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Soziale Ängste

Orangejuice

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Hallo liebes Forum,

Mich würde interessieren wie ihr mit sozialen Ängsten umgeht, oder ob ihr diese besiegt habt. Ich war vor meiner Psychose ein sehr geselliger Mensch, war ständig auf Partys oder Festivals. Seit der Psychose habe ich massive soziale Ängste entwickelt. Habe Angst aufzufallen, was falsch zu machen, meine Hände zittern schnell. Heute muss ich auf einem Geburtstag zum Kaffee und selbst das macht mich nervös. Wie sind eure Erfahrungen, habt ihr Tipps ? Wird das irgendwann besser ?
Liebe Grüße
 
Hab auch soziale ängste die nich extremer sind seit der Schizophrenie aber was willse machen einfach nich feiern gehen oder so
 
Wird das irgendwann besser ?

Es kann passieren, dass das Leben sich plötzlich zur anderen Seite umschlagen kann. Vielleicht vom sehr geselligen Menschen zum Grübler, der sich gleich zurückzieht, weil er fürchtet, den Anforderungen nicht gewachsen zu sein. Soll der Grübler aber an einer Gesellschaft teilnehmen, wie es sonst üblich ist, dann versagen ihm die Kräfte. Warum? Weil ein Pol in ihm umgeschlagen ist. Ist der Umschlag mit der Psychose gekommen?

Mittlerweile ist ja einiges an Zeit vorbeigezogen. Wie sieht's denn heute aus?
 
ich hab Probleme schwere Entscheidungen zu treffen wo man viel Hirnschmalz braucht.
Ist mit der Erkrankung vielleicht in der Anfangsphase eh sehr schwierig richtige Entscheidungen zu treffen. Also eventuell da Unterstützung suchen, bis das mit der Erkrankung oder Medikamenten besser eingestellt ist. Viele Dinge brauchen auch Zeit. Mir haben die Medikamenteumstellungen eben viel geholfen und die Erfahrung, die man auch in der instabilen Zeit sammelt, kann später für einen wertvoll sein. Ist aber eben gut etwas strenger mit sich selbst zu sein und eben bei schwierigen Entscheidungen andere aus Umfeld und Familie, die einen eher einschätzen können und da vielleicht etwas ausbremsen, mit einzubeziehen.

Hirnschmalz ist immer relativ, also kommt drauf an, was das für Entscheidungen sind, wie dir das liegt und ob du eben ohne Fehler funktionierst. Ich hab damals mit CNC auf HSC-Fräsmaschinen programmiert am PC, war mehr oder weniger technisches Zeichnen / Konstruieren, nur eben, dass die 3D-Teile aus Metall produziert werden mussten und ich die Frässtrategien / Abläufe dann erstellen musste.
Da kann man auch Fehler machen, was bei 500.000 Euro teuren Fräsmaschinen, die sehr schnell arbeiten, ein Problem wäre. Da gab es Vericut, ein spezielles Programm wo alles vorher nochmal auf Kollisionen simuliert wird, wo eben Schraubstock und Fräsmaschine ins 3D mit umgewandelt wurde, damit man eben jede ungewünschte Berührung der Fräszähne auch erkennt, bzw. einen Crash schon vorher.

Was ich damit sagen will ist, dass man manchmal geeignete Hilfsmittel und Unterstützung sich suchen muss und sollte. Auch Gesunde machen Fehler, nur ist das mit der Erkrankung zeitweise schwierig und man sollte vielleicht grundsätzlich keine schweren Entscheidungen treffen, von denen für einen selbst oder andere gewisse Risiken ausgehen. Beruflich muss man da eben schauen, was sich mit der Erkrankung (zum jeweiligen Zeitpunkt) verträgt. Kann natürlich alles besser werden, bei mir etwa war das mit den Medikamenten eben ein langer Weg, wobei der Hirnschmalz zum Großteil zurückgekommen ist, was aber bei mir sehr abhängig von den Medikamenten ist.

Trotzdem hat sich bei mir alles von Grund auf geändert.
 
Hallo liebes Forum,

Mich würde interessieren wie ihr mit sozialen Ängsten umgeht, oder ob ihr diese besiegt habt. Ich war vor meiner Psychose ein sehr geselliger Mensch, war ständig auf Partys oder Festivals. Seit der Psychose habe ich massive soziale Ängste entwickelt. Habe Angst aufzufallen, was falsch zu machen, meine Hände zittern schnell. Heute muss ich auf einem Geburtstag zum Kaffee und selbst das macht mich nervös. Wie sind eure Erfahrungen, habt ihr Tipps ? Wird das irgendwann besser ?
Liebe Grüße
Vieles hängt ja vom aktuellen Zustand und den Medikamenten ab. Meine sozialen Ängste wurden beim Aripiprazol besser, anscheinend hat mich das etwas offener gemacht als vorher das Risperidon, trotzdem gab es Situationen wo ich auch mit Aripiprazol gewisse Ängste hatte oder mich sehr zurückgehalten habe.
Ob zu sehr gesellig zu sein das Bessere ist, ist auch fraglich, eventuell zeigt die Erkrankung manchmal auch das Gegenstück der eigenen Persönlichkeit auf, Dinge, die man vielleicht an sich vernachlässigt hat. Man kann es beispielsweise ja auch mit Partys und Festivals übertreiben.

Da Medikamente und die Erkrankung einen verändern und einschränken können, ist es schwer zu sagen, ob diese sozialen Ängste vielleicht begründet sind, weil auch hohe Ansprüche unter Gesunden gestellt werden, die man als Betroffene/r vielleicht kaum oder erst wenn es einem besser geht (was Jahre dauern kann) erfüllen kann. Habe eben gemerkt, dass man vieles im Leben ändern kann, also auch an eigenen Interessen und Hobbys, was dann die Genesung oder das Selbstwertgefühl verbessert. Auch wenn es schwierig oder schwieriger als bei jemanden Gesunden und eine Sisyphusarbeit am Anfang sein kann, so kann sich vieles, wenn man sich Mühe gibt, eben später auch auszahlen.
Viele Dinge brauchen auch einfach Zeit und Geduld, man sollte, aber wenn man merkt, dass sich nichts ändert am Gesundheitszustand auch immer bereit sein etwas an sich oder an der Therapie zu ändern, um quasi auch die Situation zu verändern und zu sehen, was einem guttut.

Vielleicht passt das ja etwas ins Thema.
 
Ich komme tatsächlich nur mit üben und Medikamenten mit meiner sozialen Phobie zurecht. Kann mit neuen Situationen nur schwer umgehen und brauche was das mich abfängt. Große gruppen oder gar feste sind für mich absolut zu viel kann nur im Einzel Gespräch irgendwie zurecht kommen. Mein großes Problem ist das mein hirn in solchen Situationen Reizüberflutet ist und mein denken etwas gestört ist. Vieles was ich normalerweise sagen will funktioniert nicht und ich gerate ins stocken. :-(
 
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