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🧠 Sulforaphan und Neuroinflammation bei Schizophrenie

Maggi

Administrator
Kurzfazit: Sulforaphan, ein Isothiocyanat aus Brokkolisprossen, aktiviert den Nrf2-Signalweg und wirkt antioxidativ sowie antiinflammatorisch. Studien zeigen bei Schizophrenie modeste Verbesserungen von negativen Symptomen und allgemeinen Psychopathologie-Scores, aber keine konsistenten Effekte auf positive Symptome oder Kognition. Es könnte als Add-on bei therapieresistenter Schizophrenie interessant sein, doch die Evidenz ist noch begrenzt und heterogen.
Quellen: [1][2][3]

🧠 Sulforaphan und Neuroinflammation bei Schizophrenie​

  • Pathophysiologischer Hintergrund: Schizophrenie ist nicht nur eine dopaminerge Dysregulation, sondern auch durch oxidativen Stress und chronische Neuroinflammation gekennzeichnet. Aktivierung von Mikroglia, erhöhte proinflammatorische Zytokine und gestörte antioxidative Systeme tragen zur Symptomatik bei.
  • Wirkmechanismus von Sulforaphan:
    • Aktiviert Nrf2, was die Expression antioxidativer Enzyme (Glutathion-S-Transferasen, NAD(P)H-Quinone Oxidoreductase) steigert.
    • Hemmt NF-κB, reduziert proinflammatorische Zytokine.
    • Kann die Blut-Hirn-Schranke passieren und direkt im Gehirn wirken.

📊 Studienlage​

Systematische Reviews und Meta-Analysen​

  • BMC Psychiatry 2025 (Meta-Analyse, 4 RCTs, n=369):
    • Keine signifikanten Verbesserungen bei PANSS-Gesamtwerten oder positiven Symptomen.
    • Modeste Verbesserung negativer Symptome nach 12 Wochen (MD = -1.06; p=0.02), nicht dauerhaft.
    • Allgemeine Psychopathologie verbesserte sich signifikant (MD = -1.5; p=0.02).
    • Keine kognitiven Vorteile.
    • Positive Effekte auf metabolische Marker (LDL, Triglyceride, Cholesterin).
    • Geringere Abbruchraten in der Sulforaphan-Gruppe. [1]

Klinische Pilotstudien​

  • Frühe Episoden Schizophrenie (Phase 2A, China):
    • Doppelblind, Placebo-kontrolliert.
    • Ziel: kognitive Effekte.
    • Ergebnisse: keine konsistenten Verbesserungen der Kognition. [3]

Mechanistische Reviews​

  • BMJ General Psychiatry 2022:
    • Sulforaphan kann über Nrf2 antioxidative und antiinflammatorische Prozesse im Gehirn modulieren.
    • Tiermodelle zeigen neuroprotektive Effekte, aber klinische Evidenz bleibt begrenzt. [2]

🔬 Bedeutung für therapieresistente Schizophrenie​

  • Potenzial:
    • Könnte als Add-on bei Patienten mit unzureichendem Ansprechen auf Antipsychotika helfen, insbesondere durch Reduktion von Entzündung und Verbesserung metabolischer Parameter.
    • Vorteil: gute Verträglichkeit, geringe Abbruchraten.
  • Limitationen:
    • Keine klaren Effekte auf Kernsymptome (positive Symptome, Kognition).
    • Studien sind klein, heterogen und oft von kurzer Dauer.
    • Keine etablierten Dosierungsrichtlinien für Schizophrenie; in Studien meist Brokkolisprossen-Extrakte mit ca. 30–60 mg Sulforaphan/Tag.

⚠️ Fazit und Ausblick​

  • Sulforaphan ist kein Ersatz für Antipsychotika, sondern ein möglicher adjuvanter Ansatz zur Modulation von Neuroinflammation und metabolischen Nebenwirkungen.
  • Evidenz: Erste RCTs zeigen kleine, aber klinisch interessante Effekte auf negative Symptome und allgemeine Psychopathologie.
  • Forschungslücken: Größere, längerfristige Studien sind nötig, um Nutzen bei therapieresistenter Schizophrenie zu bestätigen

Quellen
[1] Systematic Review & Meta-Analysis, BMC Psychiatrie (2025)
[2] Mechanistic Review, BMJ General Psychiatry (2022)
[3] Phase 2A Study, Schizophrenia Bulletin Open
 
Zuletzt bearbeitet:
🩺 Ursachen für oxidativen Stress:

Typische Faktoren, die den Radikalspiegel erhöhen:

Rauchen

Alkohol

UV-Strahlung

Umweltgifte (Abgase, Pestizide)

Stress, wenig Schlaf

Ungesunde Ernährung

Übergewicht

Entzündungen im Körper

Intensiver Sport ohne ausreichende Regeneration

___________________
 
  • Evidenz: Erste RCTs zeigen kleine, aber klinisch interessante Effekte auf negative Symptome und allgemeine Psychopathologie.
  • Forschungslücken: Größere, längerfristige Studien sind nötig, um Nutzen bei therapieresistenter Schizophrenie zu bestätigen


Radikalenfänger (sogenannte Freie Radikale) sind die Sekundären Pflanzenstoffe auch. Etwa auch Kaffee, Kakao.
 
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