Er vertraue keinem mehr, er wird überall beobachtet, es wird gegen ihn ermittelt, zivilpolizei verfolgt ihn,das erklärte er und in mir brach etwas zusammen, es war ein schock
So etwas ist für eine paranoide Schizophrenie/Psychose üblich. Auch, dass die Erkrankung schon teils Jahre vorher sich langsam ankündigt. Hatte er vorher Depressionen und Antidepressiva eingenommen? Das Depressive kann da schon Teil der Negativsymptome sein.
Oder waren Drogen wie Canabis oder LSD im Spiel?
Im Grunde ist so eine Verfolgungswahn für Betroffene ganz normal und später wird man auch einsichtiger und kann das überwinden, nur dauert es erstmal das nach und nach zu verarbeiten. Man braucht Zeit und gute, später möglichst verträgliche Medikamente, wobei Aripiprazol gut ist und das später vor der Klinikentlassung etwa herunterdosiert wird, falls er gerade auf Station ist.
Akineton ist eher nur bei Nebenwirkungen wirksam, aber vielleicht schlägt jetzt das Aripiprazol an, weil es 1-2 Wochen oder bei einer Ersterkrankung auch länger dauern kann, bis die Medikamente anschlagen.
Wichtig ist, dass du Verständnis für ihn zeigst, vor allem wenn er keiner Arbeit mehr nachgehen kann, da dann auch frühzeitig schauen, was mit Erwerbsminderungsrente möglich ist, wenn er bereits ca. 5 Jahre gearbeitet hat, kann man darauf zumindest im späteren Verlauf, falls es chronisch ist, da man sich finanziell absichern, was auch vergleichsweise eine hohe Rente ist, also auf die normalen Arbeitsjahre hochgerechnet wird.
Du solltest einfach auf seiner Seite stehen, da man da eine Bezugsperson schon dringend braucht.
Die Psychose wird sich erstmal stabilisieren, aber du solltest an Morgen denken, wenn er seine Medikamente aus Frust oder Uneinsichtigkeit absetzen will, was sich schwer verhindern lässt, da solltest du dir die
Empfehlung (Langfassung) ganz anschauen, damit im Falle, wenn er allgemein absetzen will, ihr das in Betracht ziehen könnt und mit dem Psychiater/in redet, inwieweit er das unterstützt, da kaltes Absetzen von meistens wieder im Krankenhaus endet und er mit der Empfehlung von mir da mehr Erkrankungseinsicht und Lebensqualität bekommt, wo bei so niedriger in Kurzintervallen eingenommene Antipsychotika-Medikation, dann da schon enorme Linderung mit sich bringt, was aber zusätzliche Medikamente wie Bupropion voraussetzt, die täglich eingenommen ihre Wirkung entfalten.
in der Tabelle siehst du wie die Umstellung etwa aussieht und welche Wirkstoffe zum Aripiprazol notwendig sind:
Bupropion (SNDRI Antiepressivum) macht sehr wach, wenn kein Aripiprazol eingenommen wird, von daher sind auch Trimipramin-Tropfen (trizyklische Antidepressivum) wichtig. Citalopram (SSRI Antidepressivum) reduziert Nebenwirkungen wie etwa Miktionsstörungen (Blasenschwäche) oder Obstipation (Verstopfung), was Bupropion allein machen kann, zudem dämpft Citalopram das Emotionale, was zur Stimmungsaufhellung beiträgt und dämpft die Libido, was beides in den Absetzphasen ansonsten erhöht ist. Zu starke Emotionen fördert magisches Denken und Wunschdenken, von daher kann man da Emotionen gut mit Citalopram.
Aripiprazol siehst du in der Tabelle wird etwa 3-5 Monate abgesetzt, was durch die kontinuierliche Antidepressiva Einnahme insbesondere des atypischen Bupropion funktioniert.
Das kann auch erst im späteren Verlauf wichtig sein, selbst wenn es so früh erstmal keinen Sinn hätte oder weniger funktioniert. Man muss da als Betroffener seine wahnhaften Gedanken hinterfragen, also eine Art argumentatives Gegengewicht aufbauen, auch wenn für Erkrankte alles eindeutig ist und unabänderbar, so kann so etwas dann zu späterer Reflexion kommen.
Ein Wahn führt normal in den Nächsten, weshalb man seine Energie auf positive Themen fokussieren sollte, die einen aufbauen statt herunterziehen und seine früheren Überzeugungen sollte man genau hinterfragen, da viel Wissen fehlt, was man braucht um die Erkrankung und das Wahnhafte überhaupt zu erkennen oder seine Meinung zumindest etwas zu korrigieren, was dann schon helfen kann mit diesen Themen nach und nach abzuschließen, die erstmal kaum zu verarbeiten sind. Man kann seinen eigenen Gedanken kaum vertrauen oder kann so etwas wie Fremdsteuerung oder Gedankenausbreitung oder Gedankenentzug empfinden.
Metakognitives Training kann auch sehr zweckmäßig sein, da man diese unterschiedlichen Deutungsmöglichkeiten ein und de selben Situation erst verstehen muss, so Sachen können zu Fehlinterpretationen der Wirklichkeit führen, wo man dann quasi auch auf Fehlersuche ist, da auch das Wissen um die realen Hintergründe schwerer Fehlinterpretationen helfen kann, also die Situation nachspielt und ein umfängliches Bild macht. Wahn ist manchmal wie einen Tunnelblick mit Scheuklappen, da ist man zwar akut unzugänglich, aber später in stabileren Phasen kann man das dann trotzdem hinterfragen. Insofern ist Diskussion und Gespräche keine verschwendete Zeit, auch wenn er es erst später glauben oder wahrnehmen kann.