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MadameS.

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14 März 2022
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3
Hallo,

vor etwa 3 Monaten gab es bei meiner Mutter einen Einsatz wegen eines psychotischen Anfalls. Ich hatte deswegen den Notruf gewählt, aber die haben dann auch gleich die Polizei mitgeschickt. Meine Mutter wollte die Tür nicht öffnen, weil sie Angst vor so viel Männern hatte. Daraufhin wurde die Tür aufgebrochen und weil meine Mutter nicht freiwillig mit wollte, haben sie die Beamten unter große Geschrei fixiert und mitgenommen. Ich war ehrlich schockiert über die Vorgehensweise, so geht man nicht mit einer kranken Person um. Meine Mutter wurde dabei verletzt und gerade als Gras über die Sache gewachsen war, bekommt sie eine Vorladung wegen Wiedersetzung gegen Vollstreckungsbeamte. Das hat sie direkt in den nächsten Schub stürzen lassen. Ich bin entsetzt! Die Polizisten haben meine Mutter verletzt, nicht umgekehrt. Nun ist sie überzeugt, man wird sie dort verhaften und einsperren und will deswegen nicht hingehen. Ich habe Angst, dass sie dadurch erst recht Probleme kriegt. Aber andererseits: Ist das überhaupt rechtens? Es gab vor Jahren schon mal so einen Einsatz und da hat sie nicht so eien Brief bekommen. Bei der Polizei geht übrigens nie jemand ans Telefon, man kann also auch nicht noch einmal nachfragen. Der Termin ist nächste Woche.
 
hat sie sich denn gewehrt und die Polizisten verletzt?
Wenn sie nicht geht kannst ja du hingehen als Zeuge oder nicht?
 
Sie hat sich versucht ihnen zu entreissen, Arm wegziehen, etc., aber sie hat sicher nicht geschlagen oder gebissen. Die drei Polizisten wurden mit Sicherheit nicht verletzt. Kann ich denn da einfach anstatt ihrer hingehen?
 
Meine Meinung, also keine Rechtsgarantie:

Du rufst den Notruf und meldest eine psychotische Person. Die Einsatzkräfte wissen jetzt, dass sie von einer unzurechnungsfähigen Person ausgehen müssen (Sonst kämen sie ja nicht mit Polizei). Ab diesem Zeitpunkt sind die Einsatzkräfte selbst für ihren Eigenschutz verantwortlich.

Sollte bei der Geschichte aber Alkohol oder ähnliches im Spiel gewesen sein, ändert sich der Sachverhalt.

Was du nicht geschrieben hast, wohin haben die deine Mutter gebracht? Psychiatrie wäre perfekt, von denen bekommst Du dann auch ein Attest für die vorgelegene Unzurechnungsfähigkeit.

Du kannst der Polizei aber auch eine Mail schreiben.
 
Alkohol war nicht im Spiel.
Ja, sie wurde in die Psychatrie gebracht, aber sie ist ja überhaupt nicht krankheitseinsichtig. Demzufolge wird sie sicherlich kein Attest verlangen und vorlegen, welches das bestätigt. Sie hatte nur mal beim Hausarzt angerufen, ob ein Befund von der Psychatrie vorliegt, aber das war nicht der Fall. Aber sie war auch beim Hausarzt wegen der Wunden die ihr zugefügt wurden.
Das mit der Mail könnte ich ihr mal vorschlagen.
 
Meine Mutter wurde dabei verletzt und gerade als Gras über die Sache gewachsen war, bekommt sie eine Vorladung wegen Wiedersetzung gegen Vollstreckungsbeamte. Das hat sie direkt in den nächsten Schub stürzen lassen. Ich bin entsetzt! Die Polizisten haben meine Mutter verletzt, nicht umgekehrt.
Welche Verletzungen hat sich deine Mutter denn zugezogen und was macht dich andersherum so sicher?

So eine Vorladung kann ja auch deswegen sein, damit in Zukunft so etwas vermieden wird, was vielleicht in dem Fall noch glimpflich ausgegangen ist. Es kann ja sein, dass die Polizei das zum Selbstschutz macht, weil deine Mutter so ganz ohne Therapie und Krankheitseinsicht eben sehr schnell wieder in dieser Situation sein kann und dann vielleicht eine echte Gefährdung da ist.

Ja, sie wurde in die Psychatrie gebracht, aber sie ist ja überhaupt nicht krankheitseinsichtig.
Also hat sie womöglich gar keine Medikamente dagegen eingenommen oder sich selbst entlassen. Nimmt deine Mutter denn gar keine Medikamente ein oder kann sie sich im Akutfall auch selbst helfen?

Ich finde, sie sollte schon persönlich zu der Vorladung erscheinen. Vielleicht kannst du sie als betreuende Person oder so begleiten und damit etwas beruhigen. Die Ängste, dass man sie einsperren könnte sind vermutlich Teil ihrer Symptomatik, es ist aber verständlich, dass man da als Betroffene/r Angst hat. Wenn wirklich keiner ernsthaft verletzt worden ist, dann sehe ich keinen Grund für diese Angst. Vermutlich ist das eine mündliche Verwarnung, damit sie sich in Zukunft richtig verhält in so einer Situation. Da sollte sie also schon mit hingehen und soviel Rückgrat zeigen.

Nimmt sie Antipsychotika oder andere Medikamente gegen die Psychose ein? Hat sie in der Psychiatrie überhaupt irgendwelche Medikamente eingenommen oder ist da quasi geflüchtet?
Kannst du sie irgendwie überreden sich Ambulant bei einem Psychiater in Behandlung zu begeben und wenigstens etwas von den Antipsychotika einzunehmen, wenn du doch schreibst das sie wegen der Situation mit der Polizei wieder einen Schub hat? Habt ihr antipsychotisch wirksame Medikamente zuhaus die sie im Akutfall auch einnimmt(normal soll man ja Antipsychotika täglich einnehmen).
So ein Schub wird ja meistens schlimmer, wenn man gar nichts dagegen macht.
Wie alt bist du und wie alt ist deine Mutter?
 
Seitdem ich die Diagnose habe, fürchte ich mich davor, übergriffig behandelt zu werden.
Ich hab mir Pfefferspray gekauft.
 
Das ist mal wieder typisch Deutschland, bin froh wenn ich hier nicht mehr leben muss
 
Naja, ich finde das schon ok, wenn man im Ernstfall die Person ohne Gewaltanwendung in die Klinik einweisen kann.
Es kommt ja auch auf den Einzelfall an, ob von jemanden eine ernsthafte Gefahr für sich oder andere ausgeht und da können eben auch schlimme Dinge passieren, etwa wenn sich ein Betroffene/r selbst etwas antut oder im Akutfall sich körperlich selbst schaden möchte.
Gibt da vermutlich 80%, die sich im Wahn halbwegs unter Kontrolle haben, aber eben, wenn es ganz heftig und akut ist, dann muss auch die Polizei eingreifen könne. Dass da Vollstreckungsbeamte verletzt worden sind, zeigt ja schon, welche Gewalt von der Frau ausgegangen ist und so etwas muss man rechtlich auch aufarbeiten oder klären, damit zumindest das nächste Mal eine gemeinsame Lösung gefunden wird und keine Feindbilder sich verhärten.
Die Polizei sehe ich da in der Verantwortung, eben das die Betroffenen keinen Schaden davon tragen und das möglichst ohne große Aufregung abläuft, was eben bei einer hochakuten Person häufig auch gegen den Willen des Betroffenen abläuft.
Wenn jemand eine Schürfwunde oder so abbekommt ist das eine Sache, aber auch die Beamten müssen in so einer Situation sicher sein und da scheint offensichtlich auch von der Mutter ein Risiko ausgegangen zu sein.
Was sollen die Polizisten denn machen, wenn jemand ersthaft akut ist und die Menschen im Umfeld oder für die Betroffene eine echte Gefahr ausgeht.
Sollen die dann heimgehen und warten, bis etwas Schlimmes passiert?
In der Klinik kann man, glaube ich, die Medikamente auch so verweigern und normal können die einen da auch nur wenige Wochen gegen den eigenen Willen festhalten, oder wenn man eben weiterhin für sich und Andere ein Risiko darstellt.
Ich glaube, die Mutter muss auch für die Zukunft verstehen, wo die Grenzen auch im Akutfall sind und eine Situation wo jemand verletzt wurde oder etwas Schlimmeres hätte passieren können, muss man eben klären, grade auch bei Betroffenen die Situation und die Hilfsbereitschaft der Polizei auch sehr fehldeuten können. Da kann schon helfen, wenn jemand stabil ist, dann diese dinge im Gespräch aufzuarbeiten und dafür grade zu stehen. Wird keiner wegen einem Kratzer, riesen Schmerzensgeldforderungen erheben von Kranken die selbst Opfer sind oder in der Situation unzurechnungsfähig, nur finde ich kann man bei der Sicherheit keine Abstriche machen, weil Betroffene ja häufig immer wieder in solche Situationen kommen.
Da möchte ich auch keine Partei ergreifen, aber der Polizei einen Vorwurf zu machen, ohne die Situation einschätzen zu können ist auch falsch.
Ist eben auch kein Spaß mehr, wenn Leute (egal wer) verletzt werden. Ob man gleich die Tür oder so einbrechen muss, ist eine andere Frage. Eben in welchem Verhältnis das steht und wie man so etwas anders hätte machen können.
 
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