Ich dachte auch an so einen Mini-Job, den man ja zur Rente machen kann. Hatte ich auch zeitweise aber hat sich dann verlaufen. Gut das mit dem Stress und Zeitvertreib ist für mich wie du beschreibst so @Nutztier . Durch die Psychose haben sich bei mir viele neue Interessen entwickelt die gleichzeitig auch teil der Erkrankung sind. (Interesse für Weltpolitik, vielleicht etwas zu sehr in den Hobbys aufgehen) mir fehlt irgendwie das Maß, auf der anderen Seite brauche ich das und das kostet dann auch Zeit und Nerven. Ich hab zuhause Aquarien, das ist schwieriger zu handhaben als man glaubt und macht mir Freude / entspannt.
Bewegungsmangel gibt es durchaus bei mir, du trifft mit deiner Beschreibung wirklich den Nagel auf den Kopf. Gegen den Bewegungsmangel hab ich das mit dem Naltrexon (Mysimba) Medikament zum Abnehmen gefunden, das gibt es auf Privatrezept aber ich glaube dieses mal nehme ich effektiv ab.
In der Reha hab ich abgenommen, die damals über 6 Wochen oder so ging, Zuhause nehme ich eher zu oder halte so das Gewicht, von daher hab ich eben mich nach effektiven Möglichkeiten umgeschaut die auch ohne Sport funktionieren, weil das mit der Motivation und Negativsymptome immer so eine Sache ist.
Gut ein paar Gaming Spiele 1-2 Stück hab ich auch, das gibt mir etwas Entspannung oder eben Netflix schauen zwischendurch aber nur. Meine Sozialkontakte sind zum Glück gut intakt geblieben, was wohl auch an meinen Medikamenten liegt weil damit das von den Stimmungsschwankungen und alles viel besser ist als vorher. Also es hängt auch sehr von den Medikamenten ab wie man letztendlich leben kann. Geldsorgen hab ich mit der EM-Rente zum Glück nicht, weil das war vorher wirklich der Absturz wo ich sogar ein Jahr auf mein Arbeitslosengeld verzichtet habe weil die mir vom Arbeitsamt (wohlwissend das ich eine Psychose habe) auf den Kopf gestiegen sind, also ich bin hinterher zuhause damals dann ausgerastet weil ich den Druck der mir gemacht habe kaum ertragen konnte. Dann eben Reha und Antrag zur Rente was mir quasi mein Leben etwas oder deutlich abgesichert hat. Andersherum langsam ins Arbeitsleben widereinsteigen bleibt mir ja offen, aber das mach ich nur wenn ich mir absolut sicher bin das es klappt.
Muss sagen das mit Xeplion damals bei mir hartes Arbeiten etwa bei hobbymäßigen/privaten Waldarbeiten unter Xeplion der Horror waren. 10-15Minuten und ich war fix und fertig, das kann man sich nicht vorstellen als Gesunder. Normal würde ich so den halben Tag oder zumindest Stunden durcharbeiten können, vor der Erkrankung.
Das mit der Abilify-Kombi hat zumindest die körperliche Arbeit wieder zu einen Entspannungsfaktor bei mir gemacht, da ich wenn ich Zeit habe etwas Holz oder so zu machen und mich ermutigen konnte, dann die Arbeit eher den geistigen Stress(den ich mir mit der Psychose mache) eher abgebaut hat und auch so keine derartige Einschränkung mehr da war.
Aber eben nur wegen dem Bupropion und weil ich zeitweise das Aripiprazol so weglassen kann und in den Zeiträumen dann kaum Negativsymptome da sind.
@Chris2021 , niemand zwingt dich ein bestimmtes Medikament einzunehmen wenn du das nicht selbst bist. Wie erwähnt kann das wenn überhaupt nur durch einen richterlichen Beschluss dir aufgezwungen werden. Wenn dein Psychiater/in dir ärger macht, dann kann man normal jederzeit den Arzt wechseln oder sich eine 2. Meinung einholen.
Von den "Dreck" Xeplion kann ich dir nur abraten, denn wenn man diese Hölle einmal durchlaufen hat, dann möchte man das nimmer haben, zumindest ist das bei mir ganz klar der Fall.
Die Empfohlene Kombi von mir ist hier im Übrigen der einzige Ort wo du da insofern informiert werden kannst, weil die Psychiatrie da wohl gespalten oder anderer Meinung ist, muss man als Erkrankte/r sehen wo man bleibt.
Wie lange bist du schon krank und ist es bei dir wirklich eine Schizophrenie oder etwas drogeninduziertes? Wie lange nimmst du schon Xeplion und was hattest du vorher für Medikamente alles?
Der Weg aus der Erkrankung führt meiner Meinung nach nur über einen medikamentösen Weg in die Richtung wie es hier im Forum steht/eingschlagen wird. Bei einer Schizophrenie hat man sonnst keine echte Aussicht das Neuroleptikum ganz absetzen zu können, also man muss sich mit der Situation entweder abfinden oder eben schauen wo man bleibt.
EM-Rente und so steht vermutlich nur denjenigen zu die einen chronischen Verlauf haben und wo entsprechend ausgeprägte Negativsymptome da sind wo quasi auf dem 1. Arbeitsmarkt fast keine Chance mehr da ist. Dazu solltest du deinen Psychiater befragen und eben den Sozialpsychiatrischen Dienst in deiner Nähe, die sollten dir da weiterhelfen können, weil wir oder ich etwa über Internet kaum sehen kann wie gut oder schlecht es dir geht oder ob es dir zusteht.
Hier das mit der Medikamenteempfehlung kannst du dir ja ausdrucken und damit zu deinen Arzt gehen wenn du das möchtest, dann hast du ein direktes Feedback ob du das bekommst. Weil wenn man in Vorneherein es nie probiert und gleich alles in den Wind schreibt, wie soll das denn dann besser werden?
Ich nehme immerhin 10 Jahre diese Medikamente wegen der Psychose ein und noch länger Psychopharmaka. Meine Langzeiterfahrungen sind so das man eben selbst sehen muss wo man bleibt sonnst geht man dran kaputt. Hab die Kurve bekommen aber auch nur weil ich sehr viel herumprobiert habe und dazu den nötigen Erfindergeist habe. Sonnst wäre zumindest für mich da wirklich alles viel schlechter gelaufen.
Männer haben einen schlechteren Verlauf als Frauen heißt es, also bei Frauen tritt die Erkrankung auch so etwas später als bei Männern auf.
Jobmäßig hab ich 40 Stunden probiert, das führte nur zur Psychose und das ich den Job immer wieder verloren habe, also wenn man instabil ist oder schlecht eingestellt (was Xeplion in meinen Augen ist), dann sollte man sich umschauen wie man aus dieser Situation herauskommt. Lieber ein paar Gänge runterschalten und dafür genug Zeit haben das die Medikamente stimmen, weil sonnst sehe ich zumindest kein Licht auf Dauer.
Ich bin zwar Erwerbsgemindert (Arbeitsunfähig) dafür habe ich heute aber ein relativ glückliches Leben und meine Psychose und das ganze voll unter Kontrolle. Anfangs war es wie gesagt die Hölle für mich aber auch für die Angehörigen und so.