Du hast ja auch recht damit! Ich finde das mit der Gesprächstherapie auch wichtig, was du gebracht hast und finde eben du solltest bedenken das hier im Forum schon viel Wert auf minimale Medikamenteeinnahme gelegt wird und wenn man sich entschließt abzusetzen oder so, dann muss oder sollte man sich eben der Risiken im Klaren sein. Regelmäßige Termine beim Psychiater aufgrund der Medikamenteverordnung sind ja auch eine Gesprächstherapie, was wenn man Krankheitsuneinsichtig ist und Medikamente einfach so absetzt eben auch wegbrechen kann.
Von daher ist meine Medikamente-Empfehlung ja eher so eine Zwischenlösung, da es eben absolut wenig Antipsychotika sind die dafür benötigt werden und die Antidepressiva zwar relativ viel sind, aber bei der Entwöhnung vom problematischen Antipsychotikum helfen, man bleibt im Idealfall eben sehr lange ohne Antipsychotikum dann stabil.
Ist ähnlich wie du mit dem kompletten Medikamenteverzicht eben individuell was richtig für einen ist oder zur aktuellen Gesundheitssituation passt.
Klar empfehle ich meine Medikamentekombi relativ stark im Forum da Betroffene wie ich kein Geld damit verdienen und keine eigene Lobby haben. Ärzte richten sich meist nach Leitlinien die von der Pharmaindustrie aufgestellt werden, wo eben Profit und Gier im Mittelpunkt steht und wo solche milderen Therapien wie ich es empfehle komplett untergehen, da sich keiner die Mühe für etwas macht, was ihm keinen persönlichen Gewinn / Ruhm etc. einbringt.
Ärzte oder Psychiater verdienen letztendlich genau wie die Pharmaindustrie an den Erkrankungen und eine Hand wäscht die Andere.
Wenn ich meine Empfehlungen oder das Forum aufgebe, wären Betroffene eben ganz er Willkür von Psychiatern ausgesetzt die selbst die Erkrankung und Therapien nur ansatzweise verstehen, also da alles andere als fundierte Wissenschaft dahintersteckt und man praktisch davon ausgeht, dass die Erde eine Scheibe ist, im wissenschaftlichen Sinne.
Erzwingen kann man da gar nichts, wenn das System einfach gegen Betroffene läuft, man kann sich aber dafür einsetzen, dass es besser wird und Betroffene und Psychiater für bessere Therapieansätze überzeugen, was eben auch Gesprächstherapie wie du es empfiehlst ist oder sein kann. Vor Jahren hat man ja noch geglaubt Psychotherapie wäre bei Schizophrenie oder Wahn schädlich.
Wissenschaft und dazulernen wie wir es hier im Forum machen, braucht Zeit, irgendwo müssen wir auch zusammenhalten, ohne gegeneinander zu sein und trotzdem ein kritischer Diskurs möglich sein. Nur so lernen wir alle etwas davon.
Ich bin seit über einem Jahrzehnt in so Foren und somit dabei, hab viel dazugelernt und jeder der ins Forum kommt, hat einen anderen Wissensstand. Auch wenn du sehr schnell lernst und intellektuell bist, manche Sachen was die Erkrankung angeht muss man selbst erlebt haben um das wahre Ausmaß und Problematik überhaupt zu erkennen und diese Dinge gewichten und einordnen zu können.
Du kannst dich im Forum gern Psychiatrie und Medikamentekritisch einbringen, auch ohne eine Rebellion starten zu müssen. Vieles braucht Zeit und vieles was so Erkrankungen angeht, übersteigt unseren Verstand auch das wir einender ein Stückweit auch vertrauen müssen. Wenn man Schizophren ist und mit der eigenen Erkrankung Erfahrung hat, dann weis man wie schnell man getäuscht werden kann, sich unnötig in etwas hineinmanövriert oder das man weder seinen eigenen Verstand, noch dem Anderen bedingungslos glauben kann oder sollte. Wie ich in gewissen Situationen neben mir stehe, so kannst auch du dich zwischendurch irren, was völlig ok und normal ist, ist kein Meister oder so vom Himmel gefallen.
In meiner
Medikamente-Empfehlung steckt sehr viel Arbeit und Eigenerfahrungen drin, ich musste vorher mit üblichen Medikamenten und Absetzversuchen durch die Hölle gehen, bis ich das nach und nach gefunden habe. Ich will es jenen erleichtern, die bereit dazu sind und wo eben Absetzversuche gescheitert oder keinen Erfolg versprechen.
Bei dir Sinfonie kann alles ja auch ohne Medikamente und Antipsychotika gut gehen, selbst wenn du zwischendurch Olanzapin oder etwas anderes einnehmen musst, du kannst hier im Forum ebenso mit deinen Erfahrungen beitragen und es tut mir leid, wenn ich soviel Raum einnehme mit den Medikamenten, was andere Empfehlungen keineswegs schmälern soll.
Teils kann gute Psychotherapie nur unter geeigneter Medikamentierung gut funktionieren, ob mit oder ohne Medikamente, es gehört eben alles zusammen und gibt keinen Königsweg, wie auch die ein oder andere schlechte Erfahrungen notwendig sein können, um das Leben zum Besseren zu wenden oder überhaupt etwas ändern zu können.
Hier im Forum kann ja auch Raum für so eine Gesprächstherapie sein, geteiltes Leid ist ja halbes Leid.