Velafaxin hat ja eine Noradrenalinwirkung, also sollte eher nützlich bei Unruhe sein.
Wenn du jetzt nur noch Sertalin nimmst, dann fehlt diese Noradrenalinwirkung und das könnte zu Unruhe führen(auf längere Sicht).
Falls du da etwas merken solltest, würde ich dir empfehlen entweder auf Venlafaxin zurückzugehen oder besser mal das Bupropion + Citalopram auszuprobieren.
Bupropion wirkt wie ein ADHS Medikament und kann die Konzentration deutlich verbessern, aber würde vermutlich keine Psychose verhindern, also wenn du Akut bist oder wirst dann kann das trotz der Antidepressiva sein und diese können den Krankheitsausbruch etwas beschleunigen.
Trotzdem können diese Wirkstoffe bei der Behandlung der Psychose sehr nützlich sein, insbesondere das Bupropion.
22 ist ja noch recht jung, also kann es grade so das Krankheitsausbruch sein, was sich aber auch noch über Jahre hinziehen kann, bis man im Akutfall ganz abdriftet und sich richtige Akutsymptome herausbilden. Also um so eine spezifische Diagnose wie Hebephrenie oder Schizophrenie Simplex zu machen ist es glaube ich noch zu früh.
Bei mir bestand auch mal der Verdacht auf Hebephrenie im Arztbrief meiner damaligen Psychiaterin. Symptome wie über alles Mögliche lachen zu müssen, auch ernste Sachen hatte ich auch.
Als ich in deinem Alter war(bin jetzt 35) war ich wohl auch aufgrund der Antidepressiva immer verrückter im lustigen Sinne geworden, aber fühlte mich innerlich krank oder depressiv, also war bisschen so wie wenn der Humor meine Probleme überdeckt hat. Als es akut wurde, fühlte sich das damalige Citalopram (SSRI ähnlich Sertalin) völlig anders an wie es normal wirken sollte, es wirkte auf einmal wie berauschend und wie wenn ich auf Drogen wäre, ich war da wie getrieben und hab überall Symbolik und so gesehen, die ich auf mich bezogen habe, auch gab es da einen Zeitpunkt wo ich alles absolut klar und scharf gesehen habe, wie wenn die Sehkraft auf einmal verstärkt ist und man über dem Spiegel des vorherigen Autos den Fahrer und so auf einmal an der Ampel voll scharf erkennen kann.
Die Gefühlswelt war bei mir auch übersteigert und auf einmal fühlte sich ein Sonnenuntergang wie ein Farbspektakeln an, die ganze emotionale Welt wurde für mich stärker und meine Logik oder Intelligenz setzte aus, also ging in Richtung Esotherik und so oder gefühlte Wahrheiten, ohne dass ich mich in der Realität von den Tatsachen habe überzeugen lassen bin ich immer mehr in diese Traumwelt abgedriftet und wurde auch Kreativer und zum Teil bei Dingen die mich Wahnhaft beschäftigten auch sehr selbstbewusst, also Gedanken wie wenn man sich als der Chef oder der Kopf einer Firma fühlt, obwohl man eben nur ein ganz normaler Arbeiter ist, weil man sich eben in diese Jobwelt zu sehr reinsteigert oder es der Firma schlecht ging.
Nur, sodass du das etwas nachvollziehen kannst, wie breit das Spektrum dieser Symptome sein kann und wie stark diese sich im Verlauf der Erkrankung wandeln/verändern können.
Damals weit vor Krankheitsausbruch hatte ich bereits so leichtes magisches Denken, also ein paar mal gefühlt, wenn ich eine SMS bekomme oder hab, wenn ich mit jemanden geschrieben habe oder geflirtet eben mir viele Dinge eingebildet, die nur in meiner Fantasie da gewesen sind, aber ich das als gegeben gesehen habe, wie wenn man Gedanken lesen kann. Auch so hatte ich das und habe mich häufig widersprüchlich zu normalen Verhaltensweisen benommen, also manchmal dicht gemacht, bevor überhaupt ein negatives Wort oder so gefallen ist.
Nur so als ein paar Beispiele.
In der Akutphase denkt man quasi ständig und es kann auch so zu Wortfluss kommen, dass die Dinge aus einem nur so heraussprudeln oder man etwas Ungewöhnliches erlebt hat, was man so kaum gedanklich einordnen kann und einen gar verrückt macht.
Also, auch wenn du heute ein sehr realistischer Mensch bist, kann das in der Psychose zum Gegenteil umschlagen, also bei einer Psychose ist dann alles möglich und es kann gut sein, dass du eben die richtige Akutphase noch vor dir hast und dann kann das eben schon erstmal sehr hart sein mit der neuen Lebenssituation und Medikamente umzugehen.
Da solltest du eben in jedem Fall auch hier im Forum etwas dranbleiben, da du hier gute Informationen bekommst und auch was die Medikamente angeht Alternativen zum Schema F der Psychiatrie findest.
Auch für Ärzte und Psychiater ist diese Erkrankung schwer behandelbar, also kann es gut sein, dass man es vorzieht abzuwarten, statt dir reinen Wein einzuschenken. Zumindest empfand ich das so, als ich damals von Arzt zu Arzt gesprungen bin, hab auch MRT/CT vom Kopf und so machen lassen, weil ich dachte, ich hab da etwas und mein Vater früher einen Gehirntumor hatte. Also körperlich fehlte mir nichts. Bei mir sind auch Rücken-Nackenverspannungen aufgetreten, die erst mit den Antidepressiva (damals Doxepin) besser wurden, also Spannungskopfschmerz und so. Kopfschmerzen können ganz verschiedene Ursachen haben.
Wenn der Kopf mit Gedanken im Akutfall voll ist und man geistig sich überfordert, kann das auch Kopfschmerzen machen.
Mit Medikamenten kann man das alles zwar gut behandeln, aber Negativsymptome sind schwer behandelbar und können auch aufgrund der Neuroleptika sich verschlimmern, also da solltest du dir die
Medi-Empfehlung im Hinterkopf behalten, falls es dazu kommt, dass du Antipsychotika brauchst und die können anfangs schon echt heftig sein und manche Wirkstoffe machen einen erstmal auch etwas blöd im Kopf oder sollte man vielleicht später wechseln, falls man unzufrieden ist.