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Psychose - Erfahrung

wos

New member
Hallo!

Ich bin neu hier, und ziemlich am Boden. Ich hatte heute nachts deutliche Klopfzeichen an der Kastentür gehört. Da ich zum wiederholten Mal so was ähnliches erlebt habe, einmal waren es Stimmen die durch die Wand kamen, dann hörte ich beim Wandern Stimmen hinter mir, und es erwies sich, dass gar niemand hinter mir war?

Ich habe Angst, schizoid zu erkranken, da meine Mutter leider auch davon betroffen ist. Allerdings bin ich mit 61 nicht mehr jung, aber es beunruhigt mich sehr, dass immer wieeder sowas auftaucht und ich ernsthaft überlege, nächste Woche zum Psychiater zu gehen. Habe aber Angst, dass er mir eine chemische Keule verpasst, die mich zu einem anderen Menschen mahct. Hat wer Erfahrung mit Ähnlichem? Vielen vielen Dank für Antworten!!!!

PS: Ich wohne meist alleine und gehe sehr ungern unter Menschen, da ich mich durch ihre Blicke verhämt vorkomme. Auch fühle ich mich durch meine Gegenübernachbarn beobachtet, die haben sicher Kameras installiert. Alles keine guten Zeichen, oder? Danke für Antworten!!

 
Ja das klingt definitiv nach psychose. Ich würde dir raten trotz deiner Bedenken unter Menschen zu gehen und herauszufinden ob sie dir wirklich schlechtes wollen.

Ich hatte letzte woche eine phase wo ich dachte ich entscheide selbstsüchtig, und es wäre deshalb die falsche entscheidung gewesen. Ich habe mich bei allen beteiligten entschuldigt dafür, aber sie versichterten mir, dass es die beste entscheidung war welchen film wir im kino anschauen, entgegen dem Input meiner eingebung und stimmen.

Ich habe gerade einen langen beitrag angehört über psychopharmaka und nehmen oder absetzen:

https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr5/wdr5-dok5-das-feature/audio-zudroehnen-oder-ausschleichen-die-neuen-pfade-der-psychiatrie-100.html

Da wird empfohlen so wenig medikamente wie möglich zu nehmen, wenn möglich schauen auch ohne sie durch psychotische phasen zu kommen.

Ich hatte anfangs nur 100mg seroquel genommen und bin damit symptomfrei gewesen. (800 ist ne höhere dosis). wäre ich darauf geblieben wäre ich heute vermutlich ein glücklicher, integrierter mensch. aber ich wollte absetzen und bin rückfällig geworden.

Also falls eine niedrig dosierung klappt, vielleicht nicht zu geizig sein und dabei bleiben.

Psychopharmaka sind zwar hässlich, haben aber ihren nutzen.

Durch psychopharmaka wird man nicht direkt zum anderen menschen (glaube ich). man kann gewicht zunehmen, träge werden und das Denken kann sich verschlechtern. Andererseits habe ich gehört, dass menschen durch anhaltende psychosen sich verändern, da sie mit unangeschauten teilen ihrer selbst in verbindung geraten. Muss nicht immer sein, und bei dir sehe ich das ganze nicht so kritisch.

Dass deine Nachbarn dich beobachten ist völliger unfug. Ich habe selbst geglaubt im krankenhaus wären kameras und ich wäre in einer life TV show. Als ich raus gekommen bin hat sich dieses szenario geändert zu einem "parallel universum" und das wurde mit den jahren immer unglaubwürdiger.

Was ich gelernt habe ist mich zu beschäftigen. Im alltag zu integrieren, zu helfen wo ich kann und arbeit zu finden. Also wenn du kannst, such dir eine beschäftigung und integriere dich. bei vielen menschen werden die symptome (stimmen) freundlicher, wenn man was tut.

isolation ist hingegen auch ein symptom (negativsymptom) einer psychose.

Einen Psychiater kann man auch so aufsuchen, keiner kann dich zwingen medikamente zu nehmen. aber wenn man sie absetzen will, dann über die dauer von einem jahr oder mehr, sonst kann man rückfällig werden.

Ich entschuldige mich dafür durcheinander geantwortet zu haben und wünsche dir alles gute.

 
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