Der Darm - das zweite Gehirn. Wie eine gesunde Darmflora die Symptome von psychischen Erkrankungen verbessern kann

[Johann Hölzel]

Ne, eher nicht. Ich hab ne Menge Bekannte, und viele haben es mit versucht nachzumachen - nicht einem einzigen ist das gelungen.
Ich nehm mal eher an, dass das ein seltener Effekt ist, sonst würde es ja jeder machen und dabei so stark abnehmen wie ich. Ich hatte ab der ersten Kapsel direkt den halben Appetit, und das ist bis heute geblieben. Ich habe diesen Effekt gar nicht erwartet bzw. mir ging es eigentlich um was andres, aber ich find's so ganz nett mit 77kg, obwohl ich auch kein Problem mit 100kg im Januar hatte. Aber den Frauen gefällt's sicher auch.
Bei deiner Olanzapin-Probiotikum-Kombination glaub ich eher an einen Placebo-Effekt. Das typische an dem ist ja, dass der meistens vorübergehend ist weil der Effekt nur eintritt wenn man sich wirklich aktiv mit seinen Erwartungen auseinandersetzt.
Ich mein positive Effekte bei probiotischen Medikamenten sind sicher nicht selten, aber beim Gewicht glaub ich eher nicht, dass Effekte so häufig so massiv eintreten wie bei mir. Aber grundsätzlich kann ich es nur jedem empfehlen, das auszuprobieren und zu schauen, was dabei rumkommt. Meine ehemalige Hausärztin hat das wohl länger im Blick und kennt positive Effekte durch probiotische Medikamente, auch wenn ich da nicht weiter nachgefragt habe welche die meint.

 

[Mitglied 1247]

Ich denke auch, das es in dem Ausmaß wie Du es erlebt hast, eher selten vorkommt. Das es aber einen Zusammenhang zeigen ja auch die Studien, aber schwach und nicht dauerhaft. Welchen Stamm oder welches Präparat nimmst Du denn? .Du schreibst sogar von probiotischen Medikamenten. Das ist ja interessant, ich dachte es gäbe es nur so in Drogerie-Format.

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[Johann Hölzel]

Ich weiß nicht ob das was bringt wenn Du dich selbst daran versuchst, vor allem weil der Effekt auf das mentale Befinden ganz langsam aufgebaut hat. Ich nehm das Zeug jetzt seit Mitte Januar, und ich fühl mich schon wohler, aber das kann auch sein, dass das daran liegt, dass mein Befinden sich seit März 2019 stetig besser. Welchen Anteil das Probiotikum daran hat kann ich nicht sagen weil ich nicht weiß wie das weiter verlaufen wäre wenn ich das so hätte solo weiterlaufen lassen bis ich damit begonnen habe.
Eine Wirkung von probiotischen Medikamenten auf psychische Störungen ist bekannt, und die ist leicht, aber signifikant. Signifikant heißt jetzt nicht, dass man davon super-viel erwarten kann, sondern einfach nur für Medizner, dass das über dem statistischen Rauschen liegt bei dem man solche Ergebnisse nicht beachten würde, d.h. in dem Fall für einen Mediziner eine durchschnittliche Verbesserung von >= fünf Prozent. Ich hab mir mal gedacht: es gibt doch niemand persönlich über eine Verbesserung von füngf Prozent Auskunft bzw. das würde subjektiv ja gar nicht auffallen. Insofern kann es nur so sein, dass es wenige gibt die eine gravierende Verbesserung erfahren haben und die meisten merken gar nichts damit im Mittel eben so ein Ergebnis rauskommt.
Die psychischen Störungen bei denen solch ein Ergebnis herausgekommen ist sind Depression, generalisierte Angststörung und ADHS. Bei Schizophrenie und Bipolarer Störung gibt es auch Untersuchungen, aber rein auf die mentalen Probleme bezogen ist kein Effekt messbar gewesen, sondern nur auf parallele psychosomatische Effekte wenn die Leute halt zusätzlich noch nen Reizdarm o.Ä. gehabt haben. Bei anderen psychischen Störungen gibt's sicher auch Untersuchungen, aber wenn es da Effekte geben würde dann hätte die Metastudie die ich bzgl. der Wirkung auf die drei besagten Störungen zurate gezogen habe die auch erwähnt.
Das genaue Probiotikum will ich nicht nennen bzw. ich will das hier nicht wie Maggi sein Bupropion anbieten als hätte ich was zu verkaufen. Es ist auf jeden Fall Apotheken-pflichtig weil es > 10 Milliarden Bakterien pro Kapsel hat und es ist das höchstdosierte unter den günstigen Präparaten. Von dem was ich recherchiert habe liegt in der Dosierung nur das VSL#3 noch gravierend über dem was ich nehme, aber das ist mir mit 2€ pro Tütchen und Tag zu teuer für die Dauer-Einnahme und ich habe davon massive Darm-Krämpfe gekriegt. Ich zahle in der Inetnet-Apotheke 34€ pro 80er Packung und nehme nur eine Kapsel zum Frühstück. Und die Kapseln sind im Gegensatz zu vielen anderen Präparaten Mangensaft-resistent, dass die Magensäure nicht einen Teil der Bakterien abtötet.
Auch kann ich mir vorstellen, das die Wirkung wirklich individuell ist. Anhaltspunkt dafür ist, dass ich eine Bekannte habe die auch ein Probiotikum gegen ihren Reizdarm nimmt, und die hatte ein paar Präparate durchprobiert und ist dann bei einem gelandet was einen Effekt hat, während andere weniger oder keinen Effekt hatten (so genau hab ich da nicht nachgefragt). Von daher kann es gut sein, dass wenn man Probleme hat wo es eine spezifische Wirkung von sowas gibt, dass man eben verschiedene Präparate durchprobieren muss.
Außerdem wirkt sich das echt mittlerweile massiv auf meine Gesichts-Haut aus bzw. ich sehe sehr viel gesünder aus, dass mir auf der Straße und im Supermark 20-jährige Mädels nachschauen. Ich nehme mal an, dass das ein häufiger Effekt ist. Das ist aber bei mir wirklich nicht sofort, sondern erst mit der Zeit, aufgetreten.
Aber grundsätzlich würde ich mir mit einer Psychose nicht allzuviel Hoffnung machen, dass das einen Effekt auf die Störung hat.

 

[Mitglied 1247]

Vielen Dank für Deinen Bericht!

 

[struwwelpeter]

ich esse seit Monaten jeden Tag 1 bis 2 Esslöffel Honig und bin viel stressresistenter geworden und habe nicht mehr ständig Hunger (nehme Risperidon). Habe auch Linsen in meine Ernährung eingebaut und seitdem viel weniger Fett am Körper, achte aber auch sonst auf meine Ernährung. Die guten Bakterien brauchen die Ballaststoffe in den Linsen, um zu wachsen.