Hallo,
stimmt es, dass der Verlauf besser ist, wenn man Medikamente nimmt? Oder ist so, dass man doch bessere Lebensqualität hat, wenn man keine nimmt?
Wie sieht es damit aus, wenn man keine nehmen würde? Wäre man dann schneller wieder arbeitsfähig oder ein Leben lang behindert?
In dem Film "Nicht alles schlucken" berichtet ein Krankenpfleger, dass sein Sohn die Medikamente von Anfang an nicht genommen hat und dann wieder schnell arbeiten konnte.
Sehr schwierige Fragen und da scheiden sich wohl auch die Geister.
Zurzeit spricht vieles für reduzierte Einnahme von Antipsychotika, da zu viel auf Dauer auch schlecht ist.
Die Angst vor einer Art Abhängigkeit von diesen Medikamenten ist womöglich berechtigt, weshalb sich dann auch diese Frage stellt.
Etwa kann die blockade der Dopaminrezeptoren anscheinend dazu führen, dass sich mehr Dopaminrezeptoren bilden, was dann für so etwas wie Abhängigkeit spricht.
Vielleicht könnt man sagen: "Einmal Antipsychotika, immer Antipsychotika", also wenn man möglichst komplett auf Psychopharmaka verzichten kann, die Heilungs- und Regenerationschance besser sein könnte. Womöglich setzen in der Psychose auch Selbstheilungskräfte ein, die man mit den Antipsychotika unterbindet.
Beispielsweise habe ich im Akutfall, als es bei mir begonnen hat, auch das Rauchen aufgehört, da der Suchtdruck nachgelassen hat. Wenn man Antipsychotika einnimmt oder allgemein bei Betroffenen schaut, sollen zu 80% der Betroffenen Raucher, darunter starke Raucher sein.
Scheinbar hängt Schizophrenie mit Süchten wie dem Rauchen zusammen.
Mir hilft etwa auch das Bupropion was ein SNDRI Antidepressivum und Nikotinentwöhnungmittel ist, also durch Dopaminwiederaufnahmehemmung eher gegenteilig als die Antipsychotika ansetzt.
Problem bei der Schizophrenie sehe ich das man einen Dopaminüberschuss hat, aber auch den Dopaminmangel den man therapeutisch vernachlässigt hat. Antipsychotika behandeln den Überschuss, aber vergrößern den Mangel.
Bei meiner
Empfehlung wird etwa dieser Mangelzustand durch spezielle Antidepressiva wie dem Bupropion gelöst und gleichzeitig wird durch die Intervalleinnahme des Antipsychotikums die Dopaminspitzen, die zu den Positivsymptomen führen abgefangen, aber ohne es durchgehend und dauerhaft einnehmen zu müssen, weil diese antipsychotischen Wirkstoffe eben trotzdem sehr stark sind.
Und wie ist das bei Menschen, die keine Psychose haben? Wie schaffen die es nicht psychotisch zu sein?
Das sollte einfach nur an der genetischen Veranlagung liegen, da nur ein Teil der Gesellschaft eine Psychose bekommt oder die Neigung dazu hat. Ist ja bei anderen Erkrankungen ähnlich. Kann man drüber philosophieren ob solche Erkrankungen einen Sinn oder Grund haben, wenn man quasi gezwungen ist sein Leben zu ändern.
Insgesamt haben Medikamente auch viel Nützliches, da schwere Verläufe besser behandelbar sind. Ich will mich da auf keine Seite schlagen, denn ganz ohne Antipsychotika würde es bei mir kaum funktionieren und ich hatte vor der Psychose schon Antidepressiva, die man manchmal auch früher verordnen kann und die eben auch Leben retten, wenn man ansonsten schwer depressiv ist.
Ich bin da jemand der an Vorsehung und so glaubt, also jeder sich auch von Grund auf in einer für ihn und anderen schlechten Lebenssituation befinden kann und dann psychische Erkrankungen wie Depression oder Schizophrenie eine Veränderung im Leben erzwingen können. Vielleicht wenn Talente des Betroffenen im Job verschwendet wären, dass psychische Erkrankungen dann greifen und wenn sich dann eine Tür verschließt sich zwei öffnen.
Wir leben ja auch so in einer Stressgeplagten Gesellschaft, wo einige eben kollektiv funktionieren und funktionieren müssen, andere wenige davon krank werden.