Ich weiß nicht was ich tun soll. Meine sozialen Fähigkeiten sind irgendwie nicht mehr ganz da. Hatte schon immer ne soziale Phobie. Bin gerad am Überlegen ob ich in ne offene Station gehen soll? Würden die mich annehmen? Bei mir gehts nicht mehr voran im Leben. Was empfehlt Ihr mir?
Ps: Ich war schon 4-5 mal in ner Klinik. In der geschlossenen war ich letztes Jahr für zwei Wochen.
Bin ziemlich eine zurückhaltende Person.
Würde die Klinik was bringen?
Bei Negativsymptomen helfen die üblichen Medikamente weniger. Die Klinik ist generell gut, wenn du deine Medikamente umstellen lassen möchtest, da das dann in einem sicheren Rahmen passiert, wenn mögliche Unverträglichkeiten auftreten.
Soziale Phobie wäre ein Stichwort, wo ich dir auch so das Aripiprazol als Antipsychotikum in möglichst kleiner Dosis 5mg empfehlen würde. Aripiprazol hilft Schüchternheit zu überwinden, man wird damit offener oder aufgeschlossener, was normal auch bei der sozialen Phobie nützlich ist.
Viele der früheren atypischen Antipsychotika (Risperidon, Quetiapin, Olanzapin, Amisulprid) wirken da eher zu dämpfend und sedierend, wo
Aripiprazol als modernere Antipsychotikum gut verträglich ist und neben der Blockade von Dopamin setzt es auch Dopamin frei.
Nachteilig ist Aripiprazol, da es etwas innere Unruhe machen kann, weshalb kleine Dosierungen und später auch zusätzlich Bupropion ein spezielles SNDRI Antidepressivum, ratsam ist.
@Adam4343 welches Antipsychotikum nimmst du gerade ein und welche Antipsychotika hattest du bereits in der Vergangenheit ausprobiert?
Wenn du diese Grundlage hast und auf Aripiprazol Monotherapie umgestellt bist, dann könntest du im nächsten Schritt der
Empfehlung im Forum folgen, wo du in der Klinik bereits Bupropion(SNDRI Antidepressivum) und im nächsten Schritt Citalopram (SSRI Antidepressivum) ergänzen könntest, mit denen sich Negativsymptome effektiv behandeln lassen.
Das wichtige Antidepressivum bezüglich der Negativsymptome ist das Bupropion, da es auf Noradrenalin und Dopamin wirkt. Die Noradrenalinwirkung hilft dabei, die Unruhe des Aripiprazol's zu reduzieren und wirkt auch Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen entgegen, welche eher beim Absetzen des Antipsychotikums auftreten können. Die Dopaminwiederaufnahmehemmung des Bupropion's reduziert Negativsymptome. Da die Wirkung dieses Antidepressivums ohne das Antipsychotikum besser ist, bietet sich im Nachgang zu so einer Umstellung eine Intervalleinnahme des Antipsychotikums(Aripiprazol) an.
Erstmal wäre für dich, wenn du in die Klinik gehst, eine Umstellung auf diese drei Wirkstoffe wichtig. Zuerst Aripiprazol, dann Aripiprazol+Bupropion und dann Aripiprazol+Bupropion+Citalopram. Citalopram ist wichtig, um Nebenwirkungen wie Miktionsstörung (schwache Blase) oder Verstopfung aufzuheben, welche beim Bupropion auftreten können. Citalopram ergänzt praktisch die fehlende Serotoninwirkung, die bis auf das Bupropion fast jedes Antipsychotikum als Werkkomponente hat.
Da Aripiprazol + Citalopram beide unruhig machen, aufgrund der Wirkung auf die Serotoninrezeptoren, braucht es vorher das Bupropion und erst dann bietet sich zusätzlich Citalopram an. Citalopram dämpft auch Libido und das Emotionale, was beim Aripiprazol generell etwas gesteigert sein kann und später bei der Intervalleinnahme eben auch stärker hervortreten kann.
Hier im Forum findest du genaue Informationen zu dieser Umstellung, da die Psychiater in der Regel auch nur Standardtherapien anwenden und bei so einer Umstellung dieses Hintergrundwissen wichtig ist:
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