Moin,
glaubt ihr ein künstliches Koma über einen gewissen Zeitraum könnte Menschen mit Schizophrenie helfen? Also im Sinne, dass das Gehirn wieder auf 0 geschaltet wird.
Ich hatte früher mal eine Nasenscheidewand OP, da hab ich irgendein Narkosemittel bekommen und danach fühlte ich mich für ein paar Tage wie neu geboren. Das war vor der Psychose, also da war ich vielleicht 18 und hatte schon psychische Beschwerden unklaren Ursprungs.
Dieser Effekt hat aber ein paar Tage später nachgelassen.
Wäre die Frage, was überhaupt gesund ist. Nur weil man beschwerdefrei ist und vielleicht abgekoppelt von der Welt, muss das ja kein gesunder Zustand sein.
Damals hatte ich dann auch Antidepressiva wegen Depressionen bekommen, wo ich mich zwar glücklicher gefühlt habe, aber in mir trotzdem fühlte, dass es mir darunter weniger gut geht.
Ich glaube eher, dass man in der Erkrankung selbst viel Psychohygiene betreiben muss, indem man sich mehr Zeit für sich selbst nimmt, auch wie Psychotherapie macht, sich der Erkrankung bewusst wird und vielleicht lernt ein Stück weit dazu zu stehen.
Eine Depression kann man ja relativ gut verbergen(zumindest mit Tabletten) bei einer Schizophrenie ist das schwierig und vielleicht besser so wenn man offen zu seinen gesundheitlichen Beschwerden oder Andersartigkeit stehen kann, weil nur so kann man sich wirklich verstanden und angenommen fühlen.
Das mit künstlichem Koma wäre interessant, man müsste mal so alle relevanten Studien haben und einen Überblick was genau Sache ist. Vieles wird, glaube ich, selbst uns Betroffenen verschwiegen, was die Erkrankung angeht, da eben doch an manchen Wahnvorstellungen(damit meinte ich eher Gedankenausbreitung und Eingabe) etwas dran ist und sich diese Dinge eben mit den normalen Sinnen schwer verstehen lassen.
Wenn man uns Erkrankte darin etwa in manchen Wahnideen noch bestärken würde, würde das vielleicht die Krankheit nur verschlimmern, also für mich ist die Krankheit keine richtige Krankheit. Ich sehe es eher so wie, wenn wir sensibler sind für die Welt und eine Art Mitleid haben, wenn man sich beispielsweise in Dinge zu sehr reinsteigert. Wir einfach die ersten sind, die unter schlechten Umweltbedingungen leiden, wo andere eben noch funktionieren und arbeiten können, sind wir vielleicht übervorsichtig und verhindern womöglich damit auch schlimme Dinge, wenn man etwa gefährliche Dinge kaum sehen kann.
Eine spirituelle Komponente sehe ich da auch, weil man finde, ich auch gewisse Vorhersagen machen kann und wir vielleicht unter einer gewissen Perspektivlosigkeit leiden, was für Andere einfach irrelevant erscheint, die sich etwa als Teil eines solchen Gedankensystems verstehen oder anders eingewoben sind.
Gut, das führt etwas vom Thema weg, aber vielleicht muss man die Erkrankung ganz anders sehen, um diese möglichen Heilungswege richtig anwenden zu können.