@ximia ,
Clozapin macht normal dick und kann Blutbildschäden machen. Es gibt zwar Betroffene die davon profitieren, aber das sind meist die Therapieresistenten die damit eventuell bessere Erfolge haben. Für die Lebensqualität spielt aber auch die Negativsymtomatik eine ganz wichtige Rolle und da muss man manchmal auch Kompromisse von der Wirkung her eingehen. Auch kann leichte Restsymptomatik bei der Lösung der persönlichen Probleme oder Konflikte helfen, da die Erkrankung auch Probleme aufzeigen kann, Schwächen oder andere Dinge die man dann einfacher lösen kann.
Mein Ratschlag ist ganz klar die Empfehlung hier im Forum mal auszuprobieren:
Medikamente-Empfehlung für Psychose
Haldol ist beispielsweise kein Medikament was man zuhause einnehmen sollte, also mehr ein Klinikwirkstoff der langfristig eingenommen hohe Risiken mit sich bringt. Von daher solltest du darauf gut verzichten können. Aripiprazol ist an sich schon hochwirksam und bei vielen wirkt es schon mit 5mg, ich etwa hatte von 5mg schon eine durchschlagende Wirkung(bei einer akuten Psychose), der Standard wird da zwar mit 10-15mg angegeben aber bei den Neuroleptika kann weniger auch oft mehr sein! Manchmal muss man auch erstmal seine Grenzdosis finden um zu wissen welcher Dosisbereich von den Negativsymptomen her erträglich ist.
Sertalin ist zwar ein gutes SSRI hat aber den Nachteil das es eine ähnliche Verstoffwechslung in der Leber wie Aripiprazol etwa hat und sich damit die Medikamentedosis des Aripiprazols steigern kann. Da rate ich das Citalopram als anderes SSRI mit gleicher Wirkung und anderer Verstoffwechslung(Abbau im Körper) eben vorzuziehen auch weil es einen recht guten Ruf hat und häufig eingesetzt wird, da liegen also auch mehr Erfahrungen vor, grade wenn man kombinieren muss oder sollte.
Aripiprazol+Sertalin (oder auch Citalopram) machen beide eher Unruhig und nervös, also kann es erstmal Sinnvoll sein das SSRI ganz wegzulassen, was man normal auch kaum mitbekommt, weil das wenn das Haldol draußen ist keine wesentliche Wirkung mehr hat. An sich wirkt das Aripiprazol bereits auf diese Serotoninrezeptoren auf eine antidepressive Art.
Insofern dann erstmal Aripiprazol Monotherapie alles andere bezüglich der Psychose ausschleichen.
Dann solltest du den Link oben Folgen mit der Empfehlung vom Forum und zusätzlich zum Aripiprazol das Bupropion einnehmen (was ein SNDRI ist also selektiv auf Noradrenalin und Dopamin wirkt), das stabilisiert einerseits die Stimmung etwa bei Stimmungsschwankungen/Aggressionen und so Sachen(was in den unteren Dosisbereichen oder beim vollständigen Absetzen der NLs schon auftreten kann oder zu erwarten ist), andererseits verbessert das Bupropion aktiv die Negativsymptome der Erkrankung, wirkt den Unruhesymptomen des Aripiprazols(Abilify) entgegen, was insgesamt auch die Restsymptome(Positivsymptome) die Aripiprazol hat reduziert.
Dann wärst du bei einer kleinen Dosis Aripiprazol(soviel wie nötig) und einer Startdosis des Bupropion (150mg)
Erst dann bietet sich an zusätzlich das SSRI Antidepressivum(Citalopram) einzunehmen weil wegen dem Bupropion dann keine solche Unruhe durchkommt und das Citalopram den emotionalen Faktor der in dieser Phase hochkommt auch etwas dämpft, gleichzeitig wirkt es den Nebenwirkungen des Bupropions wie Verstopfung oder Miktonsstörungen auch Schlafstörungen entgegen. Insofern kann man von Citalopram eine mittlere Dosis 20mg erstmal ausprobieren und das dann im laufe der Behandlung anpassen.
Bupropion kann dann auch normal ohne große Nebenwirkungen zu machen auf 300mg gesteigert werden wo die Wirkung eben besser ist.
Dann wäre im Grunde die Grund-Kombi eingeschlichen und du könntest dir dann überlegen ob du das Aripiprazol in Intervallen ausprobieren möchtest was die Wirkung der Antidepressiva verbessert aber ein Rückfallrisiko mit sich bringt, also da muss man sehr vorsichtig sein denn die letzten mg sind die schwierigsten beim Absetzen etwa, da braucht man wirklich Jahre damit sich die Erkrankung erstmal auf diese Art (Intervalltherapie des NLs) stabilisiert. Grade dann in dieser Zeit sollten Negativsymptome bedeutend besser werden. Man muss also immer wieder mal das Aripiprazol so alle Monate mal für 6-8 Tage einnehmen, aber das steht erstmal in den Sternen ob das bei dir so funktioniert und ob das bei dir richtig wäre.
Sehe du es als Möglichkeit vielleicht doch ein recht normales Leben mit der Erkrankung und deutlich mehr Lebensqualität hinzubekommen.
Auch das hat seine Risiken, die ich persönlich überschaubar finde, wo ich grundsätzlich kein so großer Fan von den Neuroleptika bin, aber eben deren Notwendigkeit anerkenne.
Das also von mir als Betroffener der auf diese Art seine Erkrankung gut im Griff hat und sogar über einige Jahre Einnahme dieser Kombi es zur Zeit ganz ohne Neuroleptika schafft.
Das soll eine Anregung sein, klar sind wir alle Betroffene individuell und haben unsere Besonderheiten auch was die Probleme angeht, aber es wäre meiner Erfahrung nach das Risiko wert und Reduziert eher die Risiken welche die Erkrankung und üblichen Neuroleptika mit sich bringen.
Liebe Grüße