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Paranoide Schizophrenie wird merkwürdig

ShadowBroker

New member
Hallo,

bitte entschuldigt, das ich euch mit meinen Problemen nerve. Ich leide seit 15 Jahren an einer paranoiden Schizophrenie. Habe die typischen Anzeichen wie, Stimmen hören, Verfolgungswahn, Panikattacken, Halluzinationen etc. Werden ja hier einige sicher kennen. Seit etwa zwei Monaten habe ich Tics entwickelt, die ich bewusst wahrnehme aber nicht kontrolliere. Also mit den Augen rollen, gegen die Wand schlagen, andere nachäffen oder anstarren oder auch einfach mit dem Arm rumfuchteln. Jetzt wäre es interessant zu wissen, ob das auch durch die Schizophrenie kommt oder ob das was anderes sein kann. Klar könnte das nur ein Arzt eindeutig beurteilen, aber ich meide mittlerweile die sogenannten Fachärzte. Meine Medikamente habe ich vor einigen Jahren selbst abgesetzt, weil es mir besser ging. Leider kamen die Symptome vor etwa zwei Jahren wieder verändert und sehr heftig zurück. Der letzte Arzt wo ich war, wollte nur Medikamente verschreiben und hat immer betont, das eine Psychotherapie da nicht weiterhilft. Deshalb gehe ich auch derzeit zu keinem Arzt mehr. Sollte ich besser machen, ich weiß, aber hab auch keine Zeit. Meine Frau hat leider gar kein Verständnis für meine Erkrankung und zieht das oft ins lächerliche oder lässt dumme Sprüche ab.

Wäre schön wenn mir jemand schreiben könnte und eventuell weiß ob die Tics von der Schizophrenie kommen. Wenn keiner schreibt ist das auch nicht schlimm, ihr habt ja auch wichtigeres zu tun.
 
ShadowBroker schrieb:
Meine Frau hat leider gar kein Verständnis für meine Erkrankung und zieht das oft ins lächerliche oder lässt dumme Sprüche ab.
Aber die Tics kann man auch mit Humor sehen. Die Frage ist nur: Was zieht Deine Frau ins Lächerliche? Deine Haupt-Symptome? Stimmen hören, Panikattacken ...?
 
@ShadowBroker ,

freut mich das du hierher gefunden hast!

Naja an sich ist es weniger schlimm wenn deine Frau das mit Humor nimmt, irgend einen Umgang muss man ja finden wenn Schwierigkeiten gesundheitlicher und anderer Art da sind, also da würde ich mir an sich keinen Kopf darüber machen.

Wichtig ist wie du das ganze wieder in den Griff bekommst und da ist die Psychiatrie eben eine Irrenanstalt gerade auch was die Ärzte betrifft lässt die Behandlung zu wünschen übrig. Die verdienen mit so einer Spritze 500€ im Monat, kannst dir ja vorstellen wie sehr die sich für deine Gesundheit interessieren wenn die Medikamenteverträge mit den großen Herstellern pflegen und sonstige Studien dabei eh unterm Tisch fallen.

Hier im Forum findest du eine medikamentöse Alternative, die zwar auch mit (niedrig dosierten) Neuroleptika arbeitet aber andererseits die Negativsymptome mit Antidepressiva behandelt werden. Bei einer Psychose gibt es einen Dopaminmangel und genau daher kommen vermutlich deine Ticks da dies eben auch Probleme mit sich bringt. Neuroleptika helfen da auch nur begrenzt dagegen weil diese vor allem Dopamin blockieren. Diese später beschriebenen Antidepressiva bauen aber eher Dopamin und Noradrenalin auf und steigern so Konzentration, Ruhe und Wachheit. Ticks können von der Psychose was üblicherweise Positivsymptome sind kommen von daher sind auch Neuroleptika begleitend sinnvoll. Das gibt einen gewissen Schutz und gleichzeitig können dann die Antidepressiva in einen Rahmen wirken wo sich die Symptome dann verbessern statt verschlimmern.

Aripiprazol ist ein Generica aber ein relativ neuer / neuartiger Wirkstoff der bisschen anders wirkt als die üblichen Atypischen Neuroleptika und weniger Nebenwirkungen hat, da ist 5mg eine Anfangsdosis, wirkt aber normal schon sehr gut. (Üblich sind 10-15mg)

Bupropion ist ein Antidepressivum und Nikotinentwöhnungsmittel was nun (Gott sei Dank) in die medizinischen Leitlinien für Psychose aufgenommen wurde wenn Suchtproblematik wie Nikotinsucht vorliegt. Das sollte so in höheren Dosierungen um die 450-600mg am Tag eingenommen werden. 300mg sind Standard. Das wirkt bisschen wie ein ADHS Mittel und steigert die Motivation und Konzentration, Wachheit etc. Dieses Medikament wirkt auf Dopamin und Noradrenalin als Wideraufnahmehemmer, also im Grunde steigt dort das Dopamin wo ein Mangel vorliegt (eher das Gegenteil eines Neuroleptikums)
Ist aber zugelassen für Psychose und wird eben bei Suchtproblematik laut neuen Leitlinien empfohlen.

Citalopram ist ein SSRI Antidepressivum was auf das Serotonin wirkt, das dämpft das sexuelle und emotionale etwas und schwächt die Nebenwirkungen die Bupropion sonnst hat ab. ADs sind an sich gut verträgliche Medikament, was das Nikotinentwöhnungsmittel Bupropion angeht so hat das eben andere Nebenwirkungen als üblich sind, von daher ist es gut die Nebenwirkungen mit anderen Wirkstoffen auszugleichen.

Anders als übliche Neuroleptika wird man vom Aripiprazol auch weniger sexuell gedämpft, auch von daher bietet sich das Citalopram an. Andere Neuroleptika haben wieder andere vor und Nachteile von daher würde ich dir diese spezielle Kombi ans Herz legen das du darüber mal mit einem Psychiater deines Vertrauens redest genau diese Wirkstoffe so zu bekommen.

Hier ein Link im Forum zu den Medikamenten und Dosierungen:
Medikamene-Empfehlung bei Psychose

wenn du Gewichtsprobleme hast würde ich dir im 2. Schritt Naltrexon empfehlen, das passt ganz gut zum Bupropion und gibt es normal so als Abnehmprodukt (muss man selbst bezahlen). Das Naltrexon gibt es in 50mg zu kaufen, da braucht man aber zum Abnehmen nur 1mg, das kann ich dir bei Interesse dann auch erklären wenn da Probleme da sind, was ja ganz unterschiedlich ist.
 
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