Hallo, ich bin neu hier. Ich finde dies ein so wichtiges Thema und schreibe nur mal kurz was dazu. Werde dieses Thema aber noch länger ausführen und vielleicht auch einen neuen thread dazu erstellen.
Ich habe schon lange Psychiatrieerfahrung. Seit 32 Jahren. Das erste Mal mit 17 drogeninduziert zwangseingewiesen. Es schien wie eine Psychose, war jedoch wschl. nur ein länger anhaltender trip durch Psylocibin, das mir Bekannte untergejubelt haben. Darauf wurde jedoch keine Rücksicht oder Betracht genommen, sondern ich bekam einen Beschluss und wurde vollgepumpt. Alle Psychiater danach meinten, ich müsste dauerhaft die Medikamente nehmen und es kann gut sein, dass alle nachfolgenden Psychosen nur Absetzpsychosen waren.
Ich bin nie freiwillig in die Psychiatrie gegangen und ich muss sagen, es war immer schrecklich. Was ich dort desöfteren erlebt habe, kann man nur als Folter bezeichnen und mittlerweile sehe ich die Psychiatrie als ein Verbrechersystem an. Es ist auch unglaublich, dass man keine Aussicht auf angemessene Entschädigungszahlungen und eine angemessene Entschädigungsrente bekommen kann, bei dem, was einem dort angetan wird und bei dem, wie einen die Medikamente langfristig schädigen. Bei mir ist schon lange der Punkt, dass die Neuroleptika mein Gehirn so verändert haben, dass ich sie immer nehmen muss. Zuletzt vor 1,5 Jahren habe ich mit meinem Arzt zusammen Valproat(Ergenyl) ausgeschlichen und prompt eine Psychose bekommen und die Hölle in der Klinik erlebt.
In den Psychiatrien sind oft die sensibelsten, kreativsten und empathischsten Leute und ich finde es schlimm, wie diese dort behandelt, klassifiziert und aus einer völlig falschen Perspektive diagnostiziert werden. Es ist wirklich die Frage, ob die Ursachen, neben Substanzeinwirkung, nicht oft organischer Natur sind wie zb inflammatorische Prozesse im Gehirn oder auch anderen Bereichen des Körpers. Zu Anfang des 20. Jahrhunderts hat man dies als Hirnfieber bezeichnet und es binnen kürze mit Kühlung und wohl auch Antibiotika oder ähnlichem erfolgreich behandelt.
Was ich aber immer festgestellt habe, das desöfteren Patienten, die freiwillig gekommen sind, sich dort ganz wohl fühlen. Aber diejenigen, die eher Rebellen und tiefgründigere (Gesellschafts)Kritiker sind, kriegen dort teilweise so die Breitseite ab, dass es für sie die Hölle ist. Zumal ich auch festgestellt habe, dass die hohen Dosen bzw. Überdosierungen von Neuroleptika vor allem von Haldol, Neurocil und Ciatyl Z, einen komplett breit machen, die Psychose verstärken und man dann manchmal dadurch zu lebhaft und unkontrolliert ist, was dann öfter von den Pflegekräften und Ärzten prompt bestraft werden kann. Man muss also immer unterscheiden zwischen den Patienten, die nur niedrig dosiert sind oder gar keine Medikamente bekommen und denen, die komplett vollgepumpt werden.