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Paliperidon / Risperidon Paliperidon dämpft zu stark

Barbara

New member
Hallo zusammen,
ich bin neu hier und habe mich angemeldet, weil ich mir große Sorgen um meinen Lebensgefährten (62 Jahre alt) mache, der innerhalb von zehn Jahren fünf Mal in die Psychiatrie musste, davon zwei Mal für kurze Zeit auch fixiert in die Geschlossenen Abteilung, weil er einen Pfleger angegriffen hatte. Diagnose: Psychose. Seit ca. 1 1/2 Jahren bekommt er eine monatliche Depotspritze Paliperidon (25 mg). Seitdem bekommt er gar nichts mehr auf die Reihe bzw. ist eigentlich nur noch im Urlaub aktiv und kann da früher aufstehen. Ansonsten steht er mittags auf, isst kurz etwas und legt sich dann wieder hin. Das gleiche Spiel dann noch mal spätnachmittags abends auch noch einmal. Die Klinikärzte scheint das nicht zu interessieren bzw. sie weigern sich derzeit, die Dosis zu reduzieren und vertrösten auf das Ende des Jahres. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
Viele Grüße, Barbara
 
Paliperidon ist ein sehr starkes Medikament, dauerhaft wäre ein Wechsel für ihn besser. Er leidet wahrscheinlich unter negativ Symptomen. Am besten mit einem guten ambulanten Psychiater besprechen. In der Klinik dosieren die immer unfassbar hoch. War bei mir auch so obwohl es keinen Grund dafür gab, habe ich 3 Neuroleptika gleichzeitig bekommen. Jetzt hab ich es aber mit viel Geduld auf eine niedrige Dosis geschafft und es geht mir wesentlich besser.
 
Barbara,
zu Beginn habe ich auch Paliperidon bekommen, fand es auch schrecklich. Bei mir hat man schon ab 50mg Monatspritze abgesetzt, da es darunter 25mg keine Wirkung mehr haben soll.
Es hat viele Nebenwirkungen, muss aber deswegen kein wirkungsvolleres Medikament sein, da ich im Akutfall davon keine Wirkung in der Klinik unter Höchstdosis + Risperdal(fast das Gleiche) hatte.

Also von 25mg wird man nur noch komplett absetzen können. Da es eine vorübergehende Psychose sein könnte und keine richtige chronische Schizophrenie sein muss, ist die Frage, ob er es vielleicht doch noch bis Ende des Jahres aushält und es dann komplett absetzen kann. Alternativ kann er nach dem besser verträglichen Aripiprazol fragen, was deutlich angenehmer ist, aber die Neigung der Nebenwirkungen eher zu Unruhe beiträgt, also eher etwas wäre, wenn es bei ihm chronisch ist und er etwas Verträglicheres braucht.
Ende des Jahres ist ja wirklich nur noch ein paar Monate.

Wenn es etwas chronisch Wiederkehrendes ist, dann wäre Aripiprazol(Abilify) eines der am besten verträglichen Wirkstoffe bei guter antipsychotischer Wirkung, was bei mir im Akutfall immer verlässlich gewirkt hat im Gegensatz zum Risperdal/Paliperidon.

Hier im Forum gibt es dazu auch eine Behandlungsempfehlung, bei der es zum Aripiprazol(statt dem Paliperidon) zusätzliche Antidepressiva wie das Bupropion braucht, welche helfen diese Absetzsymptome zu reduzieren und der Unruhe und Reizbarkeit, die da verstärkt auftreten können, entgegenwirkt. Das wäre etwas, wenn er langfristig auf den Medikamenten hängenbleibt und das Paliperidon ihm dann trotzdem dauerhaft empfohlen wird.

Das hier wären die alternativen Wirkstoffe, die sich als verträglichere Alternativen zum Paliperidon(fast gleich Risperidon) anbieten:
https://schizophrenie-forum.com/psy...hcariprazinaripiprazolbrexpiprazolrisperidon/Cariprazin wäre dabei ein neuer Wirkstoff, der häufig gut angenommen wird.
Brexpiprazol ist noch neuer als Aripiprazol und scheint ein Nachfolgemedikament zu sein, was eventuell weniger Unruhe macht und auch sehr gut zu sein scheint. Wurde erst 2018 zugelassen, da hab ich bisher noch keinen online gesehen der es bekommt.
Cariprazin und Aripiprazol sind da mit die bei den Betroffenen beliebtesten Wirkstoffe.

Wichtig ist immer nur ein Antipsychotikum zu nehmen, also das reicht in der Regel aus. Aripiprazol 5mg ist die kleinste übliche Dosis aber reicht häufig schon. Das wäre verglichen zum Paliperidon deutlich verträglicher und wirkt, finde ich sogar besser.

Ansonsten von den älteren Atypischen wie Paliperidon, wären Quetiapin oder Amisulprid noch gute Möglichkeiten, die man hat, aber die haben teilweise ähnliche Nebenwirkungen. Neuroleptika machen häufig sehr dick und können auch Diabetes auslösen, die Beschriebenen sind da vergleichsweise Gewichtsneutral.
 
Hallo Maggi,
danke! Das ist schon mal sehr hilfreich und wir werden das mit dem Arzt besprechen. So kann es jedenfalls nicht weiter gehen. Meine Beobachtung ist, dass die Psychose immer dann auftrat, wenn es stark belastende Ereignisse gab (Arbeitsunfall, Todesfälle in der Familie, Pflegebedürftigkeit des Vaters). Grundsätzlich ist er aber ein eher unruhiger Typ und daher macht das mit dem zusätzlichen auch Antidepressivum Sinn.
 
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