Wenn ich raus muss habe ich das Gefühl, dass mich jeder anschaut. Hab deswegen wieder angefangen die Medikamente einzunehmen. Gibt es denn keine andere Lösung?
Im Grunde kann man die Medikamenteneinnahme nur verzögern, ganz verhindern ist schwer.
Die
Medikamente-Empfehlung ermöglicht es längere Zeit ca. 3-8 Monate auf das Antipsychotikum zu verzichten, wobei zusätzliche Antidepressiva, vor allem Bupropion durchgehend notwendig sind.
Damit kann man dann wesentlich länger ohne Antipsychotikum stabil sein, wobei das Antipsychotikum trotzdem ab und zu notwendig ist.
Wie nimmst du aktuell deine Medikamente, und was stört dir persönlich an der Einnahme, welchen Wirkstoff und Dosierungen hast du?
Ohne das stabilisierende Bupropion, treten diese Probleme, die du beschreibst, früher auf. Durch das durchgängig eingenommene Bupropion (+andere Antidepressiva) kann die Einnahme vom Antipsychotikum (Aripiprazol) auf je ca. 2-3 Wochen verkürzt werden.
Bei mir funktioniert das sehr gut, wobei sich in den Absetzphasen durch das Bupropion die Negativsymptome und kognitiven Symptome deutlich verbessern, sodass langfristig auch die Psychose insgesamt besser wird und die Lebensqualität enorm zunimmt.
Bupropion reduziert in diesen Absetzphasen des Antipsychotikums auch die Unruhe und Reizbarkeit oder zögert diese Effekte heraus, dass du dann erst verzögert aufs Antipsychotikum zurückgreifen musst.
Ansonsten kann man später oder begleitend auch Nahrungsergänzung wie Vitamin B6 und Magnesium probieren. B6 wirkt an sich gegen medikamentebedingter Akathisie und hilft auch gegen innere Unruhe und Reizbarkeit in den Phasen ohne Antipsychotikum.