Du solltest das probieren, statt einen reinen Absetzversuch:
Medikamente-Empfehlung für Psychose – Schizophrenie – Kurzfassung
Diese Version kannst du ausdrucken und das am besten mit deinen Ärzten besprechen, inwiefern dieser Teilabsetzversuch für dich möglich ist:
Medikamente-Empfehlung für Psychose – Schizophrenie – Kurzfassung
Du müsstest ja auf Quetiapin und Promethazin verzichten, da die Empfehlung andere Wirkstoffe für die Schlafstörungen einsetzt, Trimipramin(stark sedieren bereits bei geringer Tropfendosis) oder Trazodon(schwach).
Aripiprazol einzeln wirkt teils ab 5mg ausreichend antipsychotisch, von daher könnte da eine Reduzierung, wenn du etwa 10 oder 15mg bekommst, bereits deine Schlafstörungen deutlich lindern. In höherer Dosis kann Aripiprazol den Schlaf verkürzen, ansonsten kann es sogar schlaffördernd sein.
Dann müsstest, kannst du ja erstmal schauen wie du mit weniger zurechtkommst und ob du allein mit 5mg Aripiprazol stabil bleibst, um für dich erstmal eine passend minimale Wirkdosis zu finden. Aripiprazol wirkt da meist schlagartig ab einer bestimmten Dosis. Weniger als 5mg etwa 2,5mg würde ich als riskant und unwirksam sehen, da kleinere Dosierungen als die Tablettenform vermutlich nur selten ausreichend wirken. Du kannst 2,5mg mit Tropfen theoretisch testen, wobei das eben viel Zeit beansprucht und man den Schritt von 5 auf 0mg auch wie in der Intervalltherapie direkt machen kann, wo du dir die Nebenwirkungen sparst, die 2,5mg ja weiterhin hätten. Also unterhalb der Wirkdosis gewinnt man kaum mehr Zeit als wenn man komplett weglässt.
Da kann dann schon nach 2-6 Wochen sich ein Rückfall schleichend ankündigen, also man irrt dann relativ schnell halb psychotisch herum und das eingestehen, das man frühzeitig Aripiprazol wieder ansetzen muss, kann schwierig sein.
Von daher probiere das
Bupropion dann begleitend zu Aripiprazol + Trimipramin-Tropfen aus.
Damit verlängerst du dann diese mögliche Absetzphase des Aripiprazols. Individuell kann je nach Verstoffwechslung bei dir auch 7,5 oder 10mg bei dir die Minimale Aripiprazoldosis sein, weshalb die 5mg nur ein Richtwert ist, den du zumindest im Vorfeld zum Bupropion testen solltest.
Das Bupropion ermöglicht dir dann viel längere Zeit Aripiprazol abzusetzen, wobei sich da dann die von dir beschriebenen Negativsymptome sehr deutlich bessern können, in den Absetzphasen in denen du dann nur Bupropion+Trimipramin. Eventuell wie in der Empfehlung beschrieben Citalopram oder Sertralin (SSRIs) ergänzend. Ein SSRI kann dann helfen, wenn ohne Aripiprazol die Gefühle Emotionen und Libido verstärkt zurückkommt, um das zu regulieren. Nebenwirkungen von Bupropion+Trimipramin wie mögliche Miktionsstörungen (Gefühl einer schwachen Blase) oder leichte Verstopfungssymptome, kann man mit einem ergänzenden SSRI-Antidepressivum leicht begegnen. Insofern hilft es, da die Gefühls- und Emotionslosigkeit sich zum anderen Extrem drehen kann. Das SSRI kannst du dann einfach mit der Dosis so steuern, wie es dir guttut und ist eher optional für später oder wenn die beschriebenen Nebenwirkungen(Miktionsstörungen, Verstopfung) auftreten sollte.
Zweifel an deiner Diagnose musst du keine haben, das merkst du spätestens, wenn beim Absetzen erste Symptome zurückkommen, die man häufig aber erstmal positiv empfindet, bis eben auch Misstrauen und so Sachen wieder eintreten. Bei der Psychose erlebt und fühlt man eben Dinge, die sehr wohl da sein können, aber bei genauer Überprüfung einen anderen Zusammenhang haben. Insofern können paranoide Verfolgungsgedanken entstehen, wenn jemand etwas sehr Persönliches von dir aufgreift und du ihn dann etwa innerlich beschuldigst es absichtlich gemacht zu haben, aber eben bei freundlichen nachfragen dann die Gedankengänge dahinter ganz anders sein können. Etwa auch im nahen Familien oder Freundeskreis ist so etwas möglich. Eventuell ist man "nicht ganz dicht" weil Gedanken bei einem vielleicht Telepathisch oder anders nach Außen dringen können und andere Personen das Wort dann verstärkt in ihre Gespräche etwa einbauen oder ähnliche Gedanken wie du haben. Das kann also natürlich sein, ohne dass wir eine Erklärung finden. Je mehr man psychotisch wird, umso mehr treten solche Dinge auf, umso mehr versteht man diese auch falsch oder bekommt negative Ansichten, Misstrauen etc. was im Falle der Intervalltherapie schon deutliche Frühwarnsymptome sind wie etwa auch stärkere Schlafstörungen trotz Trimipramin, wenn man trotz Bupropion unruhig und Reizbar wird, weil Bupropion das an sich vermeidet, was übliche Absetzversuche schnell zum Scheitern oder Risiko macht.
Vielleicht hilft dir das als Orientierung. Das wäre meiner Meinung das Beste, was du machen kannst.
Wenn du trotzdem lieber so versuchst, ohne diese Stabilisierung abzusetzen, dann würde ich an deiner Stelle eben auch vorher klare Grenzen setzen, wann(bei welchen Symptomen) du das Antipsychotikum wieder einnehmen möchtest, da es innerhalb einer solchen Wahnvorstellung und anderen Dingen bedeutend schwerer sein kann, freiwillig aufs Medikament zurückzugreifen. So weist du zumindest was passieren kann. Ohne Bupropion kann man beim Absetzen des Antipsychikums sehr leicht reizbar werden, wenn du da auf jede Provokation oder andere Dinge direkt reagieren musst und deine Selbstkontrolle zurückgeht, oder du irgendwie anders dich häufiger in Streitsituationen bewegst, dann würde ich so einen Absetzversuch auch lassen, dann könntest du immer noch die von mir beschriebene Variante probien. Kommt ja auch darauf an, ob dein Psychiater mitmacht, da die Empfehlung von mir eine längere Umstellung erfordert.
Wäre lieb, wenn du mich oder uns auf dem Laufenden hältst, wie das Absetzen und alles läuft, wie du und dein Arzt/Psychiater sich entschieden haben. Für mich wäre das auch eine große Hilfe, da Erfahrungen schwer zu bekommen sind und diese Rückmeldung zur Intervalltherapie mit Bupropion mir viel bedeuten.