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Angst vor Dunkelheit Stille

Linanele

New member
Hallo ihr Lieben,

ich hatte vor ca einem Jahr eine leichte Wochenbettpsychose. Ich habe Gesichter in Häusern gesehen oder in den LKWs. Außerdem hatte ich große Ängste in der Dunkelheit, vor unseren Vorhängen etc.
Es wurde dann eine Wochenbettpsychose vergeben, allerdings war es nicht so ganz eindeutig. Anschließend habe ich Olanzapin bekommen. Da es aber nicht verschwand, bin ich Silvester in die Klinik. Ich wurde dann auch depressiv und ohne Erfolg mit Sertralin sowie anderen Medis behandelt. Daher wurde eine bzw zwei Serien EKTs gemacht. Die Ängste besserten sich (weiß es aber nicht mehr genau) . Die Depression nicht oder kam zurück. Ich leide jetzt immer noch unter therapieresistenter Depression. Sehr, sehr belastend. Aber was ich meiner Psychiaterin immer wieder sage: ich habe auch Ängste. Vor allem jetzt wo es wieder früher dunkel ist, ist es besonders schlimm, aber auch wenn es sehr still in einem Raum ist. Ich traue mich trotzdem in den Raum und es wird dann ein wenig besser mit der Dunkelheit, aber es ist immer dieses Bedrohlichkeitsgefühl da....
Hat jemand sowas schon mal erlebt. Meine Psychiaterin tut es immer ab... und weiß keine rechte Antwort darauf. Derzeit nehme ich kein Neuroleptikum, aber auch unter 100mg Amisulprid war das so. Wie es davor war..., weiß ich nicht mehr.

Würde mich sehr über Rückmeldung freuen.
Liebe Grüße
 
ich nenne sie "psychotische Ängste".

Nehme Tabletten dafür. Aber so wenig wie möglich. Aber trotzdem viel mehr als du. Nehme 17,5 Olanzapin und 400 quetiapin und 1 Risperidon. Habe aber auch schon 600 Quetiapin genommen. Kämpfen lohnt sich.
 
Ich hatte nach der psychotischen Phase auch mit starken Ängsten zu tun. Ob es mit der vorhandenen Depression in Zusammenhang stand, konnte niemand genau sagen.
Mit der Zeit wurde es besser, es waren aber fast 2 Jahre.
Mir hat Sertralin geholfen, das war natürlich Glück.
Vielleicht kann doch noch ein AD helfen...
 
wenn ich Ängste hab, nehm ich immer als erstes CBD-Öl unter die Zunge.
Manchmal hilft es , manchmal nicht.
 
@Linanele das klingt an sich eher nach einer paranoiden bzw. schizoaffektiven Psychose/Schizophrenie. Schizophrenie ist normal, die chronische Verlaufsform, vorher geht man ja häufig erst von akuter Psychose oder in deinem Fall Wochenendpsychose aus, da es erstmal das naheliegendste ist.

Falls du Drogen konsumierst, würde ich das einstellen, auch Zigaretten können schädlich sein, da sehr viele Betroffene Raucher sind wäre da, falls du rauchst eine Entwöhnung mit Bupropion (NDRI Antidepressivum) zum Sertralin (SSRI Antidepressivum) was die Wirkung auch etwas verbessert.

An sich liegt bei dir eine Restsymptomatik vor, die auch ins richtig akut Psychotische umschlagen kann, da man nach Absetzen des Antipsychotikums meist längere Zeit halbwegs stabil ist und solche postpychotischen Depressionen auch in der Phase einer Absetzpsychose auftritt.

Ich würde von daher eher von einer gemischten schizoaffektiven Psychose F25.2 bei dir ausgehen, ähnlich wie bei mir, wobei eine paranoide Psychose F20.0 vorliegen kann, wobei dann neben Angstsymptome auch Wahn vorhanden sein müsste. Wahn kann bedeuten, wenn man sich in Themen zu sehr hereinsteigert und diese Ängste die du hast eben dann paranoide Vorstellungen wie sich verfolgt fühlen und anderes erzeugen. Halluzinationen sind häufig nur in richtigen Akutphasen der Psychose deutlich und können sich auch durch Geschmacks und Geruchsveränderungen zeigen oder wenn man Töne anders oder bedrohlich wahrnimmt.

Empfehlung:
Aripiprazol (Abilify) wäre ein gut verträgliches Antipsychotikum, was auch bei Depressionen gut und schnell hilft. Das würde ich an deiner Stelle anderen Antipsychotika erstmal vorziehen, da auch Gewichtszunahme davon geringer ausfällt.
Bupropion kannst du wie erwähnt zusammen mit Sertralin einnehmen, aber da Bupropion wach macht, solltest du dich vorher mit einem Antipsychotikum (also im Idealfall Aripiprazol) stabilisieren.

Die Antidepressiva wirken dann aufgrund des Antipsychotikums wieder wie sie sollen, bzw. wenn du das Aripiprazol absetzt, wirken die Antidepressiva für einige Monate bis diese wie du es auch bei dir hast an Wirkung verlieren und Wirkungslos werden, was mit der Psychose zu tun hat und keine reine therapieresistente Depression ist oder sein muss.

Hier findest du eine Kurzfassung der Medikamenteempfehlung (intervalltherapie) im Forum, welche mit diesen Medikamenten funktioniert, welche du nutzen solltest. Darin werden bei Schlafstörungen Trimipramin-Tropfen(Trizyklisches Antidepressivum) oder Trazodon (SARI Antidepressivum) eingesetzt, da einerseits die Psychose Schlafstörungen macht (die du womöglich bereits aktuell hast) und auch das Bupropion kann Schlafstörungen begünstigen.
Bupropion ist ganz wichtig, da es in den Absetzphasen des Antipsychotikums einen schützenden Effekt hat und damit du längere Zeit ohne Antipsychotikum auskommst.
Wichtig ist eben in der aktuellen Situation über ein paar Wochen erstmal mit Antipsychotika(Aripiprazol) zu dämpfen, damit du dich stabilisierst und hinterher die Antidepressiva wirken.
Langfristig können auch Lithium-Orotat nützlich sein, was auch gering dosiert die Stimmung verbessern und ähnlich wie Bupropion auch gegen Unruhe und Reizbakreit helfen kann. SSRI Antidepressiva wie Sertralin helfen etwa um Emotionen zu reduzieren, die bei Psychose zu ausgeprägt sind und fehlleiten, auch Libido wird durch SSRI gedämpft/normalisiert, da das auch erhöht sein kann. SSRI Antidepressiva wirken Antidepressiv von der Grundstimmung besser als Bupropion SNDRI. Bupropion hilft bei Motivationslosigkeit und Antriebslosigkeit, wenn du es wie in der Empfehlung anwendest, damit werden Negativsymptome reduziert, Konzentration und Wachheit verbessert, was aber eine Intervalleinnahme des Aripiprazol's voraussetzt, also keine durchgängige Einnahme ist bei dieser Therapieform zwingend notwendig.

Bei Standardtherapien werden Antipsychotika meist dauerhaft eingesetzt, was zwar am Anfang der Psychose über Monate oder in den ersten Jahren gut sein kann, aber später wäre die Therapieempfehlung(Intervalltherapie) von mir ein Weg aus dem Teufelskreis wieder herauszukommen.
Du wirst auch versuchen, um eine tägliche Einnahme von Amisulprid herumzukommen, was durch die Empfehlung, die mit dem an sich verträglicheren Aripiprazol gut funktioniert und es eben nur Phasenweise eingenommen werden muss.
Kann trotzdem bei dir auch sein, das du bei einem Rückfall erstmal stark medikamentiert wirst und das EKT ist ja auch schon eine stärkere Behandlung.

Mit der Empfehlung würdest du also die Therapieressistenz und viele Probleme in Griff bekommen, setzt aber die ca. vierteljährliche Einnahme von Aripiprazol(Antipsychotikum) voraus, was schon in wenigen Wochen ausreichend wirksam sein kann.

Hier findest du zusätzlich die Nebenwirkungsprofile der gängigen Antipsychotika, damit du das mit Olanzapin und Amisulprid leichter vergleichen bzw. einordnen kannst. Für Brexpiprazol und Lurasidon, die auch gut verträglich sind, gibt es in Deutschland keine Verfügbarkeit. Antipsychotika sind bei Psychose leider so und so kaum wegzudenken, von daher ist die Empfehlung von mir schon eine Kompromissformel, die etwas anspruchsvoller von der Einnahme her ist, aber Lebensqualität dafür ein nahezu normales und glückliches Leben möglich macht.
 
Vielen, vielen Dank euch allen!!!
Ich werde das morgen gleich meiner Psychiaterin mitteilen! Danke, dass ihr mich so umfassend informiert habt!!!
 
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