Find ich auch vertretbar. Wenn alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind und keine Linderung der Qualen erkenntlich sollte man in Frieden mit einem Narkosemittel der Wahl einschlafen dürfen.
Finde ich auch vertretbar. Die Frage ist eben, wo man da die Grenze zieht. Schizophrenie ist zwar an sich eine unheilbare Erkrankung, aber trotzdem relativ gut behandelbar. Medizinisch wird sich sicherlich da in den nächsten Jahren vieles weiterentwickeln, sodass diese Erkrankung vielleicht als Nutzen für Betroffenen und Gesellschaft wahrgenommen wird und jene, die heute darunter leiden, vielleicht durch ein paar medikamentöse oder behandlungstechnische Veränderungen dann eben doch wieder viel mehr Glück und Freude am Leben erfahren, was vorher einfach noch keiner sagen konnte.
Sterbehilfe finde ich sollte kein Mittel auf Rezept sein, was ein Arzt verordnet und letztendlich vermarktet wird, denn dann sieht man sehr schnell in psychischen Erkrankungen einen unnötigen Kostenfaktor und wir rutschen auf Zustände wie im Hitlerdeutschland ab, wo psychisch Kranke in Konzentrationslager gebracht wurden.
Bei Schizophrenie haben wir es auch mit Gedankeneingabe und Ausbreitung zu tun, also man kann nie 100% sagen ob der Betroffene seinen eigenen Willen ausdrückt oder vielleicht doch seine Wahrnehmung oder die Welt ihm oder ihr etwas aufzwingt und dann Betroffene gar in die attestierte Sterbehilfe(sprich: attestierter Suizid) getrieben werden.
Solche sensiblen Themen wie Leben und Tod dürfen eben keinen gesellschaftlichen Trend abbilden und letztendlich würde es gerade auch für Rechtsradikale ein gefundenes Fressen sein, da bei den psychisch Kranken (die häufig auch Ausländer sind) noch etwas nachzuhelfen, damit einem die Entscheidung für (unterstützten) Suizid noch etwas leichter fällt.
Sterbehilfe ist eben schon ein scharfes Schwert und wenn man mal Tod ist, dann ist das unwiderrufbar auch wenn es nur ein kleiner Behandlungsfehler ist, den man hätte korrigieren können, um mit der Erkrankung wieder ein lebenswerteres Leben zu haben.
Gerade bei psychischen Erkrankungen finde ich das Thema Sterbehilfe von daher gefährlich, denn so eine Entscheidung muss reiflich abgewogen werden, was Betroffene eben nur begrenzt können.
Depressionen kann man etwa mit Medikamenten und Therapie gut behandeln, wenn du aber da den Betroffenen die Wahl gibst, dann würde womöglich der Griff zum attestierten Suizid den ein oder anderen leichter fallen, als sich überhaupt in eine Therapie zu begebe.
Wenn man von aktiver Sterbehilfe redet, dann sollten auch wirklich alle Möglichkeiten ausgeschöpft sein und genau das ist gerade auch bei psychischen Erkrankungen eher ausgeschlossen, wo die Medizin zum Teil noch nach dem Motto "Try and Error" vorgeht, weil es eben da noch viele Unbekannten gibt.
Von daher finde ich, dass Betroffene, wenn schon aus ihrem ganz eigenen Antrieb heraus derartige Entscheidungen fällen sollten und eben der einfache Zugang zu potenziell tödlichen Mitteln reichlich abgewogen sein muss.
Attestierter Suizid ist ja im Grunde Sterbehilfe nur, dass "Gottes Segen" beim Suizid eben fehlt und sich "Sterbehilfe" für manche religiöse Menschen eben besser anhört.
Ich will keinen Suizid, sondern ganz normale Sterbehilfe.
Ich würde bei psychischen Erkrankungen von "attestierten Suizid" sprechen. Sterbehilfe setzt ja voraus, dass der Sterbeprozess bereits eingetreten ist. Im 3. Reich wurde, wurden Schizophrenie glaube ich als "geistiger Tod" bezeichnet, also hat man da in den Konzentrationslagern wohl auch nur Sterbehilfe betrieben.
Als Betroffene solltest du dich beim Thema Sterbehilfe fragen, ob du möchtest, ob andere Menschen über dein Leben oder Tod entscheiden. Gerade Schizophrenen wird ja die Entscheidungshoheit über sich schon so abgesprochen, wie will man also bei aktiver Sterbehilfe sicherstellen, dass es die Entscheidung des Erkrankten ist(?).
Vielleicht gibt es auch andere Möglichkeiten als Sterbehilfe, um Schwerstkranken im Ernstfall einen schmerzfreien und sicheren Suizid zu ermöglichen, ohne dass Andere dabei in Mitleidenschaft gezogen werden. So eine zutiefst persönliche Entscheidung kann einer finde ich keiner abnehmen, wo bei Sterbehilfe eben die Versuchung da ist, dass Andere über den Köpfen der Erkrankten über ihr Leben entscheiden.
Ich denke einfach, dass sich so etwas schwer kontrollieren oder regeln lässt. Für Sterbehilfe bräuchte es ein schlüssiges Konzept, wo diese zum Teil unkontrollierbaren Faktoren ausgeschlossen sind, also auch Menschen, die in der Verantwortung stehen, wenn dabei irgendetwas aus dem Ruder läuft.
Es ist so schon schwer bei psychischen Erkrankungen einen Behandlungsfehler zu erkennen oder als Betroffene/r das einzuklagen. Teils läuft medikamentös einiges falsch, weshalb Betroffene wie ich als "Spinner" abgetan werden, damit alles so bleibt wie es ist und man bevorzugt eben weiterhin veraltete und profitorientierte Behandlungskonzepte.
Ich finde es von daher wichtiger, dass an den bestehenden Missständen in den Psychiatrien und Praxen gearbeitet wird, statt da ein neues unkalkulierbares Fass wie Sterbehilfe aufzumachen.