Hallo Zusammen, ich war hier gar nicht mehr aktiv. Aber habe nun eine Frage und hoffe auf Erfahrungsberichten.
Ich war heute bei meiner Psychologin und habe angesprochen, dass ich gerne eine Therapie machen möchte. Gründe: ich lebe extrem isoliert, habe keine einzige Freundin, bin seit 12 Jahren Single. Ich kann nicht richtig sagen ob ich wirklich darunter leide aber als ich ihr davon berichtet habe zitterte meine Stimme und mir kamen fast die Tränen.
Auf jeden Fall meinte sie, ich solle keine tiefenpsychologische Therapie machen aufgrund meiner Krankheit sondern eine Verhaltenstherapie. Was meint ihr dazu?
Verhaltenstherapie ist gut, hab ich auch (in der Klinik) gemacht. Überhaupt jemanden zu haben, mit dem man über diese Probleme, auch psychotische Dinge reden kann, ist viel wert.
Freunde habe ich ein paar oder einige, eine Freundin habe ich jetzt erst gefunden, wobei das bei mir vorher von der Stabilität und Negativsymptomen herlange Zeit sehr schwierig gewesen ist. Da solltest du dir keinen Druck machen, ich bin jetzt 36 und so etwas kann sich schnell ändern. Wichtig sind gute Bezugspersonen bei der Erkrankung, also auch Angehörige helfen da enorm. Geschwistern können helfen etwas den Kontakt zu den Freunden zu halten oder wiederherzustellen.
Meiner Meinung nach hängt im Grunde vieles von der psychischen Stabilität und den Medikamenten ab, wenn es dir schlecht geht, warum solltest du dann im Herzen wirklich eine Beziehung haben wollen, bzw. wenn es weder für dich noch für deinen Partner nützlich ist, dann ist man womöglich allein besser dran, oder mit den Bezugspersonen, die man so eben hat.
Ich kann dir zu einer Verhaltenstherapie eben meine
Medikamentempfehlung dringend ans Herz legen. Das SNDRI Antidepressivum Bupropion kann Negativsymptome lindern und ermöglicht eventuell eine reduzierte Intervalleinnahme des Neuroleptikums. Da solltest du auch Aripiprazol mal testen, im Vergleich zu Risperidon, was ich ganz am Anfang hatte, konnte ich mich mit dem Aripiprazol viel mehr öffnen und auch über meine Erkrankung leichter reden, was auch schon viel wert ist.
Das kann also mit etwas Geduld alles perfekt werden. Nehm dir die Zeit für dich selbst, für so Umstellungen und bleib dran. Irgendwann bist du dann so weit, dass dir die Dinge zufallen.
Bezüglich der Erkrankung kann auch Erwerbsminderungsrente und so wichtig sein, denn ein Vollzeitjob oder so ist für viele Betroffene eben kaum zu stemmen. Ich habe etwa auch die volle Erwerbsminderung. Kommt aber immer darauf an, was für einen das Beste ist.