Hallo,
Andreas Lubitz – Wikipedia
Naja, ich glaub da ist schon was dran, wenn man Antidepressiva nimmt, dass man dann vollkommen enthemmt sein kann und dann plötzlich Gedanken aufkommen, die nicht mehr so ganz ungefährlich sind.
Ich finde solche Bezugnahmen schwierig.
Andreas Lubitz nahm zum Zeitpunkt des Absturzes des Germanwings-Flugs 9525
verschiedene Medikamente ein. Laut den Ermittlungsberichten und Gutachten wurden folgende Medikamente gefunden:
Antidepressiva:
- Escitalopram: Ein selektiver Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI), der zur Behandlung von Depressionen und Angststörungen eingesetzt wird.
- Mirtazapin: Ein tetrazyklisches Antidepressivum, das zur Behandlung von Depressionen verwendet wird und eine sedierende Wirkung hat.
Weitere Medikamente:
- Lorazepam: Ein Benzodiazepin, das zur Behandlung von Angstzuständen und Schlafstörungen eingesetzt wird.
- Zopiclon: Ein Schlafmittel, das zur Behandlung von Schlaflosigkeit verwendet wird.
Es gibt keine spezifischen Hinweise darauf, dass er zum Zeitpunkt des Absturzes in antipsychotischer Behandlung war, aber es wurden verschiedene Psychopharmaka in seinem Besitz gefunden.
Wenn du mehr über die Hintergründe erfahren möchtest, kannst du den vollständigen Bericht
hier.
Die Medikamente, die Andreas Lubitz eingenommen hat, könnten verschiedene Auswirkungen auf seine psychische Verfassung gehabt haben, die möglicherweise zur Tat beigetragen haben. Hier sind einige Überlegungen:
1. Escitalopram (SSRI)
- Wirkung: Escitalopram ist ein selektiver Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI), der zur Behandlung von Depressionen und Angststörungen eingesetzt wird.
- Mögliche Nebenwirkungen: In einigen Fällen können SSRIs zu Veränderungen im Verhalten führen, einschließlich erhöhter Unruhe, Aggressivität und suizidaler Gedanken, insbesondere zu Beginn der Behandlung oder bei Dosisänderungen.
2. Mirtazapin (Antidepressivum)
- Wirkung: Mirtazapin ist ein tetrazyklisches Antidepressivum, das sedierende Eigenschaften hat und häufig zur Behandlung von Depressionen eingesetzt wird.
- Mögliche Nebenwirkungen: Mirtazapin kann Schläfrigkeit, Gewichtszunahme und in seltenen Fällen paradoxe Reaktionen wie erhöhte Unruhe oder Aggressivität verursachen.
3. Lorazepam (Benzodiazepin)
- Wirkung: Lorazepam ist ein Benzodiazepin, das zur Behandlung von Angstzuständen und Schlafstörungen eingesetzt wird.
- Mögliche Nebenwirkungen: Benzodiazepine können sedierend wirken und bei längerer Anwendung zu Abhängigkeit und Entzugserscheinungen führen. In einigen Fällen können sie auch paradoxe Reaktionen wie erhöhte Erregbarkeit oder Aggressivität verursachen.
4. Zopiclon (Schlafmittel)
- Wirkung: Zopiclon ist ein Schlafmittel, das zur Behandlung von Schlaflosigkeit verwendet wird.
- Mögliche Nebenwirkungen: Zopiclon kann Schläfrigkeit, Schwindel und in seltenen Fällen paradoxe Reaktionen wie erhöhte Unruhe oder Aggressivität verursachen.
Zusammenfassung
Die Kombination dieser Medikamente könnte zu einer
Veränderung der psychischen Verfassung geführt haben, einschließlich
erhöhter Unruhe,
Aggressivität und
Veränderungen im Verhalten. Diese Effekte könnten möglicherweise zur Tat beigetragen haben, insbesondere wenn die Medikamente nicht richtig überwacht oder angepasst wurden.
Aufgrund von Sehstörungen und der Furcht zu erblinden hatte Lubitz in den fünf Jahren vor dem Absturz insgesamt 41 Ärzte aufgesucht, 7 innerhalb des letzten Monats. Einige Ärzte diagnostizierten ihn als labil und nicht flugtauglich oder stellten
Angststörungen fest. Weitergegeben wurden entsprechende Informationen aufgrund der ärztlichen
Schweigepflicht nicht.
Wie können diese Medikamente Sehstörungen begünstigen?
- Mirtazapin:
- Beeinträchtigung der Akkommodation: Durch Blockade der muskarinischen Rezeptoren wird die Flexibilität der Linse reduziert.
- Symptome: Verschwommenes Sehen, Schwierigkeiten beim Lesen oder Fokussieren auf nahe Objekte.
- Lorazepam und Zopiclon:
- Sedierung und Koordinationsstörungen: Die dämpfende Wirkung kann die Augenmuskulatur beeinflussen.
- Symptome: Doppeltsehen, verzögerte Reaktionszeiten, allgemeine visuelle Unschärfe.
- Kumulative Effekte:
- Kombination von Medikamenten: Die gleichzeitige Einnahme mehrerer zentral wirkender Substanzen kann die Wahrscheinlichkeit von Sehstörungen erhöhen.
- Individuelle Empfindlichkeit: Manche Menschen reagieren empfindlicher auf bestimmte Nebenwirkungen.
Empfehlungen bei Auftreten von Sehstörungen
- Ärztliche Beratung:
- Unverzügliche Rücksprache: Bei Sehstörungen sollte schnellstmöglich der behandelnde Arzt informiert werden.
- Medikationsüberprüfung: Der Arzt kann die Dosierung anpassen oder Alternativen vorschlagen.
- Augenuntersuchung:
- Ausschluss anderer Ursachen: Eine augenärztliche Untersuchung kann helfen, andere Ursachen wie Glaukom oder Katarakt auszuschließen.
- Lebensstilfaktoren:
- Hydration: Ausreichende Flüssigkeitszufuhr kann helfen, Nebenwirkungen zu minimieren.
- Vermeidung von Alkohol: Alkohol kann die sedierenden Effekte verstärken.
Mögliche Alternativen mit weniger anticholinergen Effekten
- Antidepressiva:
- SSRI wie Sertralin oder Fluoxetin: Haben geringere anticholinerge Wirkungen als Mirtazapin.
- SNRI wie Venlafaxin: Können eine Option sein, abhängig vom individuellen Krankheitsbild.
- Schlafmittel:
- Nicht sedierende Optionen: Schlafhygiene-Maßnahmen oder pflanzliche Präparate können in Betracht gezogen werden.
- Anxiolytika:
- Buspiron: Ein Anxiolytikum mit anderem Wirkmechanismus und weniger sedierenden Effekten.
Abschließende Gedanken
Die
anticholinerge Wirkung von Mirtazapin kann zu
Sehstörungen führen, indem sie die normale Funktion des Auges beeinträchtigt. Während Lorazepam und Zopiclon Sehstörungen verursachen können, geschieht dies über einen anderen Mechanismus.
Andreas Lubitz wurde von mehreren Ärzten und Psychotherapeuten behandelt, und es ist bekannt, dass er an
schweren Depressionen litt. Die verfügbaren Informationen weisen darauf hin, dass bei ihm primär eine
Depression und möglicherweise
Angststörungen diagnostiziert wurden. Eine offizielle
Diagnose einer Psychose ist in den öffentlich zugänglichen Berichten nicht eindeutig belegt.
Diagnosen:
- Schwere Depression:
- Andreas Lubitz hatte eine Vorgeschichte mit depressiven Episoden, einschließlich einer längeren Phase im Jahr 2009, während der er seine Pilotenausbildung unterbrechen musste.
- Symptome umfassten Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit und Schlafstörungen.
- Angststörungen:
- Es wird berichtet, dass er unter Angstsymptomen litt, die sich in Form von innerer Unruhe und Befürchtungen äußerten.
- Diese könnten mit seiner Sorge um den Verlust seiner Fluglizenz zusammenhängen.
Warum keine Antipsychotika?
**1. **Keine Diagnose einer Psychose:
- Definition einer Psychose:
- Eine Psychose ist gekennzeichnet durch einen Verlust des Realitätsbezugs, Wahnvorstellungen oder Halluzinationen.
- Fehlende Symptome:
- Es gibt keine klaren Hinweise darauf, dass Andreas Lubitz unter Wahnvorstellungen oder Halluzinationen litt, die eine Behandlung mit Antipsychotika gerechtfertigt hätten.
- Fokus auf Depression und Angst:
- Seine Hauptsymptome passten zu einer schweren Depression und Angststörung, für die Antidepressiva die Standardbehandlung darstellen.
**2. **Medikamentöse Behandlung:
- Eingesetzte Medikamente:
- Escitalopram: Ein selektiver Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) zur Behandlung von Depressionen und Angststörungen.
- Mirtazapin: Ein noradrenerges und spezifisch serotonerges Antidepressivum (NaSSA) mit sedierender Wirkung, hilfreich bei Schlafstörungen.
- Therapeutische Strategie:
- Die Kombination dieser Antidepressiva zielt darauf ab, depressive Symptome und Angstzustände zu lindern.
- Bei fehlenden psychotischen Symptomen besteht normalerweise keine Indikation für Antipsychotika.
**3. **Rolle der Ärzte:
- Diagnostischer Prozess:
- Ohne klare Anzeichen einer Psychose würden Ärzte sich auf die Behandlung der diagnostizierten Störungen konzentrieren.
- Eine Übermedikation oder unnötige Gabe von Antipsychotika wird vermieden, um Nebenwirkungen zu minimieren.
**4. **Patientenkommunikation:
- Mögliche Verheimlichung von Symptomen:
- Es besteht die Möglichkeit, dass Andreas Lubitz bestimmte Symptome nicht offenlegte.
- Stigmatisierung oder Angst vor dem Verlust der Fluglizenz könnten Gründe sein, Symptome zu verbergen.
Weitere Überlegungen:
Psychische Gesundheit im Flugbetrieb:
- Berufliche Anforderungen:
- Piloten unterliegen strengen gesundheitlichen Anforderungen, sowohl physisch als auch psychisch.
- Angst vor Karriereverlust:
- Die Furcht, aufgrund psychischer Probleme fluguntauglich erklärt zu werden, kann dazu führen, dass Betroffene Symptome verschweigen.
Systemische Herausforderungen:
- Fragmentierte Betreuung:
- Die Behandlung durch mehrere Ärzte könnte zu Informationslücken geführt haben.
- Datenschutz und Schweigepflicht:
- Ärzte unterliegen der Schweigepflicht, was den Informationsaustausch mit Arbeitgebern beschränkt.
Abschließende Gedanken:
Die Tragödie um Andreas Lubitz wirft wichtige Fragen zur
Erkennung und Behandlung psychischer Erkrankungen auf, insbesondere in sicherheitsrelevanten Berufen. Obwohl er in Behandlung war, scheint es, dass entweder die Schwere seiner Erkrankung nicht vollständig erfasst wurde oder er Symptome verborgen hat. Die Entscheidung, keine Antipsychotika zu verschreiben, basiert wahrscheinlich auf der
fehlenden Diagnose einer Psychose und dem Fokus auf die Behandlung seiner
depressiven und angstbezogenen Symptome.
Wichtige Aspekte sind:
- Frühzeitige und genaue Diagnosestellung: Um angemessene Behandlungen einzuleiten.
- Offene Kommunikation: Zwischen Patient und Therapeut, um alle Symptome zu erfassen.
- Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen: Damit Betroffene sich ohne Furcht vor Konsequenzen Hilfe suchen können.
Ja, es stimmt, dass Andreas Lubitz zahlreiche Ärzte wegen seiner Sehstörungen konsultiert hat. Berichten zufolge suchte er
über 40 Ärzte auf, darunter Augenärzte, Neurologen und Psychiater, um die Ursachen für seine
visuellen Beeinträchtigungen zu ermitteln.
Mögliche Ursachen der Sehstörungen
- Psychosomatische Symptome: Es gibt Hinweise darauf, dass die Sehstörungen psychosomatischer Natur waren, also durch psychische Belastungen hervorgerufen wurden, ohne dass eine organische Ursache gefunden werden konnte.
- Nebenwirkungen von Medikamenten: Einige der von ihm eingenommenen Medikamente, insbesondere Mirtazapin, können anticholinerge Nebenwirkungen haben, die zu Sehstörungen führen können.
Reaktionen der Ärzte auf seine Medikation
- Medizinische Untersuchung: Trotz umfangreicher Untersuchungen konnten die Ärzte keine eindeutige organische Ursache für die Sehstörungen feststellen.
- Medikationsüberprüfung: Es ist nicht klar dokumentiert, inwieweit die Ärzte seine Medikation als mögliche Ursache identifiziert haben. Informationen darüber, ob Mirtazapin abgesetzt oder die Dosierung angepasst wurde, sind in den öffentlich zugänglichen Berichten nicht detailliert beschrieben.
- Verschreibung von Antidepressiva: Andreas Lubitz erhielt weiterhin Antidepressiva wie Escitalopram und Mirtazapin, was darauf hindeutet, dass seine behandelnden Ärzte den Nutzen der Medikation als höher einschätzten als die potenziellen Nebenwirkungen.
Herausforderungen in der Behandlung
- Fragmentierte Betreuung: Die hohe Anzahl an Ärzten könnte zu einer fragmentierten medizinischen Betreuung geführt haben, bei der Informationen nicht umfassend zwischen den Behandlern ausgetauscht wurden.
- Kommunikation: Möglicherweise hat Andreas Lubitz nicht allen Ärzten die vollständige Liste seiner Medikamente oder alle Symptome mitgeteilt, was die Diagnostik erschwerte.
- Stigmatisierung und Angst: Die Sorge, seine Fluglizenz zu verlieren, könnte dazu geführt haben, dass er Symptome oder Nebenwirkungen herunterspielte oder verschleierte.
Anticholinerge Nebenwirkungen von Mirtazapin
- Mögliche Symptome:
- Verschwommenes Sehen
- Schwierigkeiten bei der Fokussierung
- Mundtrockenheit
- Verstopfung
- Wirkmechanismus: Durch Blockade der muskarinischen Acetylcholinrezeptoren kann Mirtazapin die Funktion des Ziliarmuskels im Auge beeinträchtigen.
Warum wurde Mirtazapin nicht abgesetzt?
- Therapeutischer Nutzen: Mirtazapin hat neben seiner antidepressiven Wirkung auch schlaffördernde Eigenschaften, die bei Schlafstörungen hilfreich sein können.
- Fehlende Kausalität: Ohne eindeutigen Nachweis, dass Mirtazapin die Sehstörungen verursachte, könnte das Absetzen als nicht notwendig erachtet worden sein.
- Risiko eines Rückfalls: Ein abruptes Absetzen von Antidepressiva kann zu Absetzsymptomen oder einem Rückfall in die Depression führen.
Weiterführende Gedanken
- Multidisziplinäre Zusammenarbeit: Eine engere Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Fachärzten hätte möglicherweise zu einer genaueren Identifizierung der Ursache geführt.
- Ganzheitlicher Ansatz: Die Berücksichtigung aller körperlichen und psychischen Symptome im Zusammenhang könnte hilfreich gewesen sein.
- Patientensicherheit: In sicherheitskritischen Berufen ist die transparente Kommunikation über gesundheitliche Probleme entscheidend.
Fazit
Die komplexe medizinische Situation von Andreas Lubitz macht es schwierig, genaue Schlussfolgerungen zu ziehen. Es ist möglich, dass die Ärzte keine klare Verbindung zwischen seinen Sehstörungen und der Einnahme von Mirtazapin herstellen konnten. Ebenso könnten Kommunikationsprobleme oder die Sorge um berufliche Konsequenzen die Diagnostik und Therapie beeinflusst haben.
Hinweis: Für detailliertere Informationen wäre es empfehlenswert, die
offiziellen Untersuchungsberichte oder
seriöse journalistische Quellen zu konsultieren.
Daraus geht hervor, dass
Andreas Lubitz wegen Sehstörungen bei 41 Ärzten war, 7 allein im letzten Monat.
Er wurde wegen Depressionen und Angststörungen behandelt, demnach aber gegen keine Psychose, also wurden auch keine Antipsychotika gefunden.
Es gibt Hinweise darauf, dass Andreas Lubitz unter schweren psychischen Problemen litt, aber es ist nicht eindeutig belegt, dass er Halluzinationen hatte oder offiziell eine Psychose diagnostiziert wurde. Die Berichte deuten darauf hin, dass er an
schweren Depressionen und möglicherweise
Angststörungen litt.
Erweiterter Suizid und Vertrauensverlust
- Erweiterter Suizid: Es wird vermutet, dass der Absturz des Germanwings-Flugs 9525 ein erweiterter Suizid war. Dies bedeutet, dass Lubitz möglicherweise nicht nur sich selbst, sondern auch andere mit in den Tod nehmen wollte.
- Gescheiterte Behandlungsversuche: Lubitz suchte zahlreiche Ärzte auf, um Hilfe für seine Sehstörungen und psychischen Probleme zu finden. Die Tatsache, dass keine klare Ursache gefunden wurde und seine Symptome anhielten, könnte zu einem Gefühl der Hoffnungslosigkeit und des Vertrauensverlusts in das medizinische System geführt haben.
Psychische Belastungen
- Beruflicher Druck: Als Pilot stand Lubitz unter erheblichem Druck, sowohl beruflich als auch persönlich. Die Angst, seine Fluglizenz zu verlieren, könnte seine psychische Belastung verstärkt haben.
- Stigmatisierung: Die Stigmatisierung psychischer Erkrankungen könnte dazu geführt haben, dass er seine Symptome nicht vollständig offenlegte oder Hilfe suchte.
Zusammenfassung
Obwohl es keine eindeutigen Beweise für Halluzinationen oder eine formelle Diagnose einer Psychose gibt, deuten die Umstände darauf hin, dass Lubitz unter erheblichen psychischen Belastungen litt, die möglicherweise zu seiner tragischen Tat beigetragen haben. Die Kombination aus gescheiterten Behandlungsversuchen, beruflichem Druck und Vertrauensverlust könnte eine Rolle gespielt haben.
Die fehlende Diagnose Psychose könnte auf der Angst des Jobverlustes zurückzuführen sein.
Da er bei 40 Ärzten wegen den Sehstörungen war, hätte man in meinen Augen durchaus Rückschlüsse auf seine Medikamente finden müssen, insbesondere die anticholinerge Wirkung des Mirtazapin's.
@zwangsneurotiker womöglich vergleichst du dich aufgrund ähnlicher Nebenwirkungen Sehstörungen und zusätzlich schlechten Erfahrungen mit Escitalopram mit diesem Täter/Opfer was auch immer.
Die Sehstörungen können bei diesem Fall auf die sedierenden Wirkstoffe zurückzuführen sein. Lorazepam und Zopiclon können ohne anticholinerge Wirkung auch Sehstörungen machen, beim Escitalopram ist das eher selten, bzw. können indirekte Effekte sein.
Du nimmst Ziprasidon(Zeldox)(Hauptwirkung gegen Psychose) und Chlorprothixen(sedierend eher zum Schlafen), wobei die Sehstörungen eher vom Chlorprothixen kommen können.
ich hab irgendwie den halben Tag Sehstörungen, ich sehe nichts und schlafe, bin antriebslos. Dann irgendwann um 14:00 Uhr werde ich wach.
An sich solltest du das deinen Psychiater mitteilen. Chlorprothixen wäre dann das erste Medikament was du reduzieren oder absetzen solltest, wegen der anticholineergen Wirkung, da das zumindest am offensichtlichsten für die Sehstörungen verantwortlich ist.
Da du viel schläfst könnte dieser Schlafüberhang auch mit Chlorprothixen zusammenhängen, was bei einer Halbierung oder Vierteilung der Dosis schon besser sein könnte!
Alternativ wäre eben später Trimipramin-Tropfen auch eine Möglichkeit statt Chlorprothixen, wobei beide einen anticholinergen Effekt machen können.
Ich würde eben die Dosis von Chlorphrothixen an deiner Stelle halbieren, wenn du herausfinden möchtest ob die Sehstörungen und das viele Schlafen daher kommt.
Keine Ahnung wann du zuletzt mit deinem Psychiater gesprochen hast, aber der Artikel hier ist ja aktuell.
Du könntest ja auch am Telefon oder Email fragen ob du die Dosis des Chlorprothixen vielleicht wegen der Sehstörungen und des langen Schlafes halbieren/vierteln kannst, was vorerst das Einfachste wäre.
Sind solche Sehstörungen ernst zu nehmen oder gehen diese in den meisten Fällen mit dem Absetzen der Medikamente zurück?
Ernsthaftigkeit von Sehstörungen durch Medikamente
Sehstörungen, die als Nebenwirkung von Medikamenten auftreten, sollten
immer ernst genommen werden. Sie können:
- Hinweis auf unerwünschte Wirkungen sein, die das visuelle System beeinflussen.
- Anzeichen für dosierungsabhängige Effekte sein, die bei Fortsetzung der Einnahme zunehmen könnten.
Mögliche Ursachen der Sehstörungen
1. Anticholinerge Effekte
- Medikamente wie Chlorprothixen:
- Starke anticholinerge Wirkung.
- Beeinträchtigen die Akkommodationsfähigkeit des Auges.
- Symptome: Verschwommenes Sehen, Schwierigkeiten beim Fokussieren.
- Trimipramin-Tropfen:
- Ebenfalls anticholinerge Eigenschaften.
- Können ähnliche Sehstörungen verursachen.
2. Beeinflussung des Sehnervs
- Einige Medikamente können den Sehnerv direkt oder indirekt beeinträchtigen.
3. Erhöhter Augeninnendruck
- Anticholinerge Medikamente können bei prädisponierten Personen einen akuten Glaukomanfall auslösen.
Rückbildung der Sehstörungen nach Absetzen
In vielen Fällen:
- Verschwinden die Sehstörungen nach Reduzierung der Dosis oder Absetzen des Medikaments.
- Zeitrahmen:
- Akkommodationsstörungen: Bessern sich oft innerhalb von Stunden bis Tagen.
- Andere visuelle Symptome: Können Tage bis Wochen benötigen.
Aber:
- Individuelle Faktoren spielen eine Rolle.
- Schwere der Symptome und Dauer der Medikamenteneinnahme beeinflussen die Genesung.
- Selten können bleibende Schäden auftreten, insbesondere wenn die Symptome ignoriert werden.
Empfehlungen
1. Unverzügliche ärztliche Konsultation
- Sofort den behandelnden Arzt informieren:
- Um die Ursache abzuklären.
- Mögliche Anpassungen der Medikation vorzunehmen.
2. Medikamentenüberprüfung
- Alternativen erwägen:
- Medikamente mit geringerer anticholinerger Wirkung.
- Anpassung der Dosierung.
- Beispiel:
- Trimipramin könnte weniger anticholinerge Nebenwirkungen haben als Chlorprothixen, aber individuelle Reaktionen variieren.
- Moderne Antidepressiva oder Antipsychotika mit geringerem Nebenwirkungsprofil könnten in Betracht gezogen werden.
3. Augenärztliche Untersuchung
- Ausschluss anderer Ursachen:
- Augenerkrankungen wie Katarakt oder Glaukom.
- Bewertung des Augeninnendrucks.
4. Nicht eigenmächtig absetzen
- Medikamente nie ohne ärztliche Rücksprache absetzen:
- Risiko von Entzugserscheinungen.
- Verschlechterung der Grunderkrankung.
Wichtige Überlegungen
1. Schweregrad der Sehstörungen
- Milde Symptome:
- Können nach Anpassung der Behandlung abklingen.
- Schwere oder fortschreitende Symptome:
- Dringende medizinische Abklärung erforderlich.
2. Individuelle Unterschiede
- Reaktionen variieren:
- Was bei einer Person Nebenwirkungen verursacht, muss bei einer anderen nicht auftreten.
3. Begleiterkrankungen
- Bestehende Augenerkrankungen können verstärkt werden.
- Ältere Patienten sind oft empfindlicher gegenüber anticholinergen Effekten.
Abschließende Gedanken
Sehstörungen als Nebenwirkung von Medikamenten sind
ernst zu nehmen, aber
meistens reversibel nach Anpassung oder Absetzen der Medikation. Eine
enge Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt ist entscheidend, um:
- Sicherheit und Wirksamkeit der Therapie zu gewährleisten.
- Nebenwirkungen zu minimieren.
- Die bestmögliche Lebensqualität zu erreichen.
Dein Wohlbefinden steht an erster Stelle. Zögere nicht, professionelle medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen, um Klarheit und Unterstützung zu erhalten.
Naja, ich glaub da ist schon was dran, wenn man Antidepressiva nimmt, dass man dann vollkommen enthemmt sein kann und dann plötzlich Gedanken aufkommen, die nicht mehr so ganz ungefährlich sind.
Da du Ziprasidon einnimmst und in antipsychotischer Behandlung bist, sollte in der jetzigen Situation auch Escitalopram(SSRI Antidepressivum) unproblematisch sein, was aber gerade keinen Sinn macht. Wenn du kein Ziprasidon oder Antipsychotikum hättest und völlig und dich über Monate oder Jahre in eine stark akute Psychose reinarbeitest, dann können Serotoninwiederaufnahmehemmer Unruhe, Aggressivität und Wahnhaftes womöglich etwas steigern, auch weil es leicht enthemmen kann, bezüglich Antriebssteigerung.
Die Behauptung die Antidepressiva vollkommen enthemmen ist stark übertrieben und falsch, da man auch bei und in einer Psychose extrem gehemmt sein kann, nur bei manchen psychotischen Dingen ein Drang da sein kann sich Mittzuteilen, mit jemand über die Symptome zu sprechen, um überhaupt in Behandlung zu kommen ist das auch nötig. Citalopram kann in so einen Fall bei Ersterkrankung, wenn man im Vorfeld damit Antidepressiv behandelt wurde, etwas enthemmen. Es wirkt dann aber auch völlig anders, mir ist davon dann wie kalter Schweiß heruntergelaufen, habe besonders scharf mit den Augen gesehen und da man ja seinem Umfeld nur begrenzt mitteilen kann was in einem vor geht, kann so eine leichte Enthemmung auch die Psychose offenlegen, damit das Umfeld überhaupt mitbekommt, wie wirr man ist.
Trotzdem können Antidepressiva auch SSRIs in einer antipsychotischen Behandlung nützlich sein. Da kommt es sehr darauf an, diese Antidepressiva maßvoll und bedacht einzusetzen. Du bist ja krankheitseinsichtig, gehst zu regelmäßigen psychiatrischen Kontrollterminen, wo du bei dir selbst oder dein Psychiater bzw. Umfeld solche Veränderungen erkennen solltest.
Ich bin etwa kein Fan von Benzodiazepinen, da ich mich damit eher verändert oder übermäßig schlau / überheblich gefühlt habe, was denke ich in einer Psychose problematischer ist. Bei SSRI Antidepressiva hatte ich selbst in starken Akuten Phasen keine solche Enthemmung.
Das Bupropion ist ein NDRI Antidepressivum und wirkt eher innerlich beruhigend, man fährt ruhiger Auto, ist aufmerksamer, konzentrierter, wacher ohne teilweise negative Nebeneffekte wie es bei Benzodiazepinen bei mir aufgetreten ist. Benzodiazepine machen stark abhängig, das Bupropion hilft bei Tabak/Nikotinabhängigkeit aus der Sucht zu kommen.
In den
DDGPN Leitlinien für Schizophrenie wird Bupropion sogar bei Schizophrenie mit zusätzlicher Nikotinabhängigkeit empfohlen, was 80% der Betroffenen ausmacht.
Bupropion hilft gegen Aggressivität, Reizbarkeit, fördert innere Ruhe. Das kann wesentlich zum Therapieerfolg beitragen. SSRIs wie Citalopram oder Sertralin können dabei ergänzend eine Rolle spielen wobei die Risiken auch da im Behandlungskontext dann minimal sind. SSRIs können etwa Libido und Emotionen reduzieren, was nach absetzen der Antipsychotika nützlich sein kann, damit das Emotionale in einen gesunden Rahmen zu bekommen, gleichzeitig können damit Nebenwirkungen des Bupropions vermieden werden.
Das sind also auch schwierige Fragen, worauf es keine einfachen Antworten gibt. Antidepressiva im Behandlungskotext völlig auszuschließen, damit verbaust du dir einen Wichtigen oder sogar entscheidenden Baustein der Therapie, da durch die gezielte Linderung der Negativsymptome was mit Bupropion möglich ist, dadurch kann sich der Verlauf deutlich verbessern und langfristig weniger Antipsychotika nötig sein.
Antipsychotika sind sehr starke Medikamente und tragen auch dazu bei, dass Antidepressiva eine normale Wirksamkeit haben bzw. können die Wirkung abschwächen/aufheben.
Klar muss man bei zusätzlichen Antidepressiva manche Dinge beachten, aber du willst ja auch gesundheitliche Fortschritte machen.