Medikamente-Empfehlung bei Psychose â Langfassung
Intervalltherapie mit Aripiprazol & Bupropion Bearbeitungsstand: 28.10.2025
TherapieĂŒberblick
Ziel dieser medikamentösen Empfehlung ist die
dauerhafte Stabilisierung von Positivsymptomen, Negativsymptomen und kognitiven BeeintrĂ€chtigungen â wobei Letztere ansonsten schwer behandelbar und fĂŒr viele Betroffene besonders einschrĂ€nkend sind.
Grundlage ist ein
intermittierender Einsatz von Aripiprazol bei FrĂŒhwarnsymptomen, gestĂŒtzt durch eine
kontinuierliche Einnahme von Bupropion. ErgÀnzende Wirkstoffe wie
Citalopram, Trimipramin und
NahrungsergÀnzungsmittel helfen, begleitende Symptome wie Schlafstörungen, innere Unruhe oder Suchttendenzen zu regulieren.
Vorteile und Einsatz von Bupropion und Aripiprazol in der Intervalltherapie (Kurzfassung)
- Bupropion verbessert Wachheit, Konzentration und kognitive Klarheit â deutlich geringeres Risiko fĂŒr Wahnideen dank reflektierterer Verarbeitung psychotischer Trigger.
- WĂ€hrend aripiprazolfreier Intervalle reduziert Bupropion Reizbarkeit und innere Unruhe â Symptome kehren meist erst nach Monaten zurĂŒck.
- Besonders wirksam gegen Negativsymptome wie Denkverlangsamung und Antriebsmangel.
- Eignet sich vor allem fĂŒr Menschen mit guter Selbstreflexion oder Krankheitseinsicht.
Positionierung der Intervalltherapie im Therapieverlauf
- Klassische Antipsychotika (z.âŻB. Risperidon, DepotprĂ€parate) sind in der Anfangsphase zur Akutbehandlung sinnvoll.
- Ăbergang zu aktivierenden Wirkstoffen wie Aripiprazol oder Cariprazin verbessert VertrĂ€glichkeit und Motivation.
- Aripiprazol ist besonders geeignet fĂŒr die Intervallstrategie: bereits 5âŻmg reichen oft zur Stabilisierung.
- Intervalltherapie gibt Hoffnung: viele Betroffene erleben unter Dauermedikation RĂŒckfĂ€lle oder TherapieabbrĂŒche.
- Monotherapie empfohlen â leichte Restsymptome können sogar die Selbstreflexion stĂ€rken.
Gedanklicher Rahmen
- VollstĂ€ndige Symptomfreiheit ist unrealistisch â einige Symptome (z.âŻB. paranoide Ăngste) spiegeln reale innere Konflikte wider.
- Die Intervalltherapie schafft Raum fĂŒr kontrollierte Konfrontation mit psychotischen Erfahrungen.
- Ziel: mehr Autonomie, Perspektive auf Teilzeit-Arbeit und gesellschaftliche Reintegration bei stabiler Phase.
Umstellung & Reihenfolge
Ausgangspunkt: TĂ€gliche Gabe von
Aripiprazol â Stabilisierung und bestehende Basistherapie.
Umstellungsphase:
- Bupropion einschleichen (Start: 150âŻmg â langsame Steigerung auf 300âŻâ450âŻmg wegen Krampfanfallsrisiko).
- Bei Bedarf: Citalopram ergÀnzen (zur emotionalen DÀmpfung & Prophylaxe).
- Bei Schlafstörungen oder Suchtrisiken: Trimipramin oder Trazodon ergÀnzen.
Intervalleinnahme
Nach erfolgreicher Umstellung auf Bupropion:
- Aripiprazol fĂŒr ca. 2â8 Monate absetzen.
- Danach Aripiprazol fĂŒr ca. 1â3 Wochen am StĂŒck einnehmen.
Die Einnahme von Aripiprazol erfolgt anhand von FrĂŒhwarnsymptomen (z.âŻB. starke Denkbeschleunigung, Schlafstörung, Reizbarkeit, Misstrauen etc.) â Einnahme fĂŒr 1â3 Wochen bis zur Stabilisierung, anschlieĂend erneute Absetzphase von 2â8 Monaten.
Antidepressiva entfalten ihre volle Wirksamkeit erneut, sobald Aripiprazol wieder verabreicht wird.
Die Wirkung der Antidepressiva Bupropion und Citalopram lĂ€sst im Verlauf der 2â8-monatigen Phase ohne Aripiprazol allmĂ€hlich nach. Durch eine erneute Gabe von Aripiprazol ĂŒber nur 2â3 Wochen wird die Wirkung der Antidepressiva gezielt aufgefrischt, sodass sie im folgenden Absetzintervall von Aripiprazol wieder ihre volle Wirksamkeit entfalten können.

Bupropion kann schlafstörend wirken â Trimipramin reguliert zuverlĂ€ssig, sollte aber so dosiert werden, dass kein morgendlicher Ăberhang entsteht.
Medikamentenplan â Dosierungen & Wirkstoffe
| Wirkstoff | Anwendung & Dosierung | Hauptwirkung |
|---|
| Aripiprazol | 5â10âŻmg fĂŒr 1â3 Wochen bei FrĂŒhwarnsymptomen | Positivsymptome, Re-Stabilisierung, Schlaf, Depression |
| Bupropion | 300 mg tĂ€glich (Start mit 150âŻmg), ab 450 mg steigt das Risiko fĂŒr KrampfanfĂ€lle | temporĂ€r (je 2-8 Monate) auf Positivsymptome, verbessert Kognition und Negativsymptomen, reduziert innere Unruhe und Reizbarkeit, Rauchstopp |
| Citalopram | 10â40âŻmg tĂ€glich (auch prophylaktisch), Escitalopram: œ Dosis | Regulation von Libido, dĂ€mpft Emotionen, wirkt bei Miktionsstörungen und Verstopfung |
| Trimipramin | Tropfen: 10â20 abends (40âŻmg/ml), optional | Schlafstörungen, Sedierung, Suchtprophylaxe |
| Vitamin B6, B-Komplex & Magnesium | z.âŻB. B6: 50â100âŻmg/Tag ĂŒber wenige Monate â bei Bedarf kurzzeitig höher | Innere Unruhe, Akathisie, Stimmungsschwankungen, vegetative StabilitĂ€t |
Hinweis: Bei höheren Vitamin-B6-Dosen (200â800âŻmg) zur Akathisie-Behandlung bitte strenge Ă€rztliche Kontrolle â ab 200âŻmg besteht bei lĂ€ngerer Einnahme Risiko fĂŒr Neuropathie!
Intervallstrategie
- Aripiprazol wird nicht dauerhaft, sondern bei FrĂŒhwarnsymptomen fĂŒr 1â3 Wochen eingesetzt
- Danach folgen Absetzphasen ĂŒber 2â8 Monate, gestĂŒtzt durch Bupropion
- Bupropion und die anderen Antidepressiva sind besonders wirksam in den ersten Monaten nach Absetzen â spĂ€ter nimmt die Wirkung ab
- Bei beginnender FrĂŒhwarnsymptomatik erfolgt erneute Aripiprazol-Gabe
CYP2D6-Hinweis: Bupropion hemmt CYP2D6 â dies
erhöht den Aripiprazol-Spiegel um ca. 20â40âŻ%. TDM-Messung empfohlen.
Tipp: Anfangs kann zur raschen Spiegelbildung eine etwas höhere
Aripiprazol-Dosis (fĂŒr wenige Tage) sinnvoll sein, vor allem wenn man das Einnahmeintervall etwas zu spĂ€t erwischt und schnelle Wirkung gewĂŒnscht ist. Grund: Aripiprazol hat eine
hohe Halbwertszeit, wirkt aber trotzdem sehr schnell.
Risiken bei zu spÀtem Wiedereinsatz
- Nach zu langer Pause ohne Aripiprazol können depressive Symptome, Positivsymptome, Reizbarkeit und Schlafstörungen erneut auftreten
- FrĂŒhwarnsymptome: zunehmende Unruhe, Denkbeschleunigung, Stimmungsschwankungen
- Risiko: Wahn, Manie, Sucht, Reizbarkeit, im Extremfall Katatonie
- Die Intervallstrategie ist kein vollstÀndiges Absetzen, sondern bedarfsgesteuert
Begleittherapien bei aktivierender Wirkung
- Trimipramin oder Trazodon helfen bei Schlafstörungen und mindern Suchtgefahr
- In aktivierten Phasen (âNeugeborenen-GefĂŒhlâ) steigt die Gefahr von VerhaltenssĂŒchten (Alkohol, Kauf, GlĂŒcksspiel) â frĂŒhzeitig mit Sedativa gegensteuern
- Optional: Naltrexon bei ausgeprÀgter Suchtdynamik
Wirkung von SSRI und SNDRI
- Citalopram (SSRI) oder Sertralin (SSRI) helfen, starke EmotionalitÀt und gesteigerte Libido zu reduzieren.
Sie können auĂerdem Miktionsstörungen (Probleme bei der Blasenentleerung) und Verstopfung lindern, die unter Bupropion (SNDRI) auftreten können.
- Auch Escitalopram (SSRI) ist geeignet und wirkt bereits bei halber Dosierung zuverlÀssig.
- Die emotional dĂ€mpfende Wirkung von SSRI kann zur Stabilisierung der Stimmung beitragen â sollte jedoch erst ergĂ€nzt werden, wenn Bupropion bereits stabil eingestellt ist.
Diese Reihenfolge ist wichtig, da eine zu frĂŒhe Kombination von Aripiprazol mit einem SSRI gelegentlich zu nervöser Unruhe fĂŒhren kann â ein Effekt, den Bupropion (als SNDRI) aufgrund seines besonderen Wirkmechanismus abmildern kann.
- Bupropion (SNDRI) wirkt gegen innere Unruhe und Reizbarkeit (!), was vor allem in den vorĂŒbergehenden Absetzphasen des Antipsychotikums besonders wichtig ist.
Trazodon als SARI â Alternative zu Trimipramin + SSRI
- Bei isolierten Schlafstörungen reicht Trazodon 100 mg abends meist aus.
- In Dosierungen von 150â300 mg zeigt Trazodon eine schwache bis mĂ€Ăige SSRI-Wirkung und kann die Rolle eines SSRI-Ersatzes ĂŒbernehmen.
Eine gleichzeitige Gabe von SSRI + Trazodon sollte nur unter strenger Beobachtung erfolgen (Monitoring auf Serotoninsyndrom, engmaschige klinische Kontrolle).
Kernbestandteile der Strategie
1. Intermittierende Einnahme von Aripiprazol
- Einsatz bei FrĂŒhwarnsymptomen fĂŒr ca. 1â3 Wochen, anschlieĂend Absetzphase ĂŒber 2 bis 6 Monate
- Ziel: Kurzzeitige Symptomkontrolle â insbesondere Stabilisierung der Positivsymptomatik
- Nach Absetzphase deutliche Besserung von Negativsymptomen und Kognition (in Kombination mit Bupropion)
- Bei beginnender Verschlechterung erneut kurzzeitige Einnahme von Aripiprazol notwendig
Wichtig: Da
Bupropion ein CYP2D6-Hemmer ist, kann der Aripiprazol-Blutspiegel um ca. 20â40âŻ% steigen â Dosisanpassung ist ratsam. Therapeutisches Drug-Monitoring wird empfohlen.
2. Kontinuierliche Einnahme von Bupropion (SNDRI)
- Dosierung: 300â450âŻmg tĂ€glich (mit individueller Aufdosierung)
- Verbesserung von Kognition und Negativsymptomen
- Reduktion von innerer Unruhe, Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen
- UnterstĂŒtzung beim Rauchstopp durch Dopaminwirkung
- Grenzen: Wirkung lĂ€sst nach ca. 4â6 Monaten nach â Aripiprazol muss dann zur Stabilisierung erneut eingenommen werden
Hinweis: Bupropion wirkt kaum gegen andere SĂŒchte wie Alkohol, GlĂŒcksspiel oder Kaufsucht â hier sind ergĂ€nzende MaĂnahmen nötig.
3. Begleittherapie in der Intervallphase
SSRI-Antidepressiva (Citalopram, Sertralin oder Escitalopram)
- Regulieren gesteigerte EmotionalitÀt und Libido
- Mildern depressive Symptome und helfen bei Miktionsstörungen oder Verstopfung unter Bupropion
Vorsicht: Bei Wechseln kann Unruhe auftreten â Bupropion zuerst stabil einnehmen
Trizyklische Antidepressiva (Trimipramin-Tropfen oder Trazodon)
- Trimipramin: stark sedierend, mögliches SchlafĂŒberhang
- Trazodon: sanfter, weniger SchlafĂŒberhang
- Einsatz bei Schlafstörungen und als Schutz bei Suchtrisiken (v.âŻa. gegen Alkohol-, Kauf- und Spielsucht)
Besonders wichtig in stÀrker aktivierten Phasen (Schlafstörungen) und zu beginn und nach der Intervalleinnahme von Aripiprazol, da dort verstÀrkt Suchtproblematik auftreten kann.
SARI (Trazodon) als Alternative bei Schlafstörungen
- Bei isolierten Schlafstörungen reicht Trazodon 100 mg abends meist aus.
- In Dosierungen von 150â300 mg zeigt Trazodon eine mĂ€Ăige SSRI-Wirkung und kann die Rolle eines SSRI-Ersatzes ĂŒbernehmen.
Eine gleichzeitige Gabe von SSRI + Trazodon sollte nur unter strenger Beobachtung erfolgen (Monitoring auf Serotoninsyndrom, engmaschige klinische Kontrolle).
Vergleich der SERT-Wiederaufnahmehemmung:
| Wirkstoff | Dosis | Ki am humanen SERT (nM) | GeschÀtzte SERT-Occupancy |
|---|
| Citalopram | 20 mg | 1â2 | 80â90 % |
| Trazodon | 100 mg | 600â1 000 | 10â15 % |
| Trazodon | 150â300 mg | 600â1 000 | 20â30 % |
Ki = Inhibitionskonstante, niedrigerer Wert = höhere Potenz SERT-Occupancy = Anteil blockierter Serotonin-Transporter in vivo
4. Suchtproblematik und Prophylaxe
- Intervallphasen ohne Antipsychotikum gehen oft mit gesteigerter AktivitĂ€t und einem âNeugeborenen-GefĂŒhlâ einher â Risiko fĂŒr Alkohol-, Kauf- oder GlĂŒcksspielsucht erhöht
- Auch Aripiprazol in kurzzeitiger Anwendung kann in EinzelfÀllen Suchtdynamiken verstÀrken
- Trimipramin oder Trazodon können vorbeugend wirken, ggf. ergÀnzt durch Naltrexon
Bei Nikotinsucht wirkt Bupropion besonders effektiv, da der Suchtdruck durch die Wiederaufnahmehemmung deutlich abnimmt.
5. NahrungsergÀnzung
- Vitamin B6 (50â100âŻmg tĂ€glich): reduziert innere Unruhe und hilft bei Akathisie
- Magnesium & B-Komplex: unterstĂŒtzen allgemeine StabilitĂ€t, wirken ausgleichend
Hinweis: Bei höheren Vitamin-B6-Dosen (200â800âŻmg) zur Akathisie-Behandlung bitte nur kurzzeitig unter strenge Ă€rztliche Kontrolle â ab 200âŻmg besteht bei lĂ€ngerfristiger Einnahme Risiko fĂŒr Neuropathie!
Wechselwirkungen & CYP2D6-Hemmung
- Aripiprazol wird ĂŒber die Enzyme CYP2D6 und CYP3A4 abgebaut
- Bupropion hemmt CYP2D6, wodurch es zu einem geschĂ€tzten Anstieg der Aripiprazol-Plasmakonzentration (AUC) um ca. 20â40âŻ% kommt
- Es gibt keine Goldstandard-Studie zur exakten Wechselwirkung â deshalb wird Therapeutisches Drug-Monitoring (TDM) empfohlen
- Weitere Medikamente, die ĂŒber CYP2D6 verstoffwechselt werden, können ebenfalls betroffen sein
- Genetische Besonderheiten wie CYP2D6-Polymorphismen (z.âŻB. Poor Metabolizer-Status) sollten berĂŒcksichtigt werden
GeschÀtzter Anstieg der Aripiprazol-AUC
Nachfolgende Tabelle fasst den
geschÀtzten prozentualen Anstieg der Aripiprazol- bzw. Brexpiprazol-Exposition (AUC) bei Ko-Medikation mit ausgewÀhlten CYP2D6-Hemmstoffen zusammen:
| Interagierender Wirkstoff (Beispiel) | Aripiprazol: AUC-Anstieg | Brexpiprazol: AUC-Anstieg |
|---|
| Quinidin (sehr starker CYP2D6-Hemmer) | +50â60âŻ%fachinfo.de | ~+50âŻ%drugs.com |
| Paroxetin (starker CYP2D6-Hemmer) | +40â50âŻ% (nahe Verdopplung)fachinfo.depubmed.ncbi.nlm.nih.gov | ~+50âŻ% (analog zu Quinidin) |
| Bupropion (starker CYP2D6-Hemmer) | +20â40âŻ% (geschĂ€tzt)mdpi.com | +20â40âŻ% (geschĂ€tzt) â analog aufgrund Ă€hnlicher Hemmwirkungdrugs.com |
Studien zur schwachen Evidenzlage ohne Intervalltherapie
- Bupropion gegen Negativsymptome bei Schizophrenie [1][2][3]
- Bupropion bei Rauchentwöhnung [4][5][6]
- Trimipramin als antidepressiv wirksames Neuroleptikum [7]
- Kombinationsstrategien in der Versorgung psychiatrischer Patienten [8]
Zitat aus der Literatur: âDas Risiko fĂŒr Bupropion-induzierte Psychosen scheint vernachlĂ€ssigbar. Die kombinierte Noradrenalin- und Dopaminwirkung ist biologisch plausibel. Weitere Studien sollten sich auf Negativsymptome und Kognition konzentrieren.â
Erfahrungen
schizophrenie-forum.com
schizophrenie-online.com
- mango (27.05.2019) âMir hat Bupropion sehr geholfen und ich war mit meiner PrĂ€paratekombi gut eingestellt und sehr zufrieden. Inzwischen bin ich nach mehrjĂ€hriger â zunĂ€chst stark ausgeprĂ€gter Negativsymptomatik â weitgehend symptomfrei.â https://schizophrenie-online.com/forums/Thema/bupropion/#40107
- Hanseatic (27.05.2019) âIch nehme das jetzt zwei Wochen und verspĂŒre derzeit eine gewisse innere Unruhe. Die Unruhe ist dann schnell vorbei gegangen und ich fĂŒhle mich wieder normal. Ich gehe zur Arbeit, mache am Wochenende lĂ€ngere Radtouren und âfunktioniereâ relativ normal.â https://schizophrenie-online.com/forums/Thema/bupropion/#40092
- Hanseatic (02.07.2020) âDie Unruhe ist nach ein paar Tagen komplett abgeklungen, und ich habe wieder einen klaren Kopf. Mein Psychiater meint, ich hĂ€tte dadurch nicht so einen abgeflachten Affekt â ich fĂŒhle mich deutlich stabiler.â https://schizophrenie-online.com/forums/Thema/bupropion/#108359
schizophrenie-online.org

Einige Erfahrungsberichte aus dem Forum und aus externen Quellen deuten darauf hin, dass Bupropion bei manchen Personen auch die Mitarbeit in der Psychotherapie erleichtert â z.âŻB. durch gesteigerte Aufmerksamkeit und Aktivierung.
ErgÀnzende Hinweise zur Anwendung
- Maschinen & Autofahren: Konzentration kann unter Aripiprazol eingeschrĂ€nkt sein â Vorsicht bei MĂŒdigkeit. Bupropion fördert Wachheit und kann Aufmerksamkeit verbessern.
- Wirkungsdynamik: Antidepressiva wirken am stĂ€rksten nach Absetzen von Aripiprazol â Effekt lĂ€sst nach Monaten nach â erneute Gabe nötig
- FrĂŒhwarnzeichen: Reizbarkeit, Misstrauen, Schlafstörung, emotionale Ăberflutung â diese weisen auf nötige Stabilisierung hin
Alltagstauglichkeit & Sicherheit
- WĂ€hrend Aripiprazol-Gabe kann Konzentration eingeschrĂ€nkt sein â Vorsicht beim Autofahren und Maschinenbedienung
- Bupropion verbessert Wachheit und Aufmerksamkeit â wirkt sich positiv auf Fahrtauglichkeit aus
- Die Wirkung der Medikamente kann sich mit der Zeit verĂ€ndern â regelmĂ€Ăige Selbstbeobachtung & Ă€rztliche RĂŒckkopplung empfohlen
Hinweise zur Eigenanwendung
- Dieses Konzept stellt eine strukturierte patientengeleitete Empfehlung dar â keine Ă€rztliche Therapieanleitung
- Individuelle medizinische Entscheidungen sollten in RĂŒcksprache mit FachĂ€rzt:innen getroffen werden
- Bei Komedikation, starken Dosierungsabweichungen oder zusÀtzlichen Erkrankungen ist besondere Vorsicht geboten
Fazit
Dieser patientengeleitete Therapieansatz eröffnet eine individuell anpassbare Strategie zur
Reduktion medikamentöser Dauerbelastung, zur gezielten Behandlung von Negativsymptomen und zur Kontrolle psychotischer Episoden auf Basis von FrĂŒhwarnsymptomen.
Die Kombination aus:
- punktueller Aripiprazol-Einnahme,
- kontinuierlicher Bupropion-Therapie
- und individuell abgestimmter Begleitmedikation
... ermöglicht einen stabileren Verlauf, ein besseres Alltagsmanagement und eine höhere LebensqualitĂ€t â mit fachlicher RĂŒckkopplung und Beobachtung.
⊠ermöglicht eine differenzierte, alltagstaugliche Behandlung von Psychose mit reduzierter medikamentöser Belastung â bei gleichzeitig hoher Wirkung auf Negativsymptome und Kognition sowie Positivsymptomen. FrĂŒhwarnsymptome dienen als Leitlinie fĂŒr die Intervallsteuerung und machen das Konzept persönlich anschlussfĂ€hig.