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Wäre Strattera nicht die bessere Alternative für Bupropion?

RVMZ¥

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Strattera ist ein ADHS Medikament und könnte die Negativsymptome einer Schizophrenie behandeln.
Bupropion wird nur Off-Label für ADHS eingesetzt und ist ein Anti-Depressiva.
Und Strattera ist halb Anti-Depressiva, halb ADHS-Medikament.

Strattera soll das am besten verträglichste ADHS Medikament für Schizophrenie sein. Duloxetin soll auch gut verträglich sein ist aber ein reines Anti-Depressiva. Und dann kommt Bupropion welches sich auf das Dopamin auswirkt und eig. auch in geringeren Dosen verträglich sein sollte.
Was ist eure Meinung dazu? Und habt ihr schon mal Strattera genommen?
 
Das Problem könnte sein, dass man ohne ADHS-Diagnose eher selten an Stimulanzien wie Methylphenidat (Strattera, Ritalin, Medikinet) herankommt.
Ich habe früher vor Jahren von wenigen Betroffenen gelesen, die hatten Methylphenidat zusätzlich, aber womöglich waren das auch ADHS Mischdiagnosen.
Ansonsten hatte jemand mit Schizophrenie Simplex (besondere Form ohne Positivsymptome) auch Methylphenidat und meinte das wäre von der Dopaminwirkung viel stärker als Bupropion.
Bupropion ist ja Wiederaufnahmehemmer, das Methylphenidat macht auch bei der Ausschüttung von Dopamin einen Effekt was eventuell ungünstig/er bei Psychosen sein könnte.

Ich würde das, wenn ich kein Bupropion vertragen hätte im Zweifelsfall auf eigenes Risiko hin ausprobieren, ob es zum Antipsychotikum guttut. Es könnte von den Negativsymptomen her eventuell besser sein, da es von der Dopaminwirkung wesentlich stärker ist.
Die fehlende Serotoninwirkung von Bupropion und Methylphenidat kann bezüglich der antidepressiven Wirkung ein SSRI wie Citalopram oder Sertralin erfordern, also die emotionale Aufhellung macht eher die Serotoninwirkung auch wenn es etwas Konzentration verschlechtert und Libido und übermäßige Emotionalität reduziert.
 
Bing Copilot zum Unterschied:

Wirkmechanismen im Vergleich​

Methylphenidat Methylphenidat wirkt primär als klassisches Stimulans, indem es die Wiederaufnahme von Dopamin und Noradrenalin blockiert. Durch den Block der Transporter (DAT und NET) steigt die Konzentration dieser Neurotransmitter im synaptischen Spalt deutlich und zügig an – was zu einem raschen "Aufputsch"-Effekt führt. Dadurch verbessert sich vor allem bei Patienten mit ADHS die Aufmerksamkeit und es kommt zu einer deutlichen Reduzierung von Hyperaktivität und Impulsivität. Die Wirkung ist dabei oft sehr zeitlich begrenzt mit einer relativ kurzen Halbwertszeit von etwa 3–4 Stunden (bei der Standardformulierung) 2.

Bupropion Bupropion wird häufig als atypisches Antidepressivum und zur Unterstützung bei der Raucherentwöhnung eingesetzt. Es hemmt in erster Linie auch die Wiederaufnahme von Dopamin und Noradrenalin, allerdings in einer insgesamt schwächeren und gleichmäßigeren Weise als Methylphenidat. Ein weiterer Unterschied ist, dass Bupropion zusätzlich als Antagonist an nikotinischen Acetylcholinrezeptoren wirkt, was zu seiner Anwendung bei Nikotinabhängigkeit beiträgt. Aufgrund seiner längeren Halbwertszeit (etwa 20 Stunden, inklusive aktiver Metaboliten) entfaltet Bupropion einen eher stabilisierenden Effekt ohne den abrupten "Kick" eines klassischen Stimulans

Nebenwirkungsprofile​

Methylphenidat – Nebenwirkungen und Besonderheiten:

  • Stimulanzien-typisch:
    • Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit
    • Kopfschmerzen, erhöhter Blutdruck und Herzfrequenz
    • Nervosität und in teils auch Unruhe
  • Missbrauchspotenzial: Aufgrund der raschen und intensiven dopaminergen Wirkung besteht ein erhöhtes Risiko, dass es missbräuchlich verwendet wird 1.
Bupropion – Nebenwirkungen und Besonderheiten:

  • Neuropsychiatrische Effekte:
    • Schlafstörungen und Kopfschmerzen können auftreten
    • Bei hohen Dosierungen besteht ein erhöhtes Risiko für Krampfanfälle, insbesondere bei vorbelasteten Patienten
  • Weitere Effekte:
    • Weniger häufige Probleme im Bereich der sexuellen Funktionsstörungen, was den Einsatz als Antidepressivum begünstigen kann
    • Aufgrund des geringeren direkten Stimulierungseffekts besteht auch ein geringeres Missbrauchspotenzial 1.

Klinische Einordnung​

Obwohl beide Medikamente auf das Dopamin- und Noradrenalinsystem wirken, unterscheiden sich ihre Einsatzgebiete und Wirkungsdynamiken deutlich:

  • Methylphenidat wird vor allem wegen seiner schnellen, intensiven und kurzfristigen Wirkung als Stimulans bei ADHS und gelegentlich auch bei Narkolepsie eingesetzt.
  • Bupropion wird primär als Antidepressivum und zur Rauchentwöhnung genutzt, kann aber – off-label – in einigen Fällen auch bei ADHS helfen, insbesondere wenn depressive Symptome oder Motivationsprobleme eine Rolle spielen.
  • Die unterschiedlichen pharmakokinetischen Eigenschaften (schnelle und starke Wirkung versus gleichmäßiger und langanhaltender Effekt) sowie das jeweilige Nebenwirkungsprofil bestimmen die klinische Wahl und Anwendung 1.

Zusammengefasst:

  • Methylphenidat „pusht“ durch eine schnelle, starke Steigerung der Dopamin- und Noradrenalinspiegel mit einem entsprechenden Stimulansprofil und einem höheren Missbrauchsrisiko.
  • Bupropion wirkt subtiler und kontinuierlicher – ideal für langfristige Stabilisierungen bei Depression und zur Unterstützung bei Abstinenz – wobei ein besonderes Augenmerk auf das Seizures-Risiko gelegt werden muss.
Das Seizures-Risiko (auf Deutsch: Risiko für Krampfanfälle) bezieht sich darauf, dass bei manchen Patienten und unter bestimmten Bedingungen die Einnahme von Bupropion das Gehirn so beeinflussen kann, dass es leichter zu einer Übererregbarkeit kommt. Mit anderen Worten: Bupropion kann – vor allem bei zu hohen Dosen oder bei Patienten mit bestimmten Risikofaktoren – die Balance zwischen den hemmenden und erregenden Signalen im Gehirn verschieben, wodurch die Schwelle für das Auslösen eines Krampfanfalls (einer ungeplanten, kurzzeitigen, elektrischen Überaktivität im Gehirn) sinkt.

Hier einige Details:

  • Dosisabhängigkeit: Das Risiko steigt deutlich bei höheren Dosierungen. Deshalb ist die maximale Tagesdosis bei Bupropion bewusst limitiert (oft nicht mehr als 450 mg pro Tag), um das Risiko zu minimieren.
  • Formulierung: Bei der initialen sofort freisetzenden (IR) Variante ist das Seizures-Risiko höher, da die Spitzenkonzentrationen schneller erzielt werden. Extended-Release (XR) oder Sustained-Release (SR) Formulierungen verteilen die Freisetzung gleichmäßiger über den Tag, wodurch das Risiko reduziert wird.
  • Patientenspezifische Risikofaktoren: Patienten mit einer Vorgeschichte von Epilepsie, Essstörungen, starker Alkohol- oder Benzodiazepinabstinenz oder Kopfverletzungen sind anfälliger. Bei diesen Patientengruppen wird oft eine besonders langsame Dosistitration empfohlen oder in manchen Fällen wird von einer Anwendung abgeraten.
Zusammengefasst: Mit dem Begriff „Seizures-Risiko“ meine ich also, dass Bupropion – vor allem wenn es nicht korrekt dosiert oder bei Risikopatienten angewendet wird – potenziell das Risiko erhöhen kann, dass das Gehirn in einen epileptiformen Zustand gerät, der einen Krampfanfall auslöst.

Da ohne gleichzeitiges Antipsychotikum das Bupropion besser wirkt und man praktisch schneller als normal denkt, würde ich in der Phase aufpassen, da Krampfanfälle oder Katatonie möglich sind.
 
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