Ja, die Erkrankung ist kein Pokal, den man vorzeigen kann. Das stimmt. Aber verstecken muss man sich auch nicht, wenn man die meiste Zeit gesund ist. Die Menschen haben schon immer hinter dem Rücken über einen gesprochen. Das beste Beispiel kennt man ja schon aus der Schule, in der jedes mal neue Gruppendynamiken und Mobbing entstanden sind. So sind die Menschen halt. So richtig intensiv interessieren sich wenige für einen und das ist gar nicht mal so schlecht, solange ich mich auch nicht so intensiv für sie interessiere. Ist dann das Ding mit dem geben & nehmen. Und leider gibt es unter den interessierten auch mal jemanden, der einen ausquetschen möchte, um es hinterher gegen einen zu verwenden. Und das ist nicht nur die Krankheit. Andere Menschen machen auch genug Dinge, daß den Lästerschwestern der Input nie ausgeht. Wenn man bezüglich der Krankheit ehrlich ist, ist Schizophrenie ein Begriff, der vorsichtig macht. Und das finde ich sozial okay so. Meine Familienmitglieder, die ich sehr mag, sind zu weit weg, um das Thema der Erkrankung irgendwie zum Gesprächsthema zu machen und ich habe leider den Anschluss verpasst, um mehr als nur oberflächliche Gespräche zu führen. Es ist zu lange her, dass ich sie besucht habe. Das bereue ich ein bisschen, daß ich mich lange Zeit nicht gemeldet habe. Andererseits hatte und habe ich immer genug mit mir selbst zu tun und bin ganz froh daß das nie zum Thema geworden ist. Ich freue mich jedenfalls dass es allen gut geht und die meisten eine glückliche Familie gegründet haben

und wir fröhliche Nachrichten teilen können.
Wenn irgendwelche Leute sich wenig interessieren und einen nur mit dem Begriff Schizophren verbinden, können sie den Stempel ruhig stecken lassen. Finde ich. Dann kann jeder sein Gemüt behalten. Aber ehrlich gesagt, nach so vielen Jahren weiß ich nicht was die Leute über mich reden. Ich glaube aber schon, dass viele rumerzählt haben, dass ich in der Psychiatrie war. Angesprochen hat mich bis heute aber keiner darauf. Also spekuliere ich auch nur rum und ist mir von Grund auf egal. Alles in allem habe ich keine unehrlichen Freunde und besser wenige gute als viele falsche. Mach Dir nichts draus. Alles, was lebt, entwickelt sich weiter. Tu das, was Dir Freude macht und lass Dir die Freude und vor allem Dein wahres Ich nicht nehmen.