Ich würde neben den Neuroleptika auch unser "modernes" Leben als Symptom für Aufmerksamkeitsstörungen, wie beispielsweise Schwierigkeiten mit dem Kurzzeitgedächtnis, werten.
So ist die Aufmerksamkeits-Spanne heute sehr viel kürzer geworden. Wenn ich beispielsweise einen alten Film aus den 1970er Jahren nehme, erscheint der heute eher als langweilig, alleine deshalb schon da die Schnitt-Technik in früheren Zeiten sehr viel zurückhaltender war und die Wahrnehmung geübt war, auch längere Szenen ohne neuen Schnitt auszuhalten.
Während viele Menschen auch gar nicht mehr gewohnt sind, sich auf längere Texte zu konzentrieren und so Hirn-Fürze wie Tagesschau mit "einfacher Sprache" veröffentlicht werden, die das Hirn überhaupt nicht mehr fordern. Auch die Texterei via Kurznachrichten hat dazu geführt, dass eine länger anhaltende Konzentration auf ein Thema schon zu viel des Guten ist.
Selbst Musik die heutzutage veröffentlicht wird, hat in den seltensten Fällen eine Dauer die über 3 Minuten geht, zumindest wenn man die Charts bzw. üblichen Playlisten oder Radiosender drin hat.
Das alles führt, in meinen Augen gesehen, dazu, dass die Konzentration mittlerweile bei vielen Menschen nicht mehr all zu lange gegeben ist.