Klar wird einiges besser bezüglich der Nebenwirkungen nur kann es schon länger dauern bis du wieder ganz die Alte bist oder zu deinem früheren Ich findest. Also die Neuroleptika wie eben das Risperdal können einen zusätzlich vom Wesen her aufgrund der Wirkweise erstmal sehr verändern, das steht im Grunde der Symptomatik die vorher einseitig da gewesen ist entgegen und zeigt dir eben auch ein anderes verschobenes Bild der Realität.
Ich würde mir bezüglich der Langzeitschäden vorerst keine Sorgen machen, bei zu langer Einnahme dieses Medikaments hätte ich aber auch diese Sorge und es macht ja auch einen Unterschied ob man viel oder wenig davon einnimmt.
Wahn hatte ich auch in der Psychose neben anderen Einbildungen die ähnlich wie Halluzinationen gewesen sind.
Ich hab damals auch erst das Risperdal möglichst schnell absetzen wollen, bin dann ungefähr 1 Jahr später wieder in der Klinik gelandet. Also der Wahn und so hat sich da bei mir schnell zurückgemeldet, wurde eben dann immer schlimmer bis ich mehr oder weniger freiwillig in die Klinik wollte. Ich hatte da keine oder kaum Notfallmedikamente zuhause was ich dir empfehlen würde zumindest auch etwas in Tablettenform parat zu haben da diese Wirkstoffe schon schnell beruhigen können und man dann im Notfall zumindest etwas Schlaf und so findet. Bei mir war die 2. Psychose etwas heftiger oder anders als die Erste und mir ging es nach der Klinik ähnlich schlimm oder sogar noch schlimmer als vorher nach der Klinik.
An deiner Stelle würde ich es auch probieren ob es ohne eventuell auch so funktioniert, wobei ich dir da keine großen Hoffnungen machen will oder kann. Wenn also etwas sein sollte würde ich an deiner Stelle möglichst früh dich wieder in Behandlung begeben also mit Neuroleptika und so, später kannst du dann immer noch die Medikamente wechseln, nur damit du wenn etwas ist keine Angst hast dich in Behandlung zu begeben und auch selbst ein Stück weit mithilfst. Ohne Erkrankungseinsicht hat man in der Psychiatrie keine so guten Karten, da wird man schnell zwangsmedikamentiert, von daher... für mich war das zumindest eine schwierige Zeit obwohl ich durchaus mitgearbeitet habe.
Akutmedikamente können schon sehr reinhauen und ich war nach der Klinik damals wirklich ein zerbrochener Mensch von daher weis ich wie schwer das ist und auch was die Angehörigen da miterleben müssen. Möchte dir nur damit sagen das es immer auch wieder besser wird, auch wenn das Zeit und gute Medikamente voraussetzt.
Die Nebenwirkungen des Risperdals werden schnell besser bis zu einen gewissen Grad, dann meldet sich aber die Erkrankung zurück und es wird wieder schlechter. Wenn es also wieder schlechter wird, dann wäre es gut wenn du möglichst frühzeitig dir Medikamente geben lässt. Meine oben wären der Idealfall wobei das eher dann in Frage kommt wenn du dann stabil genug wärst um deinen Arzt davon zu überzeugen.
Ich habe dein Alter wenn das dein Geburtsdatum ist, nehme etwa seid 2011 mit Unterbrechungen Neuroleptika, hatte vorher schon Antidepressiva, von daher bin ich der Meinung das deine Angst richtig und berechtigt ist, aber du dir erst Sorgen machen musst wenn du selbst kaum mehr im Stande bist auf deine Behandlung einzuwirken oder eben dich für eine Alternativlösung wie ich sie dir angeboten habe zu entscheiden.
Bei mir haben sich mit diesen Medikamenten so sinnvoll kombiniert erst die Probleme gelöst. Das zu finden hat mir viel Zeit gekostet und ist an sich für Betroffene normal eine Unzumutbarkeit.
Die meisten Erkrankten werden eben nach Schema F behandelt, ähnlich wie es bei dir, aber auch bei mir der Fall gewesen ist. Aus dieser Falle dann allein wieder herauszukommen ist schwer und ist vielleicht auch systematisch von der Psychiatrie so gewollt, eben das bestimmte Therapien und Medikamente ausgeklammert werden, die wollen schließlich auch viel Geld verdienen und Risperdal in Spritzenform ist ein teueres Medikament. Was teuer genug ist muss ja helfen. Verstehst was ich meine?
Mach dir also keine Sorgen aber sei für dich eigenverantwortlich genug um da im Ernstfall auch mit eigenen Kräften herauszukommen. Psychose ist in der regel chronisch im Verlauf zumindest wenn man einmal bereits rückfällig wurde dann ist das etwas was einem vermutlich das Leben lang begleitet. Bei mir ist die Erkrankung anscheinend schon früher aufgetreten, am Anfang fand ich es besonders schwierig und bei mir wurde es erst mit diesen Medikamenten besser. Das vorher als ich wie du nur Neuroleptika bekommen habe war eher ein Verschiebebahnhof, wo einen keiner wirklich helfen konnte.
Gute Nacht. Markus