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Psychose und Schule - Hilfe!

Das Problem ist nicht die konkrete Schulform - das Problem ist, er bekommt Bauchkrämpfe wenn er überhaupt an Schule denkt, egal welcher Art. Es wird kaum eine Schule geben, wo man nur ab und zu präsent sein darf, so gut wie nichts tun muss und zu einem Abschluss kommt.
 
Ja, aber mit der Erkrankung ist es teilweise unmöglich, ein Abitur zu schaffen. Die Erwartungen sind zu hoch. Selbst mit meiner Empfehlung, die scheinbar in nicht infrage kommt, kann es dauern, bis er wieder die volle Leistung bringt. Ansonsten würde ich es wirklich abschreiben, ihm den Druck eines Abiturs zu machen, da man das unter den Umständen kaum schafft. Da muss er erstmal Mittlere Reife schaffen und dazu braucht man ja, glaube ich, auch eine Prüfung heutzutage.

Abitur finde ich auch von deiner Seite her, @Marli ist zu viel verlangt. Für Gesunde ist das Abitur schon schwer und dein Sohn hat eine sehr schwerwiegende Erkrankung. Ich habe damals Techniker gemacht und im Akutfall gar nichts vom Unterricht mitbekommen. Habe vorher meine Ausbildung mit 1 abgeschlossen, war Bayernweit einer der Besten, habe Begabtenförderung bekommen und dann konnte ich wegen der schlechten Konzentration durch die Neuroleptika keine einfachsten Aufgaben an der Fräsmaschine mehr durchführen und bin mich völlig behindert vorgekommen.

Für Abitur sehe ich bei deinem Sohn keine Grundlage, auch wenn er die genetischen Anlagen hat und genetisch ein schlauer Kerl ist, kann man das bei so einer Erkrankung in dem Alter wahrscheinlich abschreiben, also von Bestehen keine Rede.
Wenn er eine schlechte Mittlere Reife bekommt, kann das sogar noch viel sein, je nachdem wie sein Zustand ist.

Ich kann dir auch sagen, dass die Negativsymptome ohne dem Bupropion man kaum in den Griff bekommt, kann man vergessen, die Ärzte sind da selbst mit ihrem Latein am Ende und bei anderen Neuroleptika als Aripiprazol ist es noch viel schlimmer, da kannst du froh sein, wenn dein Sohn sich nichts antut, gerade bei dem Druck der auf ihm lastet.
 
Ja, ich kann dem was Maggi beschreibt nur zustimmen. Ich hätte damals meine Mittlere Reife nie gepackt, wenn ich noch an einer Regelschule gewesen wäre. Ich konnte dann in Verbindung mit meiner "Heimatschule" die Mittlere Reife im Krankenhaus machen an der "Schule für Kranke" - auf dem Zeugnis stand davon aber nichts.
Durch die Neuroleptika hast du keine Chance im Normalfall. Wenn sich der Zustand stabilisiert geht wieder einiges. Ich hatte mich danach wieder stabilisiert und bin tatsächlich auf die weiterführende Schule gegangen. Erstes Jahr war katastrophal mit 8x Mangelhaft durchgerauscht, allerdings hatte ich danach wiederholt, als ich medikamentfrei war, das sah dann so aus, dass ich nur noch 1 x eine 5 hatte den Rest auf 2, 3 oder 4 gebracht habe und ich dann in die 12.Klasse kam.
 
Bezüglich Bauchkrämpfe weiß ich auch noch, dass damals ein Mädchen in die Klinik kam, die das auch hatte. Sie hatte dann ihren Abschluss auch in der Klinik gemacht, sie war nicht mehr auf der Regelschule.
 
So schnell würde ich noch nicht aufgeben. Ich habe einen Kumpel, der hat sein Abitur trotz Erkrankung hinbekommen. Ja er hatte viele Fehltage und dadurch auch schlechtere Noten, aber das Abitur war passabel. Er konnte auch trotz Erkrankung studieren. Bisher leider noch ohne Abschluss, aber der kommt sicher noch.
 
Wie kann ich mein Kind generell unterstützen? Was braucht er in dieser bescheidenen Lage - mehr Nähe,
oder Distanz und Ruhe, mehr Unterstützung im Alltag oder eher Unterstützung dabei, Dinge selber zu schaffen? Was ist hilfreich und was ist kontraproduktiv? Ich glaube, das Mantra, dass alles wieder besser wird, glaubt er selber nicht mehr ganz. Was braucht jemand mitten in einer Psychose?
 
Kontraproduktiv wäre beispielsweise, wie ich es erfahren habe, eine gewisse Übervorsorge bzw. zu viel Hilfe...aber wie schon beschrieben, das ist bei jedem ein bisschen anders.
 
das ist leider teuer... wobei ich mir nicht sicher bin, inwiefern ihm eine Veränderung gut tun würde. Er tut sich generell schwer mit Veränderungen
Ist auch kein Wunder, denn seine schlechten Erfahrungen machen ihm Angst vor Veränderungen. Er kann das als Kind nicht so kühl betrachten, wie wir Erwachsene.

Nein, jedes Kind kann auf die Waldorfschule. Sie ist zwar eine private Schule und will privat bezahlt sein, aber das richtet sich nach der Geldbörse der Eltern! Selbst Eltern mit wenig Geld können ihr Kind auf die Waldorfschule schicken. - Damit fängt eigentlich schon das pädagogische Konzept der Waldordschule an: Jeder ist willkommen.

Informiere dich einfach, frage nach, denn es geht ja um die Gesundheit deines Kindes. Wende dich an die hiesige Waldorfschule, ruf' an, mach' einen Gesprächstermin aus, besuche sie und du wirst sehen, man ist dort ganz anders, offener, entgegenkommender und freier. Schon ihr Haupteingang ist nicht sachlich kühl, sondern ein großes Portal, das einladend und hell erleuchtet ist, es heißt jeden willkommen.
Beispielsweise gibt es dort bis zum achten Schuljahr keine Noten, womit der Notendruck wegfällt, was typisch für Bauchschmerzen ist. Die Noten werden erst dann gegeben, wenn die Kinder in sich gefestigter sind.
 
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