Am Anfang meiner Schizophrenie konnte ich gut ohne Medikamente leben. Das ging etwa 7 Jahre so. Dann kam die Phase in der ich straffällig geworden bin und seither brauche ich wohl Medikamente. Fies finde ich die Nebenwirkungen schon, und ich träume von einem Leben ohne. Ich denke wenn ich mich auf die Phase ohne Medikamente fokussiere könnte ich es schaffen, aber sicher bin ich mir da nicht.
Ich mag Medikamente einfach nicht, finde sie einschränkend aber vielleicht sind sie ein notwendiges Übel. Ich hoffe dass ich nach der Bewährung wenigstens die Wahl habe ob ja oder nein, nicht dass sie mir eine weitere Führungsaufsicht aufbrummen.
Mein Herz sagt ohne, der kopf sagt mit.
Du hast an anderer Stelle etwas von 400mg Xeplion geschieben?? Dir ist klar, dass 150mg bereits die maximale Dosis im Monat ist?
Xeplion ist ja Paliperidon also ganz ähnlich dem Risperidon (Risperdal), das ist für sich kein besonders verträgliches Antipsychotikum, wird aber trotzdem eingesetzt, wie wenn es das wäre.
Hier findest du die Verträglichkeitsprofile.
Ich hatte zu beginn Risperdal-Depot und dann Xeplion-Depot als ich ein Jahr später meinen ersten Rückfall hatte. Bind da auch mit 150mg Maximaldosis entlassen worden, was deutlich zu viel ist, aber die machen das ja das man länger zum Absetzen braucht und damit ihre Rückfallstudien geschönigt werden.
150mg Xeplion kostet vom Hersteller 1000€ was es schon seit 2012 gibt und die Patente abgelaufen sind. Ist überhaupt ein Witz das überhaupt noch ein Artz so etwas verordnen darf, wo es ein Generika davon für die Hälfte des Preises gibt, was immer noch hoffnungslos überteuert ist.
Absetzen macht wenig Sinn der Wechsel auf ein anderes Medikament oder Reduktion schon.
Welche Dosis hast du Aktuell und was hattest du früher denn für Dosierungen, wo du etwa unter Risperdal noch stabil warst?
Komplettes blindes Absetzen ist klar quatsch und führt zum Rückfall, aber es gibt viele besser verträgliche Wirkstoffe. Was hattest du da schon bisher?
Lurasidon, Ziprasidon, Aripiprazol und Cariprazin sind die Verträglichsten, wobei man sich in Deutschland anscheinend kein Lurasidon Generika mehr leisten kann, obwohl man für Depotspritzen das Geld nur so um sich wirft. Schon komisch manchmal, da bin ich einerseits sehr enttäuscht und auch wütend das man auf Kosten der Steuerzahler Kranke noch mehr schädigt als es sein muss, da es viel verträglichere Wirkstoffe gibt. Alternativen werden auch noch vom Markt ferngehalten
Wenn du schlau bist
@Glocki , dann wäre die
Medikamente-Empfehlung so eine Zwischenlösung, deutlich reduzieren und sogar im Idealfall Phasenweise absetzen zu können und gleichzeitig mit Bupropion (Vitamin B6 bei Unruhe / Akathisie) zu stabilisieren.
Wenn du überhaupt erstmal auf einen Wirkstoff wie Aripiprazole 5-15 mg eingestellt werden würdest, dann wüsstest du schonmal, ob es wirkt, und könntest deine Minimaldosis finden. Später kannst du dir dann immer noch überlegen, ob du so etwas wie meine Empfehlung versuchen willst, was in jedem Fall besser als blindes Absetzen ist.
Da du vermutlich Aggression hattest, Steht Wut und innere Unruhe im Mittelpunkt wo Aripiprazol beim Absetzen eher problematisch ist, da man zur inneren Unruhe neigt. Deshalb wäre dabei Bupropion + Vitamin B (bei Akathisie) schon ratsam, auch Magnesium soll sehr wichtig sein, da es NMDA-Rezeptoren stabilisiert bzw. es blockiert die Freisetzung von Glutamat, indem es als Antagonist am NMDA-Rezeptor wirkt.
Vitamin B6 und Magnesium sind bedeutsam bei Schizophrenie, das und Bupropion NDRI Antidepressivum (gegen Reizbarkeit innere Unruhe) + Citalopram SSRI Antidepressivum (emotionale Dämpfung, Libido-Dämpfung) wären zusätzlich zum Aripiprazol (statt Paliperidon) ideal.
Dabei könntest du dann phasenweise Aripiprazol im Idealfall sagen wir ein viertel Jahr absetzen, aber dann müsste es früher oder später je nach Symptomatik für mehrere Wochen wieder eingenommen werden. Aripiprazol ist akut sehr stark also eignet sich gut bei Akutsymptomen und man nimmt es, weil es sehr gut verträglich ist auch leichter selbstständig ein.
Bupropion hilft bei Nikotinsucht. Als allerletztes zusätzlich wären Trimipramin-Tropfen (trizyklisches Antidepressivum) Abends zu sedierung wichtig, einerseits weil Bupropion sehr wach macht, besonderes in den Absetzphasen des Aripiprazols andererseits weil Trimipramin Suchtprobleme wie Alkoholsucht abmildern kann. Je nach Situation kann es mit 10-20 Tropfen abends stark sedieren, oder wenn man zu lange ohne Antipsychotikum ist, dann ist auch das eher schwach oder unwirksam, also Aripiprazol als Antipsychotikum ist das verlässliche Hauptmedikament, auch wenn in dem Fall Bupropion viel übernimmt. Da Aripiprazol auch so Akathisie und innere Unruhe etwas begünstigen kann ist es gut zu wissen das Vitamin B6 in hohen Dosierungen wirksam ist.
Alles vielleicht im ersten Moment viel auf einmal, aber die Lebensqualität und der Verlauf der Psychose kann man damit im Idealfall wirklich sehr positiv beeinflussen. Dafür muss man bisschen seine Symptome kennen und dann auch eigenständig bereit seine Antipsychotika, einzunehmen wenn etwa Wut oder andere Frühwarnsymptome durchkommen sollte man dann gegensteuern.
So etwas ist besser als Absetzen und das Reduzieren unterhalb der Wirkdosis ist ja auch fast wie Absetzen, da tut man sich in der Regel keinen Gefallen. Da man meist so schon mit hohen Dosierungen entlassen wird, kann eine Reduktion auf die kleinste Wirkdosis sinnvoll sein, diese kannst du
hier (S7 Rechte Spalte) finden, das wären beim Paliperidon 50mg im Monat.