Komm darauf an, wenn du schwer krank bist, dann sehe ich einen GdB ab 50 schon erstrebenswert an, aufgrund der von mir genannten Vorteile. Des Weiteren verringert sich mit einem Schwerbehindertenstatus das Regelrenteneintrittsalter ohne Abzüge von derzeit 67 Jahren auf 65 Jahren. Möchte man mit Abzügen gehen, steht einem bei vorhandener Schwerbehinderung diese Möglichkeit mit 62 Jahren zu.
Natürlich kannst du auch versuchen, deinen unbefristeten GdB revidieren zu lassen, wenn er für dich nicht wünschenswert ist. Ich bin aufgrund der Erkrankung schon alleine froh, dass ich mit einem Schwerbehindertenstatus momentan nicht bis zu meinem 67. Lebensjahr ackern muss. Wer darauf scharf ist, bitte sehr! Ich kenne keinen älteren Arbeitskollegen von damals, die es bereuten, so schnell wie möglich in Rente gehen zu dürfen, wenn sie natürlich dementsprechend hoch genug ausgefallen ist. Die meisten meiner damaligen Kollegen bereuten es, dass sie viel zu lange in der Tretmühle der Arbeitswelt bzw. im Hamsterrad feststeckten und jede Überstunde mitnahmen, nur um noch mehr Kohle zu verdienen und dafür ihre Familie, Freunde und Hobbys zu vernachlässsigen. Einige haben noch nicht einmal die Rente erlebt. Im Endeffekt muss jeder für sich selbst entscheiden, was für ihn richtig erscheint und sich gesundheitlich für ihn vorteilhaft auswirkt.
Meine Wenigkeit hat es nicht bereut, in Erwerbsminderungsrente zu gehen und einen GdB feststellen zu lassen. Natürlich war es jedoch nie mein Lebensziel gewesen. Meine Gesundheit hat einfach nicht mehr mitgespielt und dafür bin ich nicht selber Schuld daran. Deswegen finde ich es auch legitim und sinnvoll, dass in solchen Fällen bzw. allgemein für schwer kranke Menschen unterstützende Leistungen in Form einer Erwerbsminderungsrente, einem GdB, einem Pflegegrad, etc. beantragt werden können, um die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben für diese Personengruppen zu fördern und zu verbessern.