@ Maggi
Nachtrag: Medis nimmt sie keine und hat auch damals keine bekommen
Mit Medikamenten kann sich die Erkrankung auch chronifizieren, bzw. man braucht einschränkende Medikamente dann auch ein Leben lang. Von daher verstehe ich deine Frau, wenn sie keine einnehmen möchte, da die Heilungschancen ohne Medikamente womöglich sogar besser sind.
Die Spendengelder sind ja für eine Ärztefamilie auch kein Vermögen. Das kenne ich von meiner Psychose auch, dass ich zeitweise viel gespendet habe.
Bei mir war es auch eine Art Erlöserwahn, mich da im Gottesdienst vom Priester angesprochen gefühlt zu haben, wie wenn Gott durch den Priester zu mir gesprochen hat. Daraufhin habe ich auf dieses, was da gesagt wurde, mein halbes Leben bezogen und es wurde dann immer wirrer.
Meine Angehörigen wussten sich da auch kaum zu helfen, da ich mit immer wirreren Geschichten gekommen bin und dann auch andere im Umfeld einbezog. Bei mir war da auch ein Liebeswahn gegenüber jemanden, der den Kontakt zu mir abgebrochen hat und mit dem Erleben im Gottesdienst habe ich dann wirre Geschichten herumerzählt, die zusätzliche Probleme bzw Irritationen ausgelöst haben.
Ansonsten hat ein Wahngedanke zum nächsten geführt, bis ich dann, weil ich zu Hause ausgerastet bin (eine Zimmertür vor Wut eingeschlagen habe), dann mit dem Krankenwagen eingeliefert wurde. Ich habe mich nur leicht verletzt, aber das war eben dann ein Punkt wo nach meinen ganzen psychotischen Erzählungen meine Angehörigen dann den Notruf gewählt haben. Damals habe ich mich da in politische Themen hereingesteigert und auch zurückgezogen, auch religiöse Dinge, da ich das, was ich da erlebt habe, verstehen wolle und dass einen sehr verängstigt, wenn man solche psychotischen Erfahrungen macht.
Bei deiner Frau ist es eben Liebeswahn gegenüber dem Priester. Wahn kann man konfrontativ lösen, da deine Frau sich vom Priester ein Bild im Kopf macht, was ihrer eigenen Fantasie entspricht, aber auch weil sie abgewiesen wurde, kein Realitätsabgleich mehr stattfindet. Im Grunde leidet deine Frau, weil die Zurückweisung, die sie bekommen hat, zu schwach war und sie immer noch im Kopf spekuliert. Das ist wie eine Sucht so ein Wahn.
Mein Ratschlag wäre, wenn du den Priester zu einem Hausbesuch/Krankenbesuch nach euch zu Hause zu euch einlädst, damit deine Frau direkt vor der Situation gestellt wird, ihm ihre Gefühle zu beichten und dabei dann die Situation geklärt wird. Also ein klärendes Gespräch, wobei du sie damit im Grunde überraschen könntest, da sie sich vermutlich auf kein solches 6 Augengespräch einlassen würde, bzw. direkter Konfrontation.
Vielleicht klärst du damit zumindest die Situation so weit, dass dieser Liebeswahn, für sie irgendwann erledigt ist, da sie eben einen Grund braucht damit abzuschließen.
Trotzdem würde der Wahn dann an anderen Stellen weitergehen, sie würde dann wohl eher andere Themen sich suchen. Das könnte aber dann sie vielleicht helfen überhaupt einzusehen das es bei ihr gesundheitlich ist, vor allem, wenn der Pastor das ähnlich sieht, dass sie sich dann entschließt in eine Behandlung zu gehen bzw. Medikamente einzunehmen.
Medikamente oder Antipsychotika helfen bei den Akutsymptomen sehr gut, das würde auch den Liebeswahn dann leichter lösen, wobei eine vorangegangene persönliche Klärung gut wäre.
Langfristig dämpfen die Antipsychotika sehr und werden ungern eingenommen, da Negativsymptome und kognitive Symptome erschwerend dazukommen können und es auch Zeit dauern kann, bis man überhaupt auf verträglichere Wirkstoffe eingestellt ist.
Da ihr Ärzte seit, sollte sich später im Verlauf auch die
Medikamente-Empfehlung hier im Forum für deine Frau anbieten, da man damit auch Negativsymptome und kognitive Symptome in Griff bekommt. Viele Betroffene setzen ansonsten immer wieder ab, werden immer wieder Rückfällig, was das beschriebene Problem mit der Chronifizierung angeht. Diese Empfehlung wäre ein Weg, um später nach Akutbehandlung aus diesem Teufelskreis herauszukommen, was dann im Grunde mit sehr wenig Antipsychotika funktioniert und sich die Situation dann wirklich verbessert.
Andere Betroffene haben normal nur die ruhigstellenden Medikamente, die man ein Leben lang täglich nehmen soll, was zwar die antipsychotischen Symptome in Griff bekommt, aber einschränkende Negativsymptome ein normales Leben auch erschweren würden.
Vielleicht findet ihr so einen Weg, etwa ins direkte Gespräch mit dem Pastor zu gehen und sie dann auch von einer Therapie zu überzeugen. Später kann sie das dann mit der Medikamente-Empfehlung im Verlauf ausprobieren. Am Anfang sind die Medikamente ja eh relativ stark und ist wichtig das sie dich als Mann und ihre Familie in der Situation hat. Wäre also auch blöd, wenn du dich gerade jetzt trennst, wo sie deine Hilfe braucht und irgendwann steigt man dann auch hinter den Liebeswahn. Das klärende Gespräch wäre ein praktischer Weg hinter den Wahn zu steigen, indem man Klarheit schafft, die Medikamente machen eher dieses Gefühlserleben zu reduzieren, da man in der Psychose auch eher zu emotional ist und anfällig für so etwas.