Mögliche Wechselwirkungen zwischen Cannabis, Citalopram und Olanzapin
Beide, Citalopram und Olanzapin, werden in der Leber über Enzyme aus der Cytochrom-P450-Familie metabolisiert. Für Citalopram spielen dabei insbesondere CYP3A4 und CYP2C19 eine Rolle, während Olanzapin überwiegend über CYP1A2 abgebaut wird. Die aktiven Bestandteile von Cannabis (THC und CBD) werden ebenfalls – vor allem THC über CYP2C9 und teilweise auch über CYP3A4 – metabolisiert. Da es hier potenziell zu einem „Wettbewerb“ um die gleichen Enzyme kommen kann, wird theoretisch die Möglichkeit diskutiert, dass Cannabinoide den Abbau von Citalopram beeinflussen könnten 4.
Dennoch ist der klinische Einfluss dieses potenziellen Enzyminhibitions- oder -induktionseffekts bislang nicht eindeutig quantifiziert worden. In Forenberichten und Erfahrungsberichten wird häufig darauf hingewiesen, dass bei geringem oder sporadischem Cannabiskonsum – wie er in einigen Fällen berichtet wird – klinisch signifikante Veränderungen des Blutspiegels von Citalopram oder Olanzapin eher selten sind. Die individuelle Stoffwechselvariabilität und die Art des Konsums (Rauchen versus andere Konsumformen) spielen hierbei jedoch eine große Rolle. Besonders beim Rauchen kann es zudem zu zusätzlicher Enzyminduktion kommen (ähnlich wie bei Tabakrauch), was den Abbau einzelner Medikamente beschleunigen kann. Insgesamt ist also der Einfluss von Cannabis auf die Blutspiegel der beiden Medikamente nicht abschließend geklärt und kann von Person zu Person unterschiedlich ausfallen 3.