Hallo @ion
Du hast schon recht. Ich hab mir immer gesagt, dass ich niemals LSD nehmen werden. Ich hatte schon immer Angst davor, auf LSD kleben zu bleiben. Diese Angst war schon immer in mir.
Dann saß ich bei nen Kumpel und wir haben Call of Duty gezockt (Egoshooter-Spiel). Er holt die Pappen raus und wir denken uns: "Lol, das Spiel knallt dann bestimmt mehr"..... --> Dümmste Entscheidung meines Lebens bisher
Es war auch nur ne geringe Dosis LSD: ca. 50ug. Wahrscheinlicher ist, dass die Psychose aus dem Mischkonsum von Cannabis und LSD kam.
Ich hab regelmäßig gekifft und seit einigen Jahren bekomme ich immer stärkere Wahngedanken von Cannabis. --> Denke alle sozialen Interaktionen durch, die ich in letzter Zeit hatte und was ich für Dinge gesagt habe und dass die Leute mich bestimmt nun alle hassen.
Dieses Denken wurde bei meiner Psychose unkontrolliert. Ich denke mein Wahn war destruktiv auf mich selbst bezogen: Alle Menschen reden schlecht über mich und lästern, jede Bewegung, die ich mache wird beeugt + leichte Gedanken darüber, dass ich vergiftet werde, ich sehe in jeder älteren Frau, die mir entgegenkommt, meine Oma der ich beichten muss, was passiert ist u.s.w.
Die Psychose hat sich auch echt so angefühlt wie ein Horrortrip aus Low-Dose LSD und zu viel Cannabis. Und komischerweise in Kombi mit einer Manie, aber ohne das Hochgefühl, sondern stattdessen mit Angst und Selbstmordfantasien. Also nur Selbstmordfantasien, sonst keine anderen Gedanken. (zum Glück nur Schubweise, sonst hätte ich mir zu 100% das Leben genommen. So hatte ich schon die Rasierklingen im Einkaufwagen, als der Verstand wieder durchkam und mich aufgehalten hat.)
Heute und gestern hab ich keinerlei optische Halluzinationen mehr. Auch einen Wahn hab ich nicht mehr. Ich denke genau so wie vor der Psychose. Was jetzt noch leicht verändert ist, ist das Körpergefühl und das Kurzzeitgedächtnis. Außerdem leichte Schlafprobleme und die Gedanken sind leicht abgehakter und angestrengter. Manchmal fühlt es sich auch einfach an, als sei die Psychose noch nicht weg und will wieder hervorkriechen. Das kommt Schubweise. Sie schafft es aber nicht wegen der Medikamente.
Mal schauen wie sich das entwickelt die Tage.
Ich hab zum Glück keine Prodromalphase gehabt und wurde direkt nach einer Woche im psychotischen Zustand behandelt. Die Zeit hat einfach nicht ausgereicht, als das ich weit von der Realität weggerückt bin mit meinen Gedanken. Auch hab ich durchgehend realisiert, dass ich alles, was ich in diesem Zustand alles was ich in diesem Zustand an neuen Erkenntnisse gewinne Da ist kein Konstrukt im Wahn entstanden, was erst mal wieder mit viel Mühe und kognitiver Anstrengung eingerissen werden müsste.
Und gelernt hab ich, dass es schlimmeres gibt, als den Tod. Außerdem hab ich nun allen Menschen gegenüber viel mehr Verständnis: Chronisch Dicke sind für mich keine faulen Menschen mehr, sondern viel mehr Opfer ihrer Selbst. Nun verstehe ich z.B. warum Fettleibigkeit ne Krankheit ist.
Oder auch Querdenker und/oder Rechte sind keine Assis mehr. Sie sind alle da, wo sie sind, weil ihre Erziehung, ihr Umfeld und ihre Genetik sie dahin geführt haben. Ich kann diese ganzen Menschen nun viel mehr verstehen: Heißt aber nicht, dass ich viele Menschen nun weniger verabscheue
Wie fühlt es sich eigentlich bei ner paranoiden Schizophrenie an?: Bemerkt man trotz Krankheitserfahrung nicht, wenn die Prodromalphase startet?
Grüße