Kurz gesagt: Es stehen uns schwierige und dunkle Jahre bevor.
Hier im Land könnten die nächsten fünf bis zehn Jahre kritisch werden - insbesondere, wenn politische Kräfte an Einfluss gewinnen, die ähnlich wie in den USA andersdenkende Menschen diskriminieren, Freiheiten einschränken, Medien kontrollieren und die Klimakrise leugnen. Die Gefahr besteht, dass demokratische Grundwerte schleichend ausgehöhlt werden.
Langfristig wird uns die demografische Entwicklung beschäftigen. Die Alterspyramide kippt, die Menschen werden immer älter, während Pflegekräfte und soziale Unterstützung knapp bleiben. Altersarmut, Vereinsamung und ein drohender Pflegekollaps sind reale Herausforderungen, auf die wir bisher nur unzureichend vorbereitet sind.
Auch geopolitisch wird die Welt unruhig bleiben. Kriege und Konflikte werden die Schlagzeilen weiterhin bestimmen - sei es im Nahen Osten, dessen Spannungen trotz aller Friedensrhetorik kaum gelöst sind, oder in der Ukraine, wo der Ausgang nach wie vor ungewiss ist. Daneben schwelen zahlreiche Konflikte in Syrien, im Jemen, im Sudan, in Myanmar, Somalia, Afghanistan, Mali, im Irak, in Kolumbien und in Mexiko. Sie alle zeigen, dass sich die Krisen der Welt nicht isolieren lassen - und dass die Klimakrise als Brandbeschleuniger wirkt.
Wird es auch Gutes geben? Schwer zu sagen in Anbetracht der vielen Bedrohungen. Aber vielleicht liegt Hoffnung genau in unserer Fähigkeit, trotz allem menschlich zu bleiben. Ich denke dabei an meine Großeltern, die in ebenso unruhigen Zeiten lebten, Leid und Entbehrung kannten - und dennoch Freude, Zusammenhalt und kleine Momente des Glücks fanden. Auch wir sollten uns von den Querelen der Welt nicht verrückt machen, sondern versuchen, in unserem Umfeld Menschlichkeit, Mitgefühl und Vernunft zu bewahren.