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Im Forum findet man eine neuartige medikamentöse Behandlungsoption für Psychose, welche bei Negativsymptomen wirksam ist und ein relativ normales Leben trotz der Erkrankung ermöglicht. Psychose / Schizophrenie kann auch der Anfang von einem besseren Lebenskapitel sein und es gibt auch viele Chancen, die damit eröffnet werden.

Mumsi

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20 Juli 2022
Beiträge
7
Hallo zusammen,
ich bräuchte einen Tipp - mein Sohn ist seit 5 Wochen in der Psych, wurde zwangseingewiesen und zwangsmedikamentiert. Er war 3 Wochen dort ohne Medis, total neben sich und teilweise aggressiv, aber happy. Jetzt mit Medis will er schnellstmöglich wieder raus. Er erzählt mir bei jedem Besuch abstruse Dinge, z.B dass er als Heiler unterwegs ist und den Mitpatienten hilft oder von unrealistische Zukunftsplänen. Ich hab bisher alles abgenickt und bin auch sehr verständnisvoll. Aber ist das der richtige Weg? Weil eigentlich find ich vieles einfach nur bullshit.
 
Er ist happy? Na dann ist er ja schon mal nicht depressiv. Das ist wichtig für die Zukunft, weil die Positivsymptome kriegt man relativ schnell in den Griff.
 
Klingt ja schon mal nicht schlecht. Ich seh das jetzt einfach mal positiv
 
Wenn er weiterhin abstruse Dinge sagt, wäre es vielleicht besser, wenn er in der Klinik bleibt. Ich denke, dass die Leute da sich gut um ihn kümmern bis er wieder bei Verstand ist... Oder wollen sie ihn entlassen?
 
Der Arzt hat ihn überzeugt noch 2 Wochen auf der offenen zu bleiben. Was schon mal gut ist. Ich hab vorgeschlagen, eine Therapie oder Reha anschließend zu machen. Er sagt, er geht seinen Weg, nicht meinen… Mir stellt sich die Frage, soll ich ihn weiterhin nerven mit Therapie, etc. oder nur noch seine Geschichten anhören und ihn ziehen lassen? Was hat euch geholfen
 
Gute Frage... Hm schwierig. Ich denke da ist ein Mittelweg gefragt. Zum einen ist er ja noch Wahnhaft, zum anderen kann man ihn nicht dazu zwingen, da er weder selbst- noch fremdgefärdend ist. Ich denke, dass weitere Therapien mit guten Therepeuten etc. sinnvoll sind, auch um ihm eine andere Sichtweise nahezulegen. Andererseits kenne ich das nur zu gut, wenn man keine Medikamente mehr nehmen will und auch den Sinn in der Therapie nicht mehr sieht. Wie gesagt, schwierig. Weisst du denn ob er die Medikamente weiterhin nehmen wird, oder wird er sie absetzen? Und wenn du ihm nahelegst eine Therapie zu machen, wird er die antreten, oder eher nicht?
 
Er redet jetzt schon von Absetzen. Noch sind allerdings die Dinge, die in der Psychose passiert sind, noch so präsent, dass er sie erstmal nehmen will. Bei Therapie denk ich, steter Tropfen höhlt den Stein ?
 
@Mumsi
Ist dein Sohn ersterkrankt und wie alt ist er?
Es ist noch zu früh für eine Reha, er muss sich erstmal so zurechtfinden mit der neuen Situation und alles.
Therapeutisch wird bei Psychosen nahezu immer auf Antipsychotika/Neuroleptika gesetzt, da kann man einige etwas unterschiedliche Wirkstoffe ausprobieren und schauen womit man am Besten klarkommt. Grade da spielen Nebenwirkungen und so eine wichtige Rolle, weil man diese sonnst schnell wieder absetzt, aber auch Negativsymptome werden durch die Medikamente zum Teil schlimmer, weshalb er die Medikamente loswerden will.

Er sollte da erstmal mitmachen und wenn zusammen mit seinem ambulanten Psychiater später die Medikamente reduzieren und besser sich umstellen lassen, als komplett abzusetzen.
Wenn er komplett absetzt, dann ist er nach einen halben Jahr - Jahr normal wieder in so einer Situation wie heute, da es sehr schwer ist diese Medikamente abzusetzen und die Psychose sich auch verstärkt oder in etwas anderer Form zurückmelden kann.
Um den Verlauf der Erkrankung zu verbessern sollte man mehr machen als nur Neuroleptika einzunehmen und er braucht Beruflich und so eine Entlastung. Besser Teilzeitarbeit oder deutlich reduzierte Stunden als wenn er dann ganz Arbeitsunfähig ist. Eine Reha bietet sich dann an, wenn er eine schwerwiegende Psychose hat und praktisch kaum mehr arbeiten kann, dann wäre das ein Schritt hin zur Erwerbsminderungsrente wenn etwa Arbeitsunfähigkeit dort attestiert wird.
Du solltest sehr geduldig sein und immer auf seiner Seite, so das du zwar mit den Ärzten und so reden kannst aber keine einseitige Partei ergreifst und ihn zur Medikamenteneinnahme zwingst oder zwingst den beruflichen Druck standzuhalten, weil das nach der Erstbehandlung eben ein heftiger Einbruch ist. Da solltest du ihn also eher überreden einen Gang runterzuschalten von den Arbeitsstunden her, wenn er arbeitet, aber ist letztendlich seine Entscheidung und für die Erwerbsminderungsrente ist ja auch das Bruttoeinkommen von Bedeutung. Wenn er also einen Rentenanspruch hat(hat man glaube ich nach 4 Jahren Beruf), dann ist das Einkommen in der Zeit ausschlaggebend wie hoch die Rente ausfällt. Auch wenn man eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen hat, zahlt diese im Falle von Arbeitsunfähigkeit.
Wichtig für dich ist einfach ihn zu helfen seinen Stresspegel zu reduzieren und vielleicht gehört dazu auch das er diese psychotischen Probleme die ja auch wahnhaft sein können langsam für sich einordnet und verarbeitet, so das er auch das kranke/psychotische von dem Normalzustand abgrenzen kann.
Die Medikamente helfen da erstmal von einem Extrem (akute Psychose) ins andere Extrem (starke Antipsychotika) zu wechsel, wo seine Wahrnehmung eben völlig anders ist, was ihn hilft zu verstehen welche Dinge bei ihm anders oder krankhaft gewesen sind. Vorher kennt man sich ja nur so, weil man eben häufig sehr schleichend psychotisch wird und die Wahrnehmung und alles davon betroffen ist.

Also am besten erstmal die Medikamente auch nach der Klinik eine Zeitlang einnehmen und in Absprache mit dem Psychiater auf ein Minimum dessen was ausreichen sollte reduzieren.

Dann kann oder muss er selbst entscheiden ob er es ganz ohne probieren möchte oder sich besser noch auf andere Medikamente umstellen lässt, da es da andere Möglichkeiten gibt die deutlich angenehmer und verträglicher sein können.
Das Antipsychotikum Aripiprazol ist ein recht gutes Medikament, was eventuell zu Unruhe führen kann, dass wäre ansonsten eines der verträglichsten Antipsychotika, welches ich in reduzierter Form (5-10mg) empfehlen würde, damit er das zumindest mal ausprobiert und sich im späteren Verlauf da umstellen lässt.

Hier im Forum findest du eine Möglichkeit wie er mit Aripiprazol und 2 speziellen Antidepressiva sich langsam vom Aripiprazol entwöhnen kann, so das eine Intervalleinnahme möglich ist und ohne das man Nebenwirkungen hat, da diese ADs in dem Fall auch die Negativsymptome verbessern und Lebensqualität steigern.
Diese Kombi wäre also im späteren Verlauf sehr nützlich wenn er die Neuroleptika reduziert einnehmen oder absetzen möchte. Ansonsten scheitern die üblichen Absetzversuche bei einer richtigen Psychose meistens, also diese hat häufig einen chronischen Verlauf, wenn keine klaren äußeren Auslöser(Drogen etc.) vorliegen.
Hier findest du diese Empfehlung in Druckversion oder über das Forum(Empfehlung).
Da muss man aber erstmal mit seinen Psychiater das alles absprechen und am Besten diese Empfehlung ausdrucken, damit dieser eventuell diese Kombi verordnet und ausprobiert ob/wie es hilft. Letztendlich ist das keine Standardtherapie, insofern sollte dein Sohn da auch Eigenverantwortlich schauen wo er bleibt und selbst eine gewisse Verantwortung über seine Therapie übernehmen, auch selbst zum Experten für seine Krankheit werden.

Die Medikamente können den Verlauf im Idealfall verbessern, aber teilweise muss man da auch an sich arbeiten und sein Leben von Grund auf neu denken, auch Dinge die man vernachlässigt hat oder Schwächen korrigieren, sich prinzipiell auch mehr Zeit für sich und Psychohygiene und so nehmen. Das Leben auch aus anderen Perspektiven als der Arbeiterperspektive sehen, auf gesunder Art selbstbewusster werden etc.
Die Krankheit zwingt einen da quasi auch Veränderungen auf.
 
Vielen Dank euch, vor allem dir, Maggi, für deinen ausführlichen Bericht. Er ist 28 und hatte vor 5 Jahren die erste Psychose, Auslöser Cannabis. Die letzten Jahre hat er risperidon genommen - keine Ahnung welche Dosierung. Anfang des Jahres dann Stress bei der Arbeit bis zur Kündigung, privat liefs auch schlecht.
Du hast recht, er braucht Geduld genauso wie ich, ein Schritt nach dem andern. Gar nicht so einfach.
 
mir haben meine Eltern das Konto gesperrt sonst hätte ich alles verschenkt. Ich dachte wenn ich mein Geld spende dass ich zu einer Elite-Gemeinschaft aufgenommen werden würde die kein Geld mehr braucht und alles bezahlt bekommt.
 
Ja, das kenne ich auch. Sein Konto hat er leer geräumt - sperren brauch man jetzt nichts mehr ? ich versuch alles locker zu nehmen - manchmal gelingt mir das
 
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