auszuschließen. Mit so Ängsten an etwas erkrankt zu sein hat bei mir das angefangen, aber beim psychischen findet man eben nix und erst spät dann die Diagnosen bist die Psychose ausgebrochen ist.

Habe selbst ganz vieles ausprobiert an Medikamenten und hab eine super Medikamentekombinantion gefunden die mir mein Leben gerettet hat, vielleicht wäre das auch was für deine Mutter und wäre zusammen mit einen Psychiater der die Medikamente aufschreiben kann kein großes Problem, da es auch sehr gut verträgliche Medikamente sind, vielleicht wäre das zum Teil auch etwas für dich mit deinem Borderline, da sich die psychischen Erkrankungen oft ähneln und das Bupropion etwa gegen Sucht und Übergewicht hilft und mehr so wie ein ADHS Mittel ruhig macht und Aripiprazol so dämpft, optional auch Citalopram was die Stimmung aufhellt und auch dämpfend wirken kann so eingenommen.

Hier ein Link wo ich das im Forum Dokumentiert habe. Wenn du Fragen dazu hast kannst du mich auch gerne über PN uns so Kontaktieren ! Ich helfe da gerne damit man das probieren kann und so eine Möglichkeit einen überhaupt erst eröffnet wird, da so es wirklich Glückssache oder gar unmöglich ist einfach so solche richtig guten Medikamente die in der Kombi erst wirklich gut sind zu bekommen.

Hier der Link wo ich das aufgeschrieben habe wie man diese Medikamente einnehmen kann: Medikamene-Empfehlung bei Psychose

Gerade bei deiner Mutter könnte so etwas die Situation viel besser machen, wobei ich eben kein Arzt bin und man bei so etwas immer schauen muss wieweit man da Hilfe bekommt, was bei mir auch aufgrund von vielen Selbstversuchen schon schwierig war und bisschen Glück dabei war immer gute und relativ verständnisvolle Ärzte erwischt zu haben, sonnst ist ja eine Schizophrenie wie viele andere psychischen Krankheiten chronisch.

Freue mich sehr das du hier mitschreibst und dir das anscheinend gut tut. Wünsche eine schöne Zeit hier im Forum und einen guten Austausch. Ist leider etwas weniger zur Zeit hier los, da das Forum jetzt erst neu beworben und neu aufgebaut wurde. Vielleicht hast du trotzdem Spaß mitzumachen und kannst dich dafür begeistern, würde mich sehr darüber freuen.. Ich bin sonnst @Maggi der Admin, aber schreibe so lieber über diesen Account. Fühl dich hier wohl
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Hallo @Markus ,

danke für dein ausführliches Feedback.

eine kurze Erklärung zum Pseudotumor cerebri:
Der Pseudotumor cerebri, auch idiopathisch intrakranielle Hypertension genannt, ist eine chronische Hirndrucksteigerung, es wird zu viel Liquor produziert, welches sich im Kopf sammelt und aufs Hirn und auf die Augen, bzw auf den Sehnerv, drückt. Folgen sind Kopfschmerzen mit Schwindel und Übelkeit, Tinnitus, Nackenschmerzen sowie Sehstörungen. Ursachen sind leider nicht bekannt.

Medikamente habe ich schon viele durch. In Erinnerung geblieben sind mit Brintellix, Cymbalta und Citalopram. Geholfen hat mich langfristig leider nichts. Die Klinikaufenthalte haben mir auch nur zeitweise geholfen.
Ich bekomme, seit ich 19 bin, Rente. Vorerst befristet, 2019 wird noch einmal geprüft ob die Rente verlängert wird. Momentan gehe ich davon leider aus.
Bei einem Psychologen bin ich in Behandlung, bei einer Psychotherapeutin seit kurzem ebenfalls.

Meine Mutter ist mittlerweile gut auf ihre Medikamente eingestellt, was genau sie bekommt weiß ich leider nicht... trotzdem bleibt die Angst, dass sich das wieder schlagartig ändern könnte.

Mir tut das Reden über das alles wirklich gut.

Danke für den Link, ich werde es mir mal aufmerksam durchlesen, vielleicht finde ich ja etwas, was passen könnte.

 
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