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Keine Lebensfreude mehr und ständige Langeweile

j4n1810

New Member
Registriert
8 Aug. 2021
Beiträge
1

Hallo zusammen

Ich bin 29 Jahre alt und hatte Anfang Jahr meine erste und hoffentlich einzige Psychose.

Die Psychose ansich dauerte gut 3 Monate mit immer wieder abklingenden Phasen.

Seither habe ich keine direkten Symptome (Verfolgungswahn, Beziehungserleben etc.) aus der Psychose mehr.

Seit der Psychose stelle ich jedoch fest, dass mir die Lebensfreude fehlt und ich fühle mich gefühlsleer. Ich kann kaum noch Freude an den Dingen des Lebens empfinden. Ich empfinde praktisch ständige Langeweile und weiss nicht, was ich mit meiner Zeit anfangen soll. Dinge, welche mich früher fasziniert haben langweilen mich heute und ich empfinde keine Freude mehr dabei. Es kommt mir oft so vor, als würde ich meine Lebenszeit einfach nur noch absitzen und auf den erlösenden Tod warten.

Ich nehme folgende Medikamente:

Rexulti (Brexpriprazolum) 2 mg zur Psychose Prophylaxe

Venlafaxin 75 mg als Antidepressivum

Ich habe schon mit meinem Psychiater über das Thema gesprochen. Er meint, es sei normal, dass nach einer Psychose häufig eine depressive Phase folge. Ich glaube jedoch nicht, dass es sich um eine Depression handelt. Ich hatte früher schon mal eine Depression und die war mit dem jetzigen Zustand nicht zu vergleichen. Damals konnte ich nähmlich noch Freude empfinden.

Ich habe hier von einigen gelsen, dass es ihnen nach der Psychose ähnlich ging/geht. Bessert sich dieser Zustand mit der Zeit?

LG Jan
 

Also bei mir ist das schon seit fast einem Jahr so. Weiß nicht ob das besser wird. Hab aber von Leuten gehört bei denen es nach 1-2 Jahren besser geworden ist. Wie gehts dir außer den Symptomen sonst so ?
 

Mein Psychiater meint auch es sei eine Depression, es fühlt sich aber für mich nicht so an .
 

@j4n1810
Du nimmst da ein sehr neues Medikament. Dazu kann ich dir leider gar nix sagen.

Solange du diese Medikamente einnimmst, solltest du an sich keine depressiven Episoden haben, weil Neuroleptika und Antidepressiva meistens Antidepressiv wirksam sind.

Beim kompletten Absetzen der Neuroleptika sind aber so Depressionen und eine Absetzpsychose sehr wahrscheinlich.

Das was du beschreibst könnte die Negativsymptomatik sein, was sich von einer richtigen Depression schon etwas abgrenzt. Negativsymptome kommen einerseits von der Psychose und von den Medikamenten(Neuroleptika) weil das auch mit dem Dopamin zusammenhängt was die Neuroleptika ja blockieren. Da fehlt es dann sehr häufig an Motivation, Konzentration und allem, von daher ist das relativ normal und üblich bei einer Psychose.

Ich kann dir vorschlagen die Medikamente hier im Forum mal auszuprobieren, wobei die Negativsymptome da mit speziellen Antidepressiva wie Bupropion reduziert werden und da man so das Neuroleptikum später nur noch minimal dosiert in Intervallen einnehmen kann:
Medikamente-Empfehlung für Psychose

So eine Intervalltherapie des Neuroleptikums kann die Wirkung dieser Antidepressiva deutlich verbessern und damit lässt sich die Negativsymptomatik gut behandeln.
Venlafaxin wäre dann eher überflüssig und könnte mit Citalopram ersetzt werden, weil die zusätzliche Noradrenalinwirkung des Venlafaxins eben vom Bupropion abgenommen wird und somit die Serotoinwirkung nur noch ergänzt werden muss, wo das Citalopram ein sehr guter Wirkstoff ist.

Wäre eben die Frage ob das mit deinem Neuroleptikum Rexulti (Brexpriprazolum) genauso wie mit Aripiprazol funktioniert. Da wäre es wohl das Beste wenn du da komplett umstellst um schwer vorhersehbare Wechselwirkungen zu vermeiden.
Du kannst dir ja einfach mal den verlinkten Artikel dazu durchlesen, da steht einiges drin was du dazu wissen solltest. Das wäre zumindest eine Möglichkeit die du hast um mit den Negativsymptomen fertig zu werden.
 

Ich will dir jetzt nicht die Zukunft vermiesen, aber bei mir hält dieser Zustand jetzt schon mehrere Jahre an. Ich habe aber auch schon von vielen gehört, dass sie nach einer Medikamentenumstellung wieder Lebensfreude erlangt haben. Jeder Mensch ist anders und auch die Dauer dieser Gefühlsleere ist individuell. Von daher kann man jetzt nicht pauschal sagen, dass es so oder so verläuft.
 
j4n1810 schrieb:
Ich habe schon mit meinem Psychiater über das Thema gesprochen. Er meint, es sei normal, dass nach einer Psychose häufig eine depressive Phase folge. Ich glaube jedoch nicht, dass es sich um eine Depression handelt. Ich hatte früher schon mal eine Depression und die war mit dem jetzigen Zustand nicht zu vergleichen. Damals konnte ich nähmlich noch Freude empfinden.
Es kann trotzdem sein, dass du eine postschizophrene Depression hast. Ich hatte auch schon mit Depressionen zu tun vor meiner ersten Psychose, die Depression, die ich danach hatte, war auch mit nichts zu vergleichen, was ich vorher erlebt habe. Ich hatte keine Freude mehr an gar nichts und auch keine Emotionen mehr, teilweise kam das sicher auch durch die Medikamente, zum Teil aber eben auch von einer sehr sehr starken Depression. Es gibt Depressionen ja in unterschiedlichen Schweregraden, vielleicht warst du vorher eher mittelgradig depressiv und durchlebst jetzt eine schwere Episode. Meine Depression hat sich etwa ein halbes Jahr nach der Psychose wieder verflüchtigt, ich würde also die Hoffnung nicht verlieren und dir nicht gleich Negativsymptome zuschreiben lassen, die ja chronisch sind. Besonders wenn dein Psychiater auch der Meinung ist, dass es etwas Depressives ist, würde ich darauf erst mal vertrauen und versuchen so dagegen anzugehen, wie man eben gegen eine Depression ankämpft. Geregelter Tagesablauf, möglichst viel Aktivität, auch wenn es sehr schwer ist. Was mir sehr geholfen hat, war Hobbies wieder aufzunehmen, die ich vor der Psychose und der Depression hatte, selbst wenn ich mich erst mal nicht danach gefühlt habe und keinen Spaß daran hatte. Der kommt mit der Zeit wieder und falls nicht, kannst du mit deinem Psychiater darüber sprechen, die Medikamente umzustellen oder zu reduzieren. Mit dem Medikament, was du nimmst, kenne ich mich leider auch nicht aus, aber wie der Admin schon meinte soll Aripiprazol eins der Neuroleptika mit weniger Nebenwirkungen sein, ansonsten kann ich dir Reagila empfehlen, das bekomme ich zur Zeit und ich spüre davon tatsächlich auch einen antidepressiven Effekt und habe diese Gefühlsdämpfung und Gedankenverlangsamung nicht, die ich von Risperidon bekommen habe.
 
j4n1810 schrieb:
Ich nehme folgende Medikamente:

Rexulti (Brexpriprazolum) 2 mg zur Psychose Prophylaxe

Venlafaxin 75 mg als Antidepressivum
Weg damit. Zusammen mit dem Arzt langsam absetzen. Nach einer Erstpsychose ist nach Studienlage keine Behandlung die beste Behandlung.
 
Enlightened schrieb:
Weg damit. Zusammen mit dem Arzt langsam absetzen. Nach einer Erstpsychose ist nach Studienlage keine Behandlung die beste Behandlung.
Leider ist das nur bei einmaligen Psychosen der Fall. Wenn man Schizophrenie hat, dann bekommt man die Medikamente nur sehr schwer los, fraglich also ob diese Studienlage auf Fakten basiert. Es stimmt aber das die Verläufe besser sind wenn man wenig Neuroleptika einnimmt und frühzeitig versucht abzusetzen, also anscheinend baut man dann weniger schnell ab.

Wenn man absetzen oder die Medikamente reduziert einnehmen möchte, dann bietet sich da die Empfehlung von mir im Forum an:
Medikamente-Empfehlung für Psychose

Damit lässt sich das Neuroleptikum mit speziellen Antidepressiva wie dem Bupropion einfacher reduziert oder in Intervallen einnehmen und später nach Jahren(wobei man sich da keinen Druck machen sollte) kann es eventuell auch ohne Neuroleptikum funktionieren.
 

Tatsache ist dass alle schlaffördernden Medikamente Depressionen verstärken, weil man dadurch dass man mehr im Bett liegt weniger Bewegung hat und diese würde helfen gegen Depressionen. (hab ich in der Klinik aufgeschnappt)
 

Ne ist im Grunde quatsch @Jackyboy . Es gibt viele der älteren Antidepressiva die abends eingenommen werden und müde machen. Das kann den Schlaf verbessern so das man sich am nächsten Tag wieder Motiviert und aufgeweckt/ausgeschlafen fühlt. Also das was du da schreibst kann wirklich nur ein Gerücht sein.

Auch die Neuroleptika fördern den Schlaf und wirken in gewisser weise antidepressiv, die einen mehr die Anderen weniger. Von daher hast du da vielleicht etwas verwechselt oder so.

Es kann sein das Antidepressiva zuerst die Depressionen verstärken und erst nach ca. 2 Wochen zu wirken anfangen, das hat mit dem Wirkmechanismus dieser Wirkstoffe wohl etwas zu tun.

Gibt ja sonnst auch jede Menge andere Mittel die Müde machen, wo das mit dem Depressiven vielleicht zutrifft. Ich hab mal gehört das Schlafentzug etwa auch therapeutisch bei Depressionen eingesetzt werden kann, wenn ich das so richtig verstanden habe.
Am besten mal selbst im Netz diese Dinge recherchieren und selbst da muss man mit vielen Unwahrheiten rechnen, also zum Teil gibt es auch bewusste Desinformation wo man es als Erkrankter nochmal schwerer hat diese Dinge richtig einzuordnen oder abzuwägen.

Nur so.
 

In der Schweiz gibt es Kliniken wo Schlafentzug bei Depressionen angewandt wird.
 
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