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Therapieresistenz: Wirkweise der Medikamente und mögliche Kombinationen

Maggi

Administrator
Das Thema wird zurzeit bearbeitet. Stand 10.12.2025
Belastbare pKI und nM Werte sind noch unklar

Wirkmechanismen bei therapieresistenter Schizophrenie​

Die Frage nach „was genau wirkt“ bei Therapieresistenz (TRS) lässt sich nur differenziert beantworten: Es ist selten ein einzelner Rezeptor. Meist braucht es eine tragfähige dopaminerge Achse (D2/D3/D4), moduliert durch Serotonin (5‑HT), und je nach Patient ein begrenztes, gezielt genutztes „Breitprofil“ für Schlaf, Angst, Affekt und Kognition. Unten sind die zentralen Mechanismen, sinnvolle Zielgrößen (in vivo), Nutzen/Risiko von Add-ons wie Quetiapin, und die Besonderheiten von Clozapin — inklusive Unsicherheiten.

Rezeptorachsen, die die antipsychotische Wirkung tragen​

  • D2 (Striatum, limbisch):
    • Rolle: Kernmechanismus für Reduktion von Positivsymptomen.
    • Ziel in vivo: Akut typischerweise etwa 60–80% Rezeptorbesetzung; >80% erhöht EPS/Prolaktinrisiko, <60% oft unzureichend.
    • Hinweis: Partialagonisten stabilisieren die Achse mit weniger EPS/Prolaktin.
  • D3 (mesolimbisch, präfrontal):
    • Rolle: Motivation, Belohnung, Negativsymptome; Cariprazin fokussiert hier.
    • Risiko: Übermäßige Blockade kann Akathisie/inneren Druck triggern; Dosisfeinjustierung entscheidend.
  • D4 (präfrontal, limbisch):
    • Rolle: Modulation von Positivsymptomen/Kognition bei TRS; clozapintypische Komponente.
    • Praktikabel abgedeckt durch: Clozapin; Partialagonisten (Aripiprazol, Brexpiprazol).
    • Unsicherheit: Klinischer Anteil von D4 vs. „Breitprofil“ ist nicht abschließend geklärt — wahrscheinlich synergistisch.
  • 5‑HT2A/5‑HT1A (serotonerg):
    • 5‑HT2A Antagonismus: senkt EPS‑Risiko, moduliert Glutamat/Dopamin, hilft bei Schlaf/Angst.
    • 5‑HT1A Partialagonismus: anxiolytisch, antidepressiv, potenziell kognitiv günstig; relevant bei Aripiprazol/Brexpiprazol.
  • Glutamat/GABA (indirekt):
    • Rolle: Clozapin beeinflusst glutamaterge Transmission (möglicher TRS‑Hebel); M1/M4‑Achsen und NMDA‑Modulation werden diskutiert.
    • Unsicherheit: Zielgrößen in vivo nicht standardisiert; klinisch relevant, aber schwer zu quantifizieren.

Zielgrößen: in vivo Besetzung und praktische pKi‑Einordnung​

  • D2‑Ziel:
    • Akut: ~70% Besetzung an D2 ist oft optimal.
    • Erhaltung: möglichst niedrig, aber stabil; Partialagonisten erlauben geringere Nebenwirkungen bei ähnlicher klinischer Stabilität.
  • D3/D4‑Ziele:
    • D3: ausreichend, aber nicht maximal — „zu viel“ erhöht Akathisie; bei Cariprazin vorsichtige Titration.
    • D4: relevante Abdeckung bei TRS sinnvoll; kann über Clozapin oder Partialagonisten erreicht werden.
  • pKi‑Leitplanken (als Relation, nicht absolut):
    • D4 hoch: Clozapin (~8–8.5), Aripiprazol (~8.2), Brexpiprazol (~8.0).
    • D4 moderat/niedrig: Olanzapin (~7.2), Risperidon (~7.7), Quetiapin (~6.5).
    • Regel: Gleiches Messsystem vergleichen; pKi nur im Kontext der Dosis/PK/Dissoziationskinetik interpretieren.

Was Clozapin wirksam macht​

  • Mehrere Hebel gleichzeitig:
    • D4‑Affinität: liefert eine zusätzliche dopaminerge Modulation jenseits von D2.
    • Serotonerg/histaminerg/adrenerg: 5‑HT2A, H1, α1 tragen zu Sedation, Angstreduktion und indirekter dopaminerger Modulation bei.
    • Cholinerg (M1/M4): mögliche kognitive und glutamaterge Effekte, aber auch anticholinerge Nebenwirkungen.
  • Nettoeffekt: Bei echter TRS ist Clozapin oft wirksam, weil es mehrere Pfade gleichzeitig „justiert“.
  • Preis: Hämatologie (Agranulozytose), Myokarditis, Krampfschwelle, starke metabolische Last, Hypersalivation — erfordern striktes Monitoring und sprechen für niedrige Dosen, Add‑on‑Einsatz und Exit‑Plan.

Ist ein breites Rezeptorprofil zwingend nötig?​

  • Direkte Antwort: Nicht zwingend. Eine tragfähige Kombination aus dopaminerger Achse (D2/D3/D4 je nach Profil) + serotoninergem Ausgleich (5‑HT2A/5‑HT1A) reicht häufig aus.
  • Wann „Breitprofil“ hilft: Bei ausgeprägter Unruhe, Schlafstörungen, Angst, affektiver Dysregulation — hier sind H1/α1/M1 hilfreich, aber sie erhöhen Sedation, kognitive Last und metabolische Risiken.
  • Pragmatische Konsequenz:
    • Setze das Breitprofil als „Modul“ ein (Add‑on, niedrig dosiert), nicht als Dauerhauptwirkung.
    • Vermeide hohe Last an M1/H1/α1 in der Erhaltung, wenn die dopaminerge Achse stabil ist.

Quetiapin als Add-on ohne D4‑Wirkung: hat es Nutzen?​

  • Ja, als funktionales Modul:
    • Nutzen: Schlaf, Angst, affektive Stabilisierung; 5‑HT1A‑Teileffekte; H1‑basierte Sedation.
    • Voraussetzung: Eine D2/D3/D4‑tragende Basis (z. B. Aripiprazol/Brexpiprazol/Lurasidon/Amisulprid) sollte die antipsychotische Hauptwirkung liefern.
    • Dosis: niedrig (typisch <150 mg abends), befristet in Akut-/Übergangsphasen; anschließende Rückführung auf Monotherapie.
  • Nicht sinnvoll: als Monotherapie bei TRS oder in hohen Dosen für „antipsychotische“ Effekte — kognitive/metabolische Nachteile überwiegen.

Nebenwirkungen vermeiden: Strukturen statt Intensivierung​

  • Dosisschonung:
    • D2 möglichst nahe am unteren wirksamen Bereich; vermeide Dauer >80% Occupancy.
    • Partialagonisten bevorzugen, wenn Verträglichkeit zentral ist; sie entlasten Prolaktin/EPS.
  • Add-on als Modul, nicht als zweite Haupttherapie:
    • Quetiapin niedrig für Schlaf/Angst;
    • Clozapin niedrig nur bei Bedarf, streng überwacht.
  • Monitoring und Personalisierung:
    • EKG/QTc bei Ziprasidon/Amisulprid/Olanzapin und Clozapin‑Kombis;
    • Metabolik (Gewicht, Glukose, Lipide) bei H1‑starken Präparaten;
    • Prolaktin/EPS bei D2‑starken Antagonisten;
    • Spezifische Vigilanz für Akathisie bei D3‑betonten Strategien (Cariprazin).

Wo sind die Unsicherheiten?​

  • D4‑Anteil an der klinischen Wirkung: plausibel, aber nicht klar quantifiziert; Head‑to‑head‑Kombinationsstudien fehlen.
  • Glutamaterge Mitwirkung unter Clozapin: gut begründete Hypothese, aber klinische Zielgrößen sind uneindeutig.
  • Geschlechtsspezifische QTc‑Risiken: Signale sind uneinheitlich; lokale Registerdaten nötig.
  • Langzeitfolgen starker D3‑Blockade: potenziell Akathisie/Pisa‑ähnliche Muster; konservative Dosierung und Beobachtung geboten.
  • pKi‑Vergleichbarkeit: nur innerhalb konsistenter Messsysteme zuverlässig; in vivo Occupancy und PK/PD müssen mit betrachtet werden.

Direkt umsetzbare Prinzipien​

  • Erst die Achse sichern: eine D2‑starke und/oder Partialagonisten‑Basis (Aripiprazol/Brexpiprazol; bei Negativsymptomen Cariprazin mit Vorsicht) stabilisiert die Positivsymptome ohne unnötige Last.
  • Dann modular ergänzen: Quetiapin niedrig für Schlaf/Angst; Clozapin niedrig als Ultima‑Ratio‑Modul, wenn D4/Glutamat‑Hebel gebraucht werden.
  • Zurück zur Einfachheit: Kombinationen befristet, danach Rückführung auf Monotherapie in der niedrigsten effektiven Dosis.
  • Verträglichkeit vor Intensivierung: Symptome und Nebenwirkungen klar trennen; bei „Nebenwirkung ≈ Symptom“ lieber vereinfachen und neu bewerten als hochdosieren.


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Rezeptorachsen und klinische Effekte bei therapieresistenter Schizophrenie​

Die Wirkung entsteht selten durch einen einzelnen Rezeptor. Tragend ist eine dopaminerge Achse (D2/D3/D4) mit serotoninergem Ausgleich (5‑HT2A/5‑HT1A). Ein „Breitprofil“ (M1/H1/α1) kann Symptome wie Schlaf/Angst modulieren, erhöht aber oft Nebenwirkungslast. Die Tabellen unten bündeln klinische Effekte und leiten pKi-/in‑vivo‑Zielgrößen für praxisnahe Entscheidungen ab DocCheck Springer arztCME.

Rezeptorachsen und klinische Effekte​

RezeptorachsePrimäre klinische EffekteSekundäre EffekteTypische NebenwirkungenRolle bei TRS
D2 (striatum/limbisch)Positivsymptome ↓, antipsychotischer KernmechanismusEPS-/Prolaktinrisiko steuert sich über BesetzungsgradEPS, Hyperprolaktin bei hoher OccupancyNotwendig, aber >80% Besetzung oft kontraproduktiv
D3 (mesolimbisch/pFC)Negativsymptome/Motivation, AntriebAffektive Stabilisierung möglichAkathisie bei ÜberblockadeNützlich, Dosistoleranz begrenzt (Cariprazin)
D4 (pFC/limbisch)TRS-Wirkkomponente (Clozapin, Partialagonisten)Kognitive ModulationVerträglichkeit abhängig vom BegleitprofilWahrscheinlich synergistisch, kein alleiniger Hebel
5‑HT2A (kortikal)EPS ↓, Schlaf/Angst, Glutamat-/DA‑ModulationAffektive StabilisierungSedation, Blutdruck (α1‑Kreuzprofil)Wichtiger Ausgleich zur D2-Blockade
5‑HT1A (somatodendritisch)Anxiolyse, Antidepressivität, KognitionUnruhe/Innere Spannung dämpfbarÜbelkeit seltenTrägt zur Verträglichkeit/Function bei (Ari/Brx)
M1/M4 (cholinerg)Kognitive/Glutamat-ModulationDarmmotilitätAnticholinerge Last (Obstipation, kognitive Einbußen)Als Modul nützlich, hochdosiert oft schädlich
H1 (histaminerg)Schlaf, AngstAppetit ↑Sedation, Gewicht ↑Add‑on für Akutphasen, nicht tragend für Kernwirkung
α1 (adrenerg)Beruhigung, Angst ↓OrthostaseSchwindel, HypotonieKurzzeitig hilfreich, Langzeit belastend

Kernaussagen für die Praxis​

  • Tragende Wirkung: D2‑Achse (~60–80% in‑vivo), ergänzt durch D3/D4 je nach Profil; 5‑HT2A/5‑HT1A balancieren Wirkung und Verträglichkeit MSD ManualsSpringer.
  • Clozapin: wirkt durch D4 + breites, teils glutamatmodulierendes Profil; die Last (hämatologisch, metabolisch, kognitiv) macht es zur Ultima Ratio. Ein niedriger Add‑on‑Einsatz kann gezielt fehlende D4‑Komponente ergänzen, muss aber streng überwacht werden MSD Manuals.
  • Quetiapin ohne D/D4: Ja — als Add‑on‑Modul für Schlaf/Angst/Affekt, wenn eine dopaminerge Basis steht. Monotherapie bei TRS ist nicht sinnvoll; niedrig dosiert <150 mg und befristet einsetzen DocCheckarztCME.
  • Breitprofil vs. „Achsen“: Ein breites Profil ist nicht zwingend. Häufig genügen Dopamin (D2/D3/D4) + Serotonin (5‑HT2A/5‑HT1A). H1/M1/α1 sind modulare Hebel für Akutphasen, aber in der Erhaltung nebenwirkungsbelastend DocCheckSpringerMSD Manuals.
  • Vermeidung von Nebenwirkungen: dosisschonend nahe ED50–ED95 statt darüber; Partialagonisten priorisieren, Add‑ons niedrig dosieren, EKG/Metabolik/Prolaktin monitoren; Polypharmazie zeitlich begrenzen und zurück zur Monotherapie planen SpringerPsychiatrie Verlag.

Unsicherheiten und offene Punkte​

  • D4‑Anteil vs. Breitprofil: der spezifische klinische Beitrag von D4 bleibt methodisch schwer abzugrenzen; Head‑to‑Head‑Add‑on‑Studien fehlen DocCheckSpringer.
  • Langzeitfolgen D3‑Fokus: hohe D3‑Blockade kann Akathisie/innere Unruhe triggern; Langzeitdaten sind begrenzt — konservative Dosierung sinnvoll MSD Manuals.
  • pKi Vergleichbarkeit: nur innerhalb einheitlicher Assays belastbar; in‑vivo Occupancy und PK/Dissoziationskinetik sind für die klinische Interpretation zwingend DocCheckarztCME .


Vorübergehende Rezeptorbindungsprofil-Tabelle um Profile leichter einordnen zu können​

Die besten verfügbaren in‑vitro Ki‑Werte (nM) für D2, D3 und D4 zusammengestellt; viele Werte variieren zwischen Studien — ich gebe deshalb Bereiche und markiere Unsicherheiten. Nutze diese Zahlen als Referenz‑Anhaltspunkte, nicht als exakte klinische Spiegel NIMH PDSP - UNC APExBIO fishersci.de.

Vergleichstabelle (Ki in nM; niedrigere Zahl = höhere Affinität)​

WirkstoffD2 (nM)D3 (nM)D4 (nM)
Amisulprid2.8–4.03.0–6.0>1000 (vernachlässigbar)
Ziprasidon0.5–5.010–50 (variabel)100–1000 (gering)
Flupentixol1–10 (ältere Daten, variabel)10–100 (unsicher)50–500 (unsicher)
Clozapin100–200300–70020–40 (relativ hohe D4‑Affinität)
Quetiapin100–300300–10001000–3000 (sehr schwach)
Aripiprazol0.3–1.00.5–1.530–60 (moderat)
Brexpiprazol0.5–2.01–1050–200 (gering‑moderat)
Cariprazin0.4–1.00.05–0.2 (D3‑präferent)>100 (nicht primär)
Lurasidon0.9–2.0>50–100>1000 (vernachlässigbar)
Risperidon2–610–5050–150 (gering)
Paliperidon2–1010–10050–200
Olanzapin8–1550–20010–40 (relativ hohe D4‑Affinität)
Wichtig: Werte sind aus unterschiedlichen in‑vitro Radioliganden‑Assays (Ki) entnommen; Assaybedingungen, Radioligand, Spezies und Labor beeinflussen absolute Zahlen. Bereiche spiegeln diese Heterogenität und Literaturunsicherheit wider NIMH PDSP - UNC Psych Scene Hub benchchem.com.

Erläuterung und praktische Interpretation​

  • Clozapin und Olanzapin zeigen in mehreren Profilen relativ niedrige Ki‑Werte am D4 (also höhere Affinität) — das erklärt die oft diskutierte D4‑Komponente ihrer Pharmakologie; Clozapin ist hier am konsistentesten beschrieben benchchem.com NIMH PDSP - UNC.
  • Amisulprid ist sehr selektiv für D2/D3 (niedrige nM‑Werte) und hat praktisch keine klinisch relevante D4‑Bindung APExBIO fishersci.de.
  • Cariprazin ist klar D3‑präferent (extrem niedrige D3‑Ki), D4‑Bindung ist nicht dominant; das unterscheidet es funktionell von klassischen Atypika MDPI.
  • Aripiprazol zeigt moderate D4‑Affinität in einigen Profilen, aber seine klinische Wirkung wird primär durch D2/D3‑Partialagonismus und 5‑HT‑Aktivität bestimmt Psych Scene Hub.
  • Ältere typische Neuroleptika (z. B. Flupentixol) haben oft starke D2‑Affinität; D4‑Daten sind heterogen und stammen häufig aus älteren Assays — daher unsicher.

Empfehlung zur Nutzung​

  • Verwende diese Ki‑Bereiche zur pharmakologischen Einordnung (z. B. wenn D4‑Modulation für Hypothesen relevant ist).
  • Für präzise Vergleiche oder Modellierung empfehle ich, die originalen PDSP‑/Primärdaten zu prüfen (Assay‑Details beachten) und Metadaten (Radioligand, Temperatur, Membranquelle) zu berücksichtigen NIMH PDSP - UNC.

Sources: NIMH PDSP - UNC APExBIO fishersci.de Psych Scene Hub benchchem.com MDPI.


Übersichtstabelle: Strategien bei Therapieresistenz (Monotherapie → Kombinationen → Clozapin‑Add‑on)​

Nr.StrategieKombination / DosisbeispielWirkung (subjektiv)Verträglichkeit / Wichtige Hinweise
1A🟢Monotherapie prüfen: AripiprazolAripiprazol Monotherapie (ideal: 5–10 → max. 30 mg)Wirkung: +++Verträglichkeit:🟢; Acht auf Aktivierung, Akathisie bei Überdosierung
2A
🟠
Monotherapie prüfen: OlanzapinOlanzapin Monotherapie (z. B. 10–20 mg)Wirkung: +++Verträglichkeit:🟠; metabolische Risiken, Gewicht
1B
🟢
🟡
1. Wahl Kombination mit Quetiapin: Aripiprazol + QuetiapinAripiprazol + Quetiapin (niedrig, z. B. 50–150 mg)Wirkung: ++++Verträglichkeit:🟢/🟡; gute Balance Wirkung/Nebenwirkung
2B
🟢
🟡
Quetiapin‑Add‑on: Brexpiprazol + QuetiapinBrexpiprazol + Quetiapin (niedrig)Wirkung: +++Verträglichkeit:🟢/🟡; 5‑HT‑Überlappung beachten
3B
🟠
Quetiapin‑Add‑on: Risperidon + QuetiapinRisperidon + Quetiapin (niedrig)Wirkung: +++Verträglichkeit:🟠; Prolaktin, EPS möglich
1C
🟡
🟠
Clozapin‑Add‑on: Aripiprazol + ClozapinAripiprazol 5–15 mg + Clozapin (niedrig dosiert)Wirkung: ++++(+)Verträglichkeit:🟡/🟠; Partialagonist kann Supersensitivität mildern
2C
🟠
Clozapin‑Add‑on: Brexpiprazol + ClozapinBrexpiprazol + Clozapin (niedr‑mittl)Wirkung: ++++Verträglichkeit:🟠; 5‑HT‑Overlap, metabolisch beachten
3C
🟠
Clozapin‑Add‑on: Cariprazin + ClozapinCariprazin + Clozapin(niedr‑mittl)Wirkung: ++++Verträglichkeit:🟠; D3‑Effekte, seltene Bewegungsnebenw. (z. B. Pisa)
4C
🔴
🟣
Clozapin MonotherapieClozapin Monotherapie (Standarddosis, TDM empfohlen)Wirkung: +++Verträglichkeit:🔴/🟣; Agranulozytose, engmaschiges Blutmonitoring
5C
🔴
Olanzapin + ClozapinOlanzapin + Clozapin(niedr‑mittl)Wirkung: ++++Verträglichkeit:🔴; hohe metabolische Belastung
6C
🟠
🔴
Ziprasidon + ClozapinZiprasidon +
Clozapin(niedr‑mittl)
Wirkung: +++++Verträglichkeit:🟠/🔴 QTc‑Monitoring erforderlich
7C
🟠
Lurasidon + ClozapinLurasidon +
Clozapin(niedr‑mittl)
Wirkung: ++++(+)Verträglichkeit:🟠; Wechselwirkungen prüfen
8C
🟣
Reserveoptionen (geringe Evidenz)Flupentixol +
Clozapin(niedr‑mittl)
Wirkung: +++++Verträglichkeit:🟣; geringe Evidenz, EPS‑Risiko
9C
🟣
Reserveoptionen (geringe Evidenz)Amisulprid +
Clozapin(niedr‑mittl)
Wirkung: +++++Verträglichkeit:🟣; geringe Evidenz, additive D2‑Blockade


Kurzkommentare und Priorisierung​

  • Monotherapie zuerst: Vor Clozapin sollten mindestens zwei adäquate Monotherapie‑Versuche (Dosis, Dauer ≥6–8 Wochen, Adhärenz geprüft) erfolgen; Aripiprazol und Olanzapin sind sinnvolle Kandidaten.
  • Quetiapin‑Add‑ons (Aripiprazol/ Brexpiprazol/ Risperidon) sind in der Praxis häufig erste Augmentationsschritte wegen guter Verträglichkeit bei niedriger Zusatzdosis.
  • Clozapin‑Add‑ons (insb. Aripiprazol) sind indiziert bei starker Therapieresistenz oder unzureichender Clozapin‑Response; Aripiprazol als Partialagonist kann Supersensitivität mildern.
  • Höhere Wirkungseinschätzung (++++/+++++) bedeutet in deiner Liste hohe klinische Effektivität, nicht zwingend starke Evidenz in randomisierten Studien. Reservekombinationen mit Flupentixol/Amisulprid haben geringe Evidenz und erhöhtes Nebenwirkungsrisiko.

Monitoring‑ und Sicherheitsaspekte (Kurz)​

  • Clozapin: Blutbild (Agranulozytose), TDM empfohlen, metabolische Parameter, Sedierung.
  • Ziprasidon: EKG/QTc vor und während Therapie, Elektrolytstatus.
  • Olanzapin / Clozapin Kombinationen: enges metabolisches Monitoring.
  • Aripiprazol / Cariprazin: auf Akathisie/Aktivierung achten; Cariprazin: lange Halbwertszeit Metabolit.
  • Allgemein: Dosis so niedrig wie möglich; Wechselwirkungen prüfen; Nieren‑/Leberfunktion beachten.

Hinweis zur Evidenz: Bewertungen in der Tabelle basieren auf deiner Vorgabe kombiniert mit typischen klinischen Erfahrungen; Evidenzstärke variiert stark zwischen Kombinationen (einige sind gut untersucht, andere nur in Fallserien). Konkrete Therapieentscheidungen sollten immer interdisziplinär und patientenindividuell getroffen werden.
 
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