Johanniskraut bei Depressionen - Ein Erfahrungsbericht

[Mitglied 1247]

Habe gestern in einem anderen Forum einen interessanten Erfahrungsbericht gelesen. Johanniskraut bei Depressionen von Jafa. Auch wenn jeder anderes auf Medikamente und Heilpflanzen reagiert, so ein Bericht finde ich stets recht hilfreich:

rafa1974

Ich studiere seit einigen Jahren europäische Pflanzenheilkunde,sowohl aus äußeren Quellen als auch durch Selbsterfahrungen und eigenen Experimenten.
MIt Johanniskraut habe ich tatsächlich auch gute Erfahrungen gemacht.Ich war vorher über 10 Jahre schwerst depressiv (Amisulprid hochdosiert),und konnte,nachdem ich das Abilify als Zweitmittel abgesetzt habe,Johanniskraut Dragees nehmen (hochdosiert).
Ich habe in der Folgezeit 2 Jahre lang das Johanniskraut genommen und war nicht mehr depressiv.
Ergänzend muss ich erwähnen,dass es schon Nebenwirkungen machen kann,insofern,dass die Haut sensibler für Sonnenbestrahlung wird und sich bei starker Sonneneinstrahlung Probleme mit der Haut bilden können (bei mir waren es Blasen,Rötung,Schwellung,wie ein starker Sonnenbrand).
Es verträgt sich zum Beispiel auch nicht mit Abilify,weshalb ich damals zuerst das Abilify absetzen und danach erst das Johanniskraut ansetzen konnte (Wechselwirkungen mit anderen Stoffen).
Meine Erfahrung ist auch,dass Johanniskraut recht stark antriebssteigernd wirkt.Bei Menschen,die manisch depressiv sind,sollte man im Auge behalten,dass die Antriebssteigerung einen Switch in eine Manie bewirken kann.
Ansonsten habe ich es sehr gut vertragen,und zusammen mit der Verringerung meiner Amisulpriddosis seit dieser Zeit habe ich keine depressive Problematik mehr.

 

[Überlebender]

klingt gut amisulprid wirkt tatsächlich antidepressiv...

 

[Mitglied 1247]

klingt gut amisulprid wirkt tatsächlich antidepressiv...

Das finde ich in dem Bericht nun gerade nicht bestätigt. ich lese eher, das Johanniskraut die Wende gebracht hat.

 

[Überlebender]

stimmt hast recht. da hatte ich mich verlesen. bei mir hats geholfen auf jeden fall..

 

[Mitglied 1247]

stimmt hast recht. da hatte ich mich verlesen. bei mir hats geholfen auf jeden fall..

Das glaube ich Dir auch, nur hat dieser Effekt nichts mit den Chemikalien in der Tablette zu tun, sondern mit den Erwartungen, die man an die Tablette und den Psychiater der sie verschreibt hat. Das nennt sich dann Plazebo-Effekt. Wenn es Dich interessiert:

ANTIDEPRESSIVA (1): Wie gut helfen Antidepressiva wirklich? (Doku SRF )​

ANTIDEPRESSIVA (2): Unglück auf Rezept? Antidepressiva und ihre Folgen.​

Evtl. kannst Du es durchschauen, was wirklich ist, wenn Du die Berichte gesehen hast...

 

[Überlebender]

ja verstehe

 

[Mitglied 1247]

Na, dann Glückwunsch ! Das können leider viel zu wenige durchschauen. Insbesondere für diejenigen, die schon lange AD nehmen, ist so eine Information eine sehr belastendene Situation und die jahrelange Täuschung als solche wahrzunehmen, ist sehr schmerzlich.

 

[Überlebender]

ich verstehe die Problematik aber mir helfen sie trotzdem

 

[Mitglied 1247]

ja, habe ich doch gesagt. Aber wenn Du "Traubenzucker" bekommen würdest, ohne es zu wissen, würde es genau so gut helfen, wenn nicht sogar noch besser, weil Traubenzucken keine Nebenwirkungen hat.

Wenn Du alle Videos anschaust, ist es sicher ganz klar, was wirklich gemeint ist.

 

[Johann Hölzel]

Ich würd bei Johanniskraut immer erst im Wechselwirkungs-Check im Web nachschauen. Das verstärkt nämlich den Abbau verschiedener Medikamente in der Leber, dass die eben nicht mehr so lang bzw. phasenweise ggf. vermindert oder gar nicht wirken. Das gilt nicht nur für parallel genommene Psychopharmaka.
Ich weiß auch gar nicht was man als Psychotiker mit Johanniskraut soll bzw. das ist ein Medikament mit einer nachgewiesenen Wirkung für leichte und mittelstarke Depressionen. Für einen Psychotiker kann das nicht viel bringen.