Maggi
Administrator
Fixpreise statt Marktverzerrung – für eine gerechte Arzneimittelversorgung
Warum Medikamentepreise nicht an Umsatz gebunden sein dürfenEinleitung: Wenn der Preis die Versorgung bestimmt
In Deutschland entscheidet nicht nur die medizinische Wirksamkeit über den Einsatz eines Medikaments – sondern auch der Preis. Und dieser Preis wird oft nicht nach Bedarf, sondern nach Marktlogik verhandelt. Das führt dazu, dass verträgliche, aber wirtschaftlich „unattraktive“ Wirkstoffe vom Markt verschwinden – während alte Substanzen neu verpackt und teuer verkauft werden.1. Wie Preise heute entstehen – und warum das problematisch ist
- AMNOG-Verfahren: Neue Medikamente müssen ihren „Zusatznutzen“ gegenüber einer Vergleichstherapie belegen.
- Preisverhandlungen mit dem GKV-Spitzenverband: → Mengenabhängige Rabatte→ Umsatzprognosen als Grundlage→ Vorteil für große Anbieter mit etablierten Produkten
- Folge: → Monopole werden belohnt, Vielfalt wird verdrängt→ Verträgliche Wirkstoffe wie Lurasidon, Brexpiprazol, Ziprasidon bekommen keinen Zugang→ Alte Wirkstoffe wie Risperidon werden neu verpackt (z. B. Risperdal ISM) und teuer verkauft
2. Warum Fixpreise gerechter wären
- Fixpreise pro Wirkstoff, unabhängig von der Absatzmenge:
- Fördern kleine Anbieter und neue Wirkstoffe
- Verhindern strategische Marktverzerrung
- Ermöglichen bedarfsgerechte Versorgung, nicht nur profitable
- Indikationsbezogene Preisgestaltung:
- Preise orientieren sich an medizinischem Nutzen, nicht an Marketing
- Verträglichkeit, Lebensqualität, Langzeitwirkung werden berücksichtigt
3. Was das konkret bedeuten würde
- Lurasidon könnte zugelassen werden, ohne dass Takeda oder Angelini Millionen investieren müssen
- Brexpiprazol könnte als Alternative zu Aripiprazol verfügbar sein, ohne dass Rückfallraten als einziges Kriterium gelten
- Amisulprid würde nicht verdrängt, nur weil es zu billig ist
- Risperdal ISM müsste sich medizinisch rechtfertigen, nicht nur ökonomisch
4. Warum das heute nicht passiert
- Große Hersteller wie Janssen/J&J haben Einfluss auf Leitlinien, Studienauswahl und Versorgungslogik
- Bewertungsgremien wie IQWiG und G-BA arbeiten formal unabhängig – aber sind strukturell auf Herstellerdossiers angewiesen
- Umsatzbindung führt zu Marktoptimierung, nicht zu Patientenversorgung
Fazit: Für eine Versorgung mit Würde und Vielfalt
Medikamentepreise dürfen nicht an Umsatz gebunden sein – sondern müssen sich am medizinischen Bedarf und der Verträglichkeit orientieren. Fixpreise und indikationsbezogene Bewertung wären ein Schritt zu mehr Gerechtigkeit. Denn Therapie darf kein Geschäftsmodell sein – sondern muss Beziehung, Hoffnung und Heilung bedeuten.mithilfe von KI erstellt
Zuletzt bearbeitet: