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J

Jacob Blackbird

Guest
Eine Frage an Euch in die Runde: Haltet Ihr das Gefühl Liebe aus? Fühlt Ihr Liebe?

Natürlich ist Liebe weit mehr als nur ein Gefühl, sondern in erster Linie eine Entscheidung, einem menschlichen Gegenüber Gutes zu wollen und zu tun und sich zusammen am Leben zu erfreuen, in guten und schlechten Zeiten. Doch was ist, wenn die eigenen Gefühle nicht wie ein tiefer Brunnen, sondern eher wie eine Pfütze sind?

Als Kind und Jugendlicher konnte ich noch wirklich tiefe Gefühle spüren, doch mit der Zeit und den Psychosen wurden diese immer flacher. Eine ehemalige Freundin warf mir mal vor: "Du lachst nie!", und sie hatte Recht, doch was kann man da tun?
 
Meine Liebe zu meiner Freundin ist noch genauso groß, wie sie es vor den Psychosen war, auch wenn ich jetzt manchmal etwas mehr brauche, um sie richtig spüren zu können. Ich suche jetzt öfter Nähe, versuche Zeit mit ihr zu verbringen und schwelge oft in positiven Erinnerungen aus unserer gemeinsamen Zeit.
Was mir auch sehr geholfen hat Liebe zu spüren sind Haustiere. Wir haben vor zwei Jahren Meerschweinchen bei uns aufgenommen und oft reicht es für mich schon, ihnen beim Fressen oder Schlafen zuzusehen, um zu spüren, dass ich die kleinen Tierchen liebe. Eins von ihnen ist leider letztes Jahr gestorben und der Tod hat mich auch zum Weinen gebracht, was seit den Psychosen sehr sehr selten geworden ist.
Mich um die Tiere zu kümmern hilft mir auch gegen die Depression, selbst wenn gar nichts mehr geht schaffe ich es immer irgendwie mich um sie zu kümmern und wenigstens ein bisschen Aktivität zu haben und zum Beispiel mindestens ein Mal am Tag kurz rauszugehen, um ihnen Gras und Kräuter zu holen.
Meine Freundin und die Meerschweinchen sind oft das Einzige, wofür ich meine Antriebslosigkeit überwinden kann, was mir dann zeigt, dass meine Gefühle von Liebe und Zuneigung noch da sind, auch wenn sie manchmal schwerer zu erreichen sind als früher.
 
@maxi Ja, Tiere sind gute Seelentröster, sie sind weniger bedrohlich als Menschen und sind dankbarer. :) Tier spürten übrigens, wenn es mir durch die Psychosen nicht gut ging. Als ich krank war, lagen Hund und Katze mit mir auf dem Sofa.

@nemesis67 Ja, sie ist da, aber manchmal halt nicht so direkt wahrnehmbar. :)
 
Weiss jemand wieso die Gefuehle so wenig werden durch Psychosen? Ist das ne chemische Sache im Gehirn?
 
Da ich das Theme so schön, wie auch schmerzhaft finde, möchte ich mich auch mal kundtun. Einfach weil das schreiben mir grad ganz gut tut. :sneaky:

Mit einer Pfütze hab ich nicht viel gemein, denke auch, dass meine Medikamente da wenig dran ändern, obwohl ich noch nie so recht über die Frage nachgedacht hab und durchaus was dran sein dürfte.

Ich denke das die Liebe schwer von einer Leidenschaft rührt. Seit meiner ersten Beziehung sitzt der Schmerz noch sehr tief. Glaub daher auch, dass ich mit einer Frohnatur recht wenig was anfangen kann.

Worauf ich hinaus möchte ist, dass gerade durch die Psychosen ein Brunnen entstanden ist, ein gewisser Leidensweg welcher einen spüren lassen hat, wie tief es runter gehen kann. Ich habe es persönlich immer recht gut wieder raus geschafft, trotz Rückfälle immerwieder aufgestanden.

Mir wurde einmal zugesprochen, akzeptieren ist leichter als verstehen. Seitdem komm ich halbwegs mit der Diagnose zurecht. :censored:

Aber zurück zum Thema. Wer als gesunder Mensch nicht in der Lage ist zu fühlen, hat meine Liebe nicht verdient. Ich glaube, das Fürsorge ein großer Bestandteil von dem ist, was man Liebe nennen kann. Ohne Fürsorge würden sich so manche noch in einer Psychatrischen befinden. Das was man als Fürsorge erfahren hat, nimmt man doch wieder mit in's Leben.

Ich hoffe einfach, dass ihr nicht vergesst wieviel Liebe in euch steckt. Trotz der Medikamente.

Hab euch lieb. :p
 
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