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Familiäre Untersuchung und Vertrauensmissbrauch

Barbie90

New member
Hallo,

seit einer langen Zeit bin ich aufgrund meiner psychischen Erkrankung arbeitsunfähig. Meine Eltern können und wollen dies nicht verstehen. Sie sagen ständig, dass ich mich nicht so anstellen soll, dass ich übertreibe und nichts tu. Ebenso bekomme ich von Ihnen oft gesagt, dass ich Eigendiagnosen erstelle. Daraufhin bin ich irgendwann innerlich so eskaliert, dass ich alle Gutachten genommen habe und denen auf den Tisch geknallt habe. Mit dem Hintergrund einer paranoiden Schizophrenie eigentlich totaler Wahnsinn. Ich habe mich damit aber absolut nackig und irgendwie auch angreifbar gemacht. Ich habe es aber nicht mehr ausgehalten. Der innerliche Druck war so hoch und die Hoffnung auf Unterstützung und Verständnis ebenfalls, dass ich dahingehend die Contenance völlig verloren habe.
Nun, da sie alles sogar schwarz auf weiß vor sich liegen haben, bekomme ich immer noch gesagt, dass ich Eigendiagnosen erstelle, nichts tu und sie mit meinem Gelaber krank mache.

Ich bin mit meinem Latein am Ende, frage mich ständig wer jetzt hier krank ist. Das war so ein krasser Schritt von mir, meine "dunkelsten Geheimnisse" in beglaubigter Wort und Schrift offenzulegen und jemandem zu zeigen. Und dann wird dennoch gesagt, dass ich nur Eigendiagnosen erstelle???

Kennt ihr das vielleicht auch von eurer Familie? Fallen sie euch auch so in den Rücken und rauben euch jegliche Kraft oder habt ihr vielleicht Ratschläge für mich? Ich halte es nicht mehr aus!!!!
 
meine Familie hat auch immer versucht mich in die normale Spur zu bringen mit Kommentaren, dass ich mich nicht so anstellen soll,wenn ich auf was sensibel reagiert habe oder halt mal meinen Gedankeninhalt gesagt hab. Denen kam es wohl eher drauf an, keinen psychischkranken Sohn haben zu wollen, weil sie es als Schande abgetan haben.
 
@Barbie90
Dass ist / war bei mir leider sehr ähnlich. Als ich noch nicht arbeiten war, gab es da zwar keinen Druck von meiner Familie aber wenig Verständnis für meine "Arbeitsunwilligkeit".
Ganz nach dem Motto, wenn du deine Medikamente nimmst sollte es dir genauso gut gehen wie vor der Psychose und wenn dass nicht der Fall ist, dann kann dass der Arzt mit anderen Medikamenten regeln.

Dass ich keine Medikamente nehme habe ich damals niemanden erzählt - eine Entscheidung die ich bis heute nicht bereue.
Jetzt wo ich in Teilzeit arbeite, ist dass zum Glück etwas besser geworden. Aber die Frage wann ich "richtig" Vollzeit arbeite wird mir bei jedem Familien- / Feiertagstreffen immer wieder neu gestellt - (Ostern, Weihnachten, Geburtstage usw.).
 
Ui. Das ist ja schon heftig. Schade, dass deine Eltern nicht akzeptieren können, dass du anerkannte Gründe für deine Arbeitsunfähigkeit hast und dich mit Kommentaren belasten, anstatt dir vorurteilsfrei zur Seite zu stehen. Hast du ihnen schonmal gesagt, wie sehr dich das verletzt? Mir fällt ansonsten leider auch kein Rat ein, außer dich davon zu distanzieren. Maximal noch Fachliteratur oder entsprechende Aufklärungsvideos auf den Tisch zu knallen, aber ob sie das annehmen ist die Frage.
Ich finde diese Einstellung, die viele in dieser Gesellschaft, und insbesondere Boomer haben höchst problematisch. Dieses "stell dich nicht so an" bei psychischen Krankheiten. Das würden bei Schlaganfall oder Krebs die meisten ja auch nicht sagen. Das ist echt mittelalterlich!
 
Ist doch egal was die Eltern denken. Die werden dich trotzdem als eigenes Kind lieben.
Ich werde auch nicht ernst genommen.. meine Diagnosen interessiert meinen Eltern nicht. Akzeptier es einfach.
Sie werden damit leben, dass du so bist wie du bist.
 
Hallo,

seit einer langen Zeit bin ich aufgrund meiner psychischen Erkrankung arbeitsunfähig. Meine Eltern können und wollen dies nicht verstehen. Sie sagen ständig, dass ich mich nicht so anstellen soll, dass ich übertreibe und nichts tu. Ebenso bekomme ich von Ihnen oft gesagt, dass ich Eigendiagnosen erstelle. Daraufhin bin ich irgendwann innerlich so eskaliert, dass ich alle Gutachten genommen habe und denen auf den Tisch geknallt habe. Mit dem Hintergrund einer paranoiden Schizophrenie eigentlich totaler Wahnsinn. Ich habe mich damit aber absolut nackig und irgendwie auch angreifbar gemacht. Ich habe es aber nicht mehr ausgehalten. Der innerliche Druck war so hoch und die Hoffnung auf Unterstützung und Verständnis ebenfalls, dass ich dahingehend die Contenance völlig verloren habe.
Nun, da sie alles sogar schwarz auf weiß vor sich liegen haben, bekomme ich immer noch gesagt, dass ich Eigendiagnosen erstelle, nichts tu und sie mit meinem Gelaber krank mache.

Ich bin mit meinem Latein am Ende, frage mich ständig wer jetzt hier krank ist. Das war so ein krasser Schritt von mir, meine "dunkelsten Geheimnisse" in beglaubigter Wort und Schrift offenzulegen und jemandem zu zeigen. Und dann wird dennoch gesagt, dass ich nur Eigendiagnosen erstelle???

Kennt ihr das vielleicht auch von eurer Familie? Fallen sie euch auch so in den Rücken und rauben euch jegliche Kraft oder habt ihr vielleicht Ratschläge für mich? Ich halte es nicht mehr aus!!!!
Ja, kenne das auch, zwar weniger wegen der Diagnose, sondern eher bezüglich der Arbeit, weil es schwer zu akzeptieren ist, wenn man vorher daheim eine Entlastung war und dann wie faul gar nichts mehr hinbekommt. Gibt ja verschiedene Angehörige und hängt wohl auch vom Charakter und politische Einstellung ab, wie man in der Familie mit so einer Diagnose umgeht.

Auch gibt es bei Psychosen so Wechselwirkungen mit dem Umfeld, wobei man sich selbst schon als eine Ursache betrachten sollte also selbst das Verhalten des Umfelds an die eigene Medikamenteeinnahme geknüft ist, ob man ernst genommen wird oder nicht.

Meine Mutter wollte beispielsweise damals nachdem ich 2 Jobs wegen der Psychose verloren habe, das ich mich weiter bewerbe und hat mir ähnlich oder schlimmer Druck als das Arbeitsamt gemacht, die mich auch schon nervlich an den Rand gebracht haben. Jeden Tag bin ich mit ihr übereinander gekommen, dass ich eben derzeit keine Arbeit schaffe und so.

Der Witz war irgendwie, dass dieses "Verständnis" bei meiner Mutter erst da war als ich ein Medikament ausprobiert habe damals Duloxetin (SSNRI Antidepressivum) was mich aufgrund der Noradrenalinwirkung innerlich beruhigt hat und ich dann weniger reizbar war. Vorher war ich Reizbar, fast wie Bipolar und habe mich täglich mit ihr lautstark gestritten, es war wie wenn sie am nächsten Tag alles vergessen hat und immer das gleiche abgespult hat und völlig ignorant oder mich ausgeblendet hat, als ich ihr erklärte warum es bei mir kaum funktioniert. Damals hatte ich wenig oder so gut wie keine Antipsychotika, deswegen auch stärkere Stimmungsschwankungen und Phasenweise Schübe.
Dann habe ich das Duloxetin genommen und wurde wegen innerlich ruhiger, konnte diese Kritik an mir einfacher abprallen lassen, aber die Sache war, dass ich dann auf einmal wie aus Geisterhand verstanden wurde und es dann dieses Verständis gab was vorher fehlte oder nie wirklich angenommen wurde. Das ging bei mir vorher ja über Monate oder Jahre.

Was die Diagnose angeht, so könnte es sein, dass es mit der politischen Einstellung oder Einstellung zu der Erkrankung bei dir zusammenhängt, weil bei Schizophrenie man viele vorgefertigte Bilder hat vom TV und anderen Dingen, wo ganz unterschiedliche Sichtweisen vorherschen können und man eben auch vorher ein sehr negativs Bild von solchen Betroffenen haben konnte und das dann in der eigenen Familie zu haben, kann eben dauern bis da Verständnis entsteht.

In den Kliniken bekommt man meist so Broschüren über die Erkrankung, vielleicht kannst du damit, indem du deine Familie solche Vordrucke dafür gibst, für die Erkrankung sensibilisieren, da man erstmal wissen muss, worum es da geht oder wenn ihr etwa mal gemeinsam zum Psychiater geht damit die Situation geklärt wird, da es schon wichtig ist das enge Angehörige das verstehen und hinter einen Stehen.

Auf längere Sicht, wenn du etwas arbeitsfähiger wieder werden möchtest, könntest du die Medikamente-Empfehlung im Forum probieren, hier die Kurzfassung. Wie behandelst du derzeit deine Psychose und nimmst du die Medikamente in den vorgesehenen Dosierungen regelmäßig ein.
Die Empfehlung von mir weicht von den Standardtherapien ab, da normal keine Intervalltherapie des Antipsychotikums vorgesehen ist und das nur aufgrund der Speziellen Antidepressiva bzw. dem Bupropion funktioniert. Dieses reduziert die Absetzsymptome und verbessert die Negativsymptome, sodass sich da einige deutlich verbessern.

Wie kommen deine Eltern denn auf Eigendiagnosen, wer hat bei dir die Diagnose gestellt und was genau ist in der Psychose bei dir vorgefallen? Warst du bereits in der Klinik und hast eine Akutbehandlung gemacht oder wurde das Ambulant gemacht?

Vielleicht solltest du eben deine Familie enger in die Behandlung einbeziehen, da du deine Familie in so einer Situation brauchst und die wissen und verstehen sollten, was du hast und wie sie sich ungefähr verhalten sollten.
 
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