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Psychose & Partnerschaft.

Orangejuice

Well-Known Member
Hallo liebe Forummitglieder,

Mich würde interessieren wie ihr mit dem Thema Psychose und Partnerschaft umgeht. Könnt ihr trotz der Erkrankung eine normale Beziehung führen. Habt ihr es euren Partner/in sofort oder erst später erzählt und hatten sie Verständnis dafür. Habt ihr auch Angst vor eurem Partner/in psychotisch zu werden ? Würde mich über Antworten freuen. Liebe Grüße
 
? Ich finde das so schön, das ihr euch gefunden habt.
Danke @Sinfonie. Wir sind jetzt schon 8 Jahre zusammen. So eine lange Beziehunng hatte ich noch nie. Er ist mein Glücksengel und ich bin sein Sonnenschein, sagt er zumindest.
Wir reden über alles. Das ist unser Geheimtipp. Jede Unstimmigkeit wird sofort ausgesprochen, so dass wir noch nie echten Streit hatten und das schöne dabei ist, dass wir jedem seine Macke akzeptieren, die bei so einer "Krankheit" ñicht ausbleibt.
Wenn ich psychotisch wirke hilft er mir, wenn sein Borderline rauskommt, rede ich ganz ruhig mit ihm. So ergänzen wir uns gegenseitig.
Echtes Glück!
 
Meine Partnerin hat auch Borderline. Ich finde auch, dass sich das gut ergänzt, Borderliner sind ja sehr sensibel und außerdem ist es gut mit jemandem mit Therapieerfahrung zusammen zu sein. Wir waren schon zusammen bevor ich zum ersten Mal psychotisch wurde und unsere Beziehung wäre fast daran zerbrochen, aber nicht wegen der Krankheit an sich, sondern weil ich von Ärzt*innen sehr schlechte Prognosen bekommen habe und meine Freundin daran erst mal geglaubt hat. Während der Übermedikation hätten wir uns fast getrennt und ich habe für ein paar Monate bei meinen Eltern gewohnt. Ich nehme ihr das aber überhaupt nicht übel, mit einer seelenlosen Hülle kann man nicht zusammen sein und das haben die Medikamente damals aus mir gemacht. Wenn man dann noch hört das sei die Krankheit und ginge nicht wieder weg...
Jetzt wo ich besser eingestellt bin, habe ich natürlich noch Angst wieder psychotisch zu werden, aber nicht weil es dann vor meiner Partnerin passieren würde, weil ich weiß, dass sie damit fantastisch umgehen würde. Die letzte Psychose habe ich auch mit ihrer Hilfe zu Hause durchstehen können, ohne einen Klinikaufenthalt.
 
Problematisch ist es, wenn der oder die Partner versuchen einem einzureden, dass gewisse Dinge krankheitsbedingt seien, was aber gar nicht stimmt. So ist es mir leider auch schon passiert. Ich lebe schon lange solo, habe mich aber gut mit mir arrangiert. Man kann, wenn man Pech hat, auch in einer Partnerschaft sich einsam fühlen. Ich fühle mich jedoch nicht einsam.
 
Eine Partnerin wäre sehr schön und bestimmt hilfreich, allerdings muss man mit den paranoiden Gedanken und Wahnvorstellungen klar kommen und damit umgehen können
 
Eine Partnerin wäre sehr schön und bestimmt hilfreich, allerdings muss man mit den paranoiden Gedanken und Wahnvorstellungen klar kommen und damit umgehen können
Das ist der Punkt. Das allerdings ist bei mir auch das Problem und da merkt man glaube ich ob jemand einen versteht und so liebt wie man ist.
Wahn und Paranoia merkt man meist hinterher und da helfen positive Gesten die dazu beotragen Ängste und Misstrauen abzubauen.
 
Die werdet ihr beide noch finden :).
Ist für Männer mit Schizophrenie anscheinend etwas schwieriger als für frauen. Ich hatte erst Glück als es mir gesundheitlich besser ging. Vorher war die Erkrankung zu schlimm, dahabe ich mir als es ernst wurde meist imvorfeld schon alles verbaut und der Schub ist beim Verliebt sein mit Eifersuchtswahn und allen Fantasien eben dann rechtzeitig zur stelle gewesen.
Allein kann es auch gut sein, man als Mann auch manche Wege allein gehen muss und was bringt eine Beziehung wenn diese beiderseits zu einer Belastung führt.
Hab erst mit ca. 35 eine Frau kennengelernt. Spätsünder zu sein ist zwar teils verpönt in der Gesellschaft aber man kann immer den richtigen Menschen kennenlernen und bei uns hängt es von der Erkrankung ab.
Je besser der Verlauf desto besser die Chancen. Erzwingen kann man nix.

Allein sein und dafür mehr mit Freunde oder Angehörige odet man selbst sein können kann auch besser sein als in einer Beziehung zu sein. Ich hatte mehr Zeit für mich um Wege aus der Erkrankung zu ergründen, da das eben auch für Angehörige eine Belastung ist, verstehe ich das ich keine Freundin hatte und es gut so war und Schicksal was die Psychose erzwingt.
 
Mal schauen, vielleicht können wir das Forum ja auch so etwas umfunktionieren, dass wir interne und private Bereiche einführen.
Keine Singlebörse werde ich wohl kaum schaffen, wäre mir erstmal zu viel Arbeit, aber schauen, was das Forum hergibt, da gibt es viele Möglichkeiten auch im Chat, dass man sich dann privat anschreiben kann, muss ich aber alles erstmal einrichten und gebt mir da etwas Zeit.

Regeln für den Chat könnten wir ja so etwas wie Leitlinien machen ohne strikte Regeln, da finde ich Drogen gerade Illegale oder Cannabis bei Schizophrenie sehr problematisch. Legale Drogen sind auch so eine Sache wenn das überhandnimmt oder wenn ständig über Arbeit oder so gesprochen wird, was natürlich auch Diskussionsthemen sein können.

Von daher dachte ich wäre ein moderierter Chat zu manchen Zeiten einfach ganz gut, das wir dann einfach mal regelmäßig gemeinsam zu festen Zeiten chaten, was ja auch 3 Mal die Woche sein kann, wo jeder sich seinen Wunschtermin sucht. Ob der Chat offen bleibt oder vorübergehend geschlossen wird, können wir ja entscheiden oder beides mal ausprobieren als Testlauf, was in der Praxis sich durchsetzt und am meisten gefällt.
 
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