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💊 Medikamente-Empfehlung für Psychose - Schizophrenie


  • 💊 Medikamente-Empfehlung bei Psychose

    Intervalltherapie mit Aripiprazol & Bupropion Bearbeitungsstand: 01.11.2025

    🧭 Therapieüberblick

    Ziel dieser medikamentösen Empfehlung ist die dauerhafte Stabilisierung von Positivsymptomen, Negativsymptomen und kognitiven Beeinträchtigungen – wobei Letztere ansonsten schwer behandelbar und für viele Betroffene besonders einschränkend sind.

    Grundlage ist ein intermittierender Einsatz von Aripiprazol bei Frühwarnsymptomen, gestützt durch eine kontinuierliche Einnahme von Bupropion. Ergänzende Wirkstoffe wie Citalopram, Trimipramin und Nahrungsergänzungsmittel helfen, begleitende Symptome wie Schlafstörungen, innere Unruhe oder Suchttendenzen zu regulieren.


    Intervalltherapie.png


    🔁 Umstellung & Reihenfolge​

    Ausgangspunkt: Tägliche Gabe von Aripiprazol → Stabilisierung und bestehende Basistherapie.

    Umstellungsphase:
    • Bupropion einschleichen (Start: 150 mg → langsame Steigerung auf 300 –450 mg wegen Krampfanfallsrisiko).
    • Bei Bedarf: Citalopram ergänzen (zur emotionalen Dämpfung & Prophylaxe).
    • Bei Schlafstörungen oder Suchtrisiken: Trimipramin ergänzen.

    ⏳ Intervalleinnahme​

    Nach erfolgreicher Umstellung auf Bupropion:
    • Aripiprazol für ca. 2–8 Monate absetzen.
    • Danach Aripiprazol für ca. 1–3 Wochen am Stück einnehmen.
    Die Einnahme von Aripiprazol erfolgt anhand von Frühwarnsymptomen (z. B. starke Denkbeschleunigung, Schlafstörung, Reizbarkeit, Misstrauen etc.) → Einnahme für 1–3 Wochen bis zur Stabilisierung, anschließend erneute Absetzphase von 2–8 Monaten.

    💡 Antidepressiva entfalten ihre volle Wirksamkeit erneut, sobald Aripiprazol wieder verabreicht wird.
    Die Wirkung der Antidepressiva Bupropion und Citalopram lässt im Verlauf der 2–8-monatigen Phase ohne Aripiprazol allmählich nach. Durch eine erneute Gabe von Aripiprazol über nur 2–3 Wochen wird die Wirkung der Antidepressiva gezielt aufgefrischt, sodass sie im folgenden Absetzintervall von Aripiprazol wieder ihre volle Wirksamkeit entfalten können.
    🛌 Bupropion kann schlafstörend wirken – Trimipramin reguliert zuverlässig, sollte aber so dosiert werden, dass kein morgendlicher Überhang entsteht.

    🗂️ Medikamentenplan – Dosierungen & Wirkstoffe​


    WirkstoffAnwendung & DosierungHauptwirkung
    Aripiprazol5–10 mg für 1–3 Wochen bei FrühwarnsymptomenPositivsymptome, Re-Stabilisierung, Schlaf, Depression
    Bupropion300 mg täglich (Start mit 150 mg), ab 450 mg steigt das Risiko für Krampfanfälletemporär (je 2-8 Monate) auf Positivsymptome, verbessert Kognition und Negativsymptomen, reduziert innere Unruhe und Reizbarkeit, Rauchstopp
    Citalopram10–40 mg täglich (auch prophylaktisch), Escitalopram: ½ DosisRegulation von Libido, dämpft Emotionen, wirkt bei Miktionsstörungen und Verstopfung

    🔹 Kernbestandteile der Strategie

    1. Intermittierende Einnahme von Aripiprazol

    • Einsatz bei Frühwarnsymptomen für ca. 1–3 Wochen, anschließend Absetzphase über 2 bis 6 Monate
    • Ziel: Kurzzeitige Symptomkontrolle – insbesondere Stabilisierung der Positivsymptomatik
    • Nach Absetzphase deutliche Besserung von Negativsymptomen und Kognition (in Kombination mit Bupropion)
    • Bei beginnender Verschlechterung erneut kurzzeitige Einnahme von Aripiprazol notwendig
    💡 Wichtig: Da Bupropion ein CYP2D6-Hemmer ist, kann der Aripiprazol-Blutspiegel um ca. 20–40 % steigen – Dosisanpassung ist ratsam. Therapeutisches Drug-Monitoring wird empfohlen.

    2. Kontinuierliche Einnahme von Bupropion (SNDRI)

    • Dosierung: 300–450 mg täglich (mit individueller Aufdosierung)
      • Verbesserung von Kognition und Negativsymptomen
      • Reduktion von innerer Unruhe, Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen
      • Unterstützung beim Rauchstopp durch Dopaminwirkung
    • Grenzen: Wirkung lässt nach ca. 4–6 Monaten nach → Aripiprazol muss dann zur Stabilisierung erneut eingenommen werden
    🔎 Hinweis: Bupropion wirkt kaum gegen andere Süchte wie Alkohol, Glücksspiel oder Kaufsucht – hier sind ergänzende Maßnahmen nötig.

    3. Begleittherapie in der Intervallphase

    SSRI-Antidepressiva (Citalopram, Sertralin oder Escitalopram)
    • Regulieren gesteigerte Emotionalität und Libido
    • Mildern depressive Symptome und helfen bei Miktionsstörungen oder Verstopfung unter Bupropion
    Vorsicht: Bei Wechseln kann Unruhe auftreten → Bupropion zuerst stabil einnehmen
    Trizyklische Antidepressiva (Trimipramin-Tropfen)
    • Trimipramin: stark sedierend, mögliches Schlafüberhang
    • Einsatz bei Schlafstörungen und als Schutz bei Suchtrisiken (v. a. gegen Alkohol-, Kauf- und Spielsucht)
    Besonders wichtig in stärker aktivierten Phasen (Schlafstörungen) und zu beginn und nach der Intervalleinnahme von Aripiprazol, da dort verstärkt Suchtproblematik auftreten kann

    4. Suchtproblematik und Prophylaxe

    • Intervallphasen ohne Antipsychotikum gehen oft mit gesteigerter Aktivität und einem „Neugeborenen-Gefühl“ einher → Risiko für Alkohol-, Kauf- oder Glücksspielsucht erhöht
    • Auch Aripiprazol in kurzzeitiger Anwendung kann in Einzelfällen Suchtdynamiken verstärken
    • Trimipramin oder Trazodon können vorbeugend wirken, ggf. ergänzt durch Naltrexon
    ➕ Bei Nikotinsucht wirkt Bupropion besonders effektiv, da der Suchtdruck durch die Wiederaufnahmehemmung deutlich abnimmt.

    5. Nahrungsergänzung

    • Vitamin B6 (50–100 mg täglich): reduziert innere Unruhe und hilft bei Akathisie
    • Magnesium & B-Komplex: unterstützen allgemeine Stabilität, wirken ausgleichend
    ⚠️ Hinweis: Bei höheren Vitamin-B6-Dosen ab 200 mg besteht bei längerfristiger Einnahme Risiko für Neuropathie!

    🧬Wechselwirkungen & CYP2D6-Hemmung

    • Aripiprazol wird über die Enzyme CYP2D6 und CYP3A4 abgebaut
    • Bupropion hemmt CYP2D6, wodurch es zu einem geschätzten Anstieg der Aripiprazol-Plasmakonzentration (AUC) um ca. 20–40 % kommt
    • Es gibt keine Goldstandard-Studie zur exakten Wechselwirkung – deshalb wird Therapeutisches Drug-Monitoring (TDM) empfohlen
    • Weitere Medikamente, die über CYP2D6 verstoffwechselt werden, können ebenfalls betroffen sein
    • Genetische Besonderheiten wie CYP2D6-Polymorphismen (z. B. Poor Metabolizer-Status) sollten berücksichtigt werden

    💡 Ergänzende Hinweise zur Anwendung​

    • Maschinen & Autofahren: Konzentration kann unter Aripiprazol eingeschränkt sein – Vorsicht bei Müdigkeit. Bupropion fördert Wachheit und kann Aufmerksamkeit verbessern.
    • Wirkungsdynamik: Antidepressiva wirken am stärksten nach Absetzen von Aripiprazol – Effekt lässt nach Monaten nach → erneute Gabe nötig
    • Frühwarnzeichen: Reizbarkeit, Misstrauen, Schlafstörung, emotionale Überflutung – diese weisen auf nötige Stabilisierung hin

    📌 Hinweise zur Eigenanwendung​

    • Individuelle medizinische Entscheidungen sollten in Rücksprache mit Fachärzt:innen getroffen werden
    • Bei Komedikation, starken Dosierungsabweichungen oder zusätzlichen Erkrankungen ist besondere Vorsicht geboten

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