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Paliperidon / Invega / Xeplion Erfahrungen Dringend

Maxim39

Member
Hi Leute,

Meine Schwester bekommt seit neustem jetzt Paliperidon 6mg. So wie ich das verstanden habe ist Xeplion und Invega ja das gleiche wie Paliperidon bzw. ist das halt der Wirkstoff.

Mich würde interessieren, wie ihr mit Paliperidon zurecht gekommen seid und was ihr für Nebenwirkungen hattet. Und sind 6mg nicht eigentlich viel für die tägliche Einnahme.

Sie hat zuvor 400mg Amisulprid bekommen und das Medikament auch sehr gut vertragen, jedoch ist sie jetzt wieder in der Psychiatrie weil sie die Medis seit 4 Monaten abgesetzt hat. Jetzt kriegt sie in der Psychiatrie aktuell 6mg Paliperidon und daher möchte ich dringend wissen, wie ihr das vertragen habt oder ob ihr denkt, dass das Amisulprid eigentlich besser ist und ich versuchen sollte, die Ärzte davon zu überzeugen, dass er Amisulprid bekommen sollte.
Die wollen anscheinend das Paliperidon testen, weil es davon Depotspritzen gäbe und dass so ein Rückfall unwahrscheinlicher wird, da man dann kontrollieren kann ob die Medikamente regelmäßig eingenommen werden.

Ich brauche dringend euren Rat !!! Dankeschön!
 
Hab keine guten Erfahrungen damit. Depotspritzen sind auch zu sehr Zwang, solange man halbwegs seine Medikamente freiwillig einnimmt. So ein Rückfall kann ja mal vorkommen, wenn man hinterher schlauer ist.
Bin kein Fan von Risperidon bzw. Paliperidon, was der aktive Metabolit davon ist. Das mit den Depotspritzen empfinde ich als Geldmache eines Wirkstoffs der an sich schon alt ist.

Gibt andere Medikamente hier eine Liste wo man die Verträglichkeit und atypischen Wirkstoffe die es gibt sehen kann:
Nebenwirkungen Antipsychotika 12/24

Amisulprid wird an sich gut angenommen.
Cariprazin ist ein guter neuer Wirkstoff
Aripiprazol habe ich in einer Intervalltherapie.

Ihr solltet nach einem anderen Wirkstoff fragen und auf Tablettenform bestehen. Depotlösung ist vielleicht anfangs gut, um erste Rückfälle etwas hinauszuzögern, später sollte man finde ich auf Tabletten wechseln.

Wie häufig war deine Schwester schon bezüglich Rückfällen in der Klinik? Ist das ihr Erster und würde sie nach der Klinik gleich wieder absetzen?
Leider schaffen es nur wenige, ganz darauf zu verzichten. Die neueren sind Carprazin und Aripiprazol die einen Partialataogismus haben und teilweise besser angenommen werden.
 
Danke für deine Antwort,

Ich werde das was du vorgeschlagen mal beim Arzt ansprechen.

Das ist jetzt das zweite Mal dass sie in der Klinik ist. Nach dem ersten Aufenthalt (4 Wochen) hatte sie Krankheitseinsicht und hat auch nach ihrem 18. Geburtstag weiterhin die Medikamente eingenommen. Nun hat sie jedoch vor 4 Monaten die Medikamente abgesetzt, weil sie dachte es war wahrscheinlich etwas einmaliges und vor allem weil sie da noch 17 war und wegen der Pubertät usw.

Die ersten Wochen gings ihr wirklich besser aber dann hat sich die Psychose eingeschlichen.
Sie meinte aber auch immer als ich mit ihr geredet habe, dass sie die Medikamente wieder einnehmen würde wenn sie wieder Symptome wie Verfolgungswahn oder ähnliches hätte.

Leider hat sie dann als die Symptome wieder kamen es als Realität angesehen und war nicht bereit ihre Medikamente wieder freiwillig einzunehmen.
 
@Maggi

Darf ich fragen warum du findest, dass Depotspritzen keine gute Lösung ist.
Weil für mich hört sich das eigentlich besser an, dann muss man ja nicht jeden Tag an seine Tabletten denken und muss einfach nur monatlich zum Arzt. Ist es nicht eigentlich besser vor allem wenn man den Wirkstoff verträgt.
 
Meine Intervalltherapie / Empfehlung funktioniert mit einer unterbrochenen Einnahmeform, was nur mit Tabletten möglich ist.
Depotspritzen können finde ich, am Anfang der Behandlung gut sein, um einen Rückfall etwas hinauszuzögern, später sollten eher Therapiemöglichkeiten wie meine Empfehlung stehen, wo mehr Rücksicht auf Verträglichkeit liegt und womöglich auch deutlich bessere Heilungschancen da sind für diejenigen wo es passt.
Depot ist einerseits Geldmache der Hersteller, da Patente unnötig verlängert werden. Man kann mit den Depots im schlimmsten Fall Zwang ausüben und das überschreitet bei mir einige Grenzen, da diese Medikamente eben nur Symptome unterdrücken, aber echte Heilung etwas anderes ist, also Betroffene werden eher fast wie abhängig wo unbehandelte Schizophrenien womöglich sogar bessere Heilungschancen haben.

Über die paar kleinen Vorteile der Depotpräperate kann man sich streiten, aber mit 20 kann man schon noch täglich Tabletten einnehmen, also dass man etwas vergisst, ist eher im Alter so eine Sache.
Ganz am Anfang, sehe ich Depots, weil da die Verträglichkeit etwas weniger wichtig ist und eher der erste Rückfall etwas hinausgezögert werden sollte, was mit den Depots gut klappt. Später finde ich Tabletten und im Idealfall auch die Empfehlung von mir passend und das setzt auch eher Tabletten voraus, um das eventuell auch mit anderen Antipsychotika so hinzubekommen.
Normal muss man auch nur alle 2-6 Monate zum Arzt. Einmal im Monat ist finde ich übertrieben, wobei diese Depots von der Ambulanz bzw. von Betreuern auch zu Hause gegeben werden können.

Weil für mich hört sich das eigentlich besser an, dann muss man ja nicht jeden Tag an seine Tabletten denken und muss einfach nur monatlich zum Arzt. Ist es nicht eigentlich besser vor allem wenn man den Wirkstoff verträgt.
Die Einnahme der Tabletten ist das geringste Problem. Die Nebenwirkungen und wie man dann herumläuft, ist das Problem und das ist gerade bei höheren Dosierungen wie, wenn man geistig verstrahlt und abwesend ist. Bei Tabletten kann man einfacher für sich die kleinste Dosis suchen, was diese Nebenwirkungen etwas reduziert.
Die Intervalleinnahme von mir ist eben mit einer ganz seltenen Einnahme des Antipsychotikums verbunden, dafür braucht es aber zusätzliche Antidepressiva und das Bupropion, was zur Nikotinentwöhnung auch hilft.
Schizophrene haben zu 80% Suchtprobleme bzw. sind häufig Raucher, diese Probleme adressieren die Depotspritzen kaum, da Antipsychotika durch die Willenlosigkeit Sucht eher begünstigen können.
Gibt keine einfachen Lösungen. Ohne meine Empfehlung die ich ähnlich einnehme, wäre ich in der Realität kein halbwegs normaler Mensch. Antipsychotika sind bei Positivsymptomen sehr gut, aber Negativsymptome und kognitive Symptome sind mit Antipsychotika kaum behandelbar, dafür braucht es andere Antworten als immer nur mit Neuroleptika vollpumpen.
 
Ich hab jetzt selber keine Erfahrung, aber habe viel schlechtes über Paliperidon gehört. Olanzapin oder Abilify sind bessere Medikamente, wo meist niedrige Dosierungen ausreichen. Deine Schwester muss einsehen, dass sie die Medikamente lebenslänglich braucht. Wenn man einmal eine Psychose hatte, ist das Gehirn jederzeit wieder dazu in der Lage. Diese Aussage, dass man nach der ersten Psychose absetzen kann ist völliger Quatsch, das betrifft maximal 5 % und ist wie Russisch Roulette spielen.
 
Danke fur die Antworten.
Ich hab gelesen dass ja das Paliperidon sehr ähnlich ist wie das Risperidon. Wie sind da so eure Erfahrungen mit Risperidon. Meine Schwester kriegt das Paliperidon (was ja sehr ähnlich sei wie Risperidon) erstmal gerade aber es soll anscheinend nur für die Akutbehandlung sein und nicht für die tägliche weitere Einnahme.

Mich würde mal interessieren was ihr davon denkt und wie eure Erfahrungen sind mit Risperidon / Paliperidon / Xeplion und ob es bei euch gut Antipsychotisch gewirkt hat also euch aus der Psychose rausgeholt hat trotz der Nebenwirkungen.
 
Ich hab damals 2011 die Risperidon-Consta Spritze abgesetzt. Der Rückfall war etwa ein halbes/dreiviertel Jahr später.
Risperidon und Paliperidon hat man mir da zusammen in der Klinik gegeben, was beides in der Akutbehandlung zu schwach war und starke Nebenwirkungen machte. Ich hatte dann kurz das hochpotente Fluanxol, was im Akutfall besser wirkt. Dann wurde ich mit Xeplion also Paliperidon entlassen.
Damit war kein normales Leben möglich, ich hab es gleich wieder abgesetzt. Wenn man nach 10-30 Minuten geistiger und körperlicher Anstrengung damit völlig platt ist, dann kann man damit kein normales Leben führen.
Es gibt soviel andere Antipsychotika die verträglicher sind @Maxim39 :
Nebenwirkungen Antipsychotika 12/24
Ist eben so, dass Paliperidon deswegen häufig gegeben wird, weil der Hersteller Druck macht. Soll bald eine Neuauflage der Risperdalspritze geben. Ernsthaft. Hauptsache Patente verlängern und viel Geld kassieren.
Xeplion 150mg maximaldosis kostet 1000€ im Monat. Auch ein Grund warum man Betroffene mit überdosierungen zuballert und akut mit diesen schlecht wirksamen Medikament behandelt. Risperidon wurde zuerst 1994 in den USA eingesetzt, ist also schon sehr lange im Einsatz.
Ich würde den Wirkstoff verweigern, aber auch kein Olanzapin oder Clozapin zulassen, weil diese Medikamente sehr dick machen. Ist im Grunde eine Frechheit, jetzt wo es besser verträgliche Wirkstoffe gibt trotzdem noch zu Paliperidon und dergleichen zu greifen, alles nur wegen des schnellen Geldes.
Normal sollte das neue Risperdal Depot keine Zulassung für den deutschen Markt bekommen, da der Mehrwert gering ist, wie man es mit Brexpiprazol und Lurasidon zu unrecht gemacht hat.
 
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