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Hebephrene Schizophrenie

BountyHunter553

New Member
Registriert
5 Juni 2023
Beiträge
4
Hallo zusammen!

Ich habe dieses Forum gefunden und suche bei euch um Rat.
Meine Diagnose ist:
-Paranoide Schizophrenie
-Hebephrene Schizophrenie
-Verhaltensstörungen

Nun habe ich das Problem, dass wenn ich aufstehe, ich massive Probleme mit meinem Antrieb habe.
Das Leben ist eine Qual.
Es kommt mir so vor als ob ich eine Tonne wiege und mich durch Gelee durchkämpfen muss.
Ich fühle mich nach 12 Stunden Schlaf müde, erschöpft und abtriebslos.
Wie geht ihr damit um, hat es jemand geschafft sein Leben lebenswert zu machen?
Meine Medikamente sind:
-Invega 12mg morgens
-Quetiapin 300mg zum schlafen können vor ins bett gehen.

Freundliche Grüsse

BountyHunter553
 
Also mir wurde die Diagnose Hebephrenie im Alter von 31 Jahren im März 2019 in einer psychiatrischen Klinik gestellt. Aufgrund der langanhaltenden und schweren Negativsymptomatik meiner hebephrenen Schizophrenie inklusive gelegentlicher Realitätsverluste stellte mein behandelnder Facharzt ein schizophrenes Residuum bei mir fest, was ein chronisches Stadium meiner diagnostizierten psychischen schweren Erkrankung bedeutet. Meine Negativsymptomatik hat sich dementsprechend bei mir chronifiziert. Mir half vor allem, dass mir mit meiner hebephrenen Schizophrenie meine beiden Renten, sprich die Berufsunfähigkeits- und Erwerbsminderungsrente, die mir zustehen bzw. zustanden, ohne Probleme bewilligt wurden. Dadurch hatte ich nicht mehr den Druck, mit dieser schweren psychischen Erkrankung arbeiten zu müssen, weil ich mit den Einkünften/Einkommen aus diesen beiden mir bewilligten Rentenarten in finanzieller Freiheit sehr gut in meiner Region leben kann. Dadurch kann ich mich komplett auf meine Genesung bzw. meinen weiteren aktuellen stabilisierten Gesundheitszustand konzentrieren. Ein lebenswertes Leben mit der Hebephrenie habe ich persönlich noch nicht ganz geschafft, weil ich noch mit meinem Schicksal hadere und manchmal noch krankheitsuneinsichtig bin. Ich will nicht zu 100 Prozent akzeptieren, dass ich mit 35 Jahren nichts mehr so richtig auf die Kette im Leben bekomme. Dass ich bereits in Frührente bin, stört mich jetzt nicht und sehe ich meinerseits als lebenswert an. Viele Menschen würden nämlich sehr gerne so früh wie möglich in Rente gehen und die restlichen Lebensjahre genießen. Von daher sehe ich anstatt nur die Nachteile meiner Schizophrenie genauso die Vorteile in Form des Krankheitsgewinnes, dass ich z.B. selbstbestimmte Zeit für meine Hobbys und andere schöne Dinge im Leben besitze. Nur habe ich keinen Plan, wie ich diesen Luxus an Zeit für mich sinnvoll nutzen kann. Im Nachhinein setzte ich zum Glück keine Kinder in die Welt, sodass ich nicht bzgl. der Kindererziehung funktionieren muss, um mein Kind oder meine Kinder zu vernünftigen, verantwortungsbewussten und intelligenten erwachsenen Menschen groß zu ziehen. Nur muss ich noch herausfinden, was ich jetzt mit meinem restlichen Leben anfangen möchte. Aktuell hilft mir Ergotherapie, Psychotherapie und Gespräche mit Freunden und Familie. Um an Lebensqualität zu gewinnen, muss aus meiner Perspektive definitiv die Akzeptanz der Diagnose respektive Erkrankung vorhanden sein, d.h. dass die Krankheitseinsicht der betroffenen Person erforderlich ist. Unter diesem Aspekt wird mithilfe von Therapien die Handlungsfähigkeit des Erkrankten wieder hergestellt oder zumindest verbessert. Dadurch ist er wieder in der Lage, sein Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen und zu entscheiden, wie das weitere eigene Leben mit den individuellen gesundheitlichen Einschränkungen, die die Krankheit mit sich bringt, verlaufen soll. Um die Lebensqualität weiter zu steigern oder ein lebenswerteres Leben zu gestalten, trägt zusätzlich der Krankheitsgewinn, den du als Betroffener aus deiner Diagnose ziehen solltest, dazu bei. Damit meine ich, dass du raus aus dem Hamsterrad bist, insofern dein behandelnder Facharzt und die DRV dich als voll erwerbsgemindert einstufen und du zusätzlich kein hohes Einkommen durch einen gut bezahlten Job benötigst, um z.B. Schulden zu tilgen, teure Hobbys zu begleichen oder deinen Nachwuchs eine gute Ausbildung zu finanzieren. Natürlich existieren noch weitere private Gegebenheiten oder Wünsche, die ein gewisses Einkommen voraussetzen. Wenn du keinen Anspruch auf eine Erwerbsminderungsrente hast, weil du die rentenrechtlichen Voraussetzungen nicht erfüllst, oder deine EM-Rente sehr niedrig ausfällt, steht dir sicherlich dieses neue Bürgergeld zu. Mit einem zusätzlichen Minijob wird unter Umständen ein gleiches Monatseinkommen erzielt als mit der vorherigen Vollzeittätigkeit. Zumindest erzählten es mir ehemalige Schulfreunde, die aktuell Bürgergeld beziehen und nebenbei einem Minijob nachgehen. Auf TikTok berichtete eine Person, dass eine 4-köpfige Familie sogar fast an die 3000 Euro Netto bei einer monatlichen Warmmiete von 1000 Euro durch das Bürgergeld zustehen. Das muss man erst einmal als Eltern oder Elternteil verdienen.


Des Weiteren bestehen bei mir immer noch die starken Negativsymptome der Hebephrenie, wie Anhedonie (Interessen- und Freudlosigkeit)
Apathie, Affektverflachung, Aufmerksamkeitsstörungen, Asozialität, Alogie, Abulie und Ambivalenz. Um ein für mich lebenswertes Leben zuführen, nehme ich mir immer kleine Tagesaufgaben vor, die für mich mit meinem Verlauf dieser Krankheit kompatibel bzw. umsetz- und lösbar sind, ohne nicht zu viel individuellen Stress ausgesetzt zu sein. Solche Aufgaben sind bei mir folgende:

- spazieren gehen
- Konzentrationsübungen aussuchen, wie z.B. Soduko, Kreuzworträtsel, Puzzles, mathematische Knobelaufgaben, etc. und diese Übungen Schritt für Schritt
durchgehen und natürlich lösen

- Bewältigungen des privaten Haushaltes, wie Wäsche waschen, Frühstück, Mittagessen und Abendbrot zubereiten, Haushaltsputz des Hauses meiner
Eltern, sprich Zimmer aufräumen, Staubwischen, Staubsaugen, glatte Böden in Küche, Bad, etc. feucht wischen (natürlich nach dem Staubsaugen),
Rasen mähen der Grünfläche auf dem elterlichen Hausgrundstück, etc.
- Neues Wissen über Themengebiete aneignen, die mich interessieren, wie über mein Krankheitsbild. Dadurch werde ich zum „Experten“ meiner eigenen
Erkrankung und kann anderen Mitmenschen durch Gespräche in Selbsthilfegruppen oder Beiträgen in verschiedenen Foren, bei denen die psychisch
schwere Erkrankung thematisiert wird und es Rund um das Thema „Schizophrenie“ geht, helfen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Kingkong01

Ja bei mir wurden verschiedene Medikamente ausprobiert und das bestwirkende war eben Paliperidon, welches ein ähnlicher Wirkstoff ist wie Risperidon, daher bin ich drauf angewiesen.
 
@Oliver

Das schizophrene Residuum wurde mir auch diagnostiziert. Ich möchte eben trotz meiner Beschwerden arbeiten gehen. Da ich finde das man in der Frührente doch wenig Geld bekommt, verglichen damit, wie wenn man arbeiten geht.
Ich bin 25 Jahre alt, die Krankheit ist bei mir mit 22 Jahren ausgebrochen. Naja, arrangiert habe ich mich mit meinem neuen Leben schon.
 
Zuletzt bearbeitet:
@BountyHunter553 na hast du aber Glück gehabt, dass es erst mit 22 Jahren ausgebrochen ist ;-)...bei mir war es bereits im Alter von 16. Immer wieder Schübe und Rückfälle durch zu viel emotionalen Stress...auch durch eigene Überforderung...andererseits hätte ich nicht hin und wieder nicht die "Eier" gehabt Dinge einfach auszuprobieren wäre ich kein Stück vorwärts gekommen.

Ich habe von anderen gehört, dass je älter man wird um so eher kennt man sich und dadurch lässt sich besser reagieren.

Die Antriebsproblematik kenne ich nur zu gut. Die wird bei Reduktion der Dopaminblocker besser - nur leider auch steigt damit die Gefahr für einen Rückschlag.
Letztendlich gibt es keine perfekte Lösung oder einen Schalter den man einfach umlegt und damit ist die Sache aus der Welt.

Ich gebe dir den Rat, die Veranlagung zur Psychose zu akzeptieren und ein bisschen das Leben drumherum zu bauen...d.h. wenn du Glück hast, kannst du verschont bleiben mit Schüben...Die Antriebslosigkeit kostet massiv Überwindung...allerdings hatte ich es bereits in der Vergangenheit geschafft durchaus wieder berufstätig zu sein. Man sollte sich nicht alle Wünsche ausreden lassen...und auch ein bisschen an sich glauben.
 
@Oliver

Das schizophrene Residuum wurde mir auch diagnostiziert. Ich möchte eben trotz meiner Beschwerden arbeiten gehen. Da ich finde das man in der Frührente doch wenig Geld bekommt, verglichen damit, wie wenn man arbeiten geht.
Ich bin 25 Jahre alt, die Krankheit ist bei mir mit 22 Jahren ausgebrochen. Naja, arrangiert habe ich mich mit meinem neuen Leben schon.
Wenn du dich gesundheitlich in der Lage fühlst und dir vorstellen kannst, eine Erwerbstätigkeit auf dem allgemeinen 1. Arbeitsmarkt nachzugehen, dann versuche es doch einfach. Du bist doch noch jung und einen Versuch ist es immer Wert. Falls es nach hinten losgeht, kannst du notfalls immer noch dieses Bürgergeld beantragen und einen Minijob nachgehen bzw. Erwerbsminderungsrente beantragen und zusätzlich aufstockend Bürgergeld beanspruchen und nebenbei einen Minijob ausüben. In meiner Region leben viele Menschen aus gesundheitlichen Gründen vom Bürgergeld und verdienen zusätzlich auf geringfügiger Beschäftigung in Form eines Minijobs oder durch "Nachbarschaftshilfe" sich etwas hinzu. Denen geht es finanziell genauso gut und von der gesundheitlichen Verfassung sogar besser als wenn sie einen Vollzeitjob aufnehmen würden, bei den sie körperlich schwer schuften müssen, wenig Geld verdienen und sich ihre Gesundheit weiter ruinieren, wie z.B. auf dem Bau oder in der Altenpflege.

Wenn du es schaffst, mit der Diagnose des schizophrenen Residuums dich in einem Job/einer Arbeitsstelle auf dem regulären Arbeitsmarkt zu betätigen und es auf Dauer dir gelingt, mindestens in Teilzeit zu arbeiten, dann hast du mein größten Respekt verdient. Des Weiteren meine ich mit "auf Dauer" noch nicht einmal den Zeitraum von dem Beginn deiner Anstellung bzw. deines Beschäftigungsverhältnis bis zur aktuellen Regelaltersrente von aktuellen unmenschlichen 67 Jahren. Ich spreche eher von einigen Monaten bis wenigen Jahren. Also mir gelingt es jedenfalls auf Dauer nicht mehr. Bei mir ist definitiv noch ein Minijob auf 520 € Basis drin. Die Aufnahme einer sozialversicherungspflichtigen Teilzeitstelle oder Vollzeitstelle ist jedoch aufgrund meiner gesundheitlichen Einschränkungen, wie einer geringen Stressresistenz und Belastbarkeit, die die Schizophrenie bei mir mit sich gebracht hat, aktuell ausgeschlossen und reine Utopie und realitätsfern. Zudem würde es bei mir finanziell überhaupt keinen Mehrwert bzw. Sinn ergeben. Momentan fühle ich mich mit meinem derzeitigen Leben als Frührentner wesentlich besser als zu meiner damaligen Zeit des angestellten Ingenieurs bei Siemens, wo ich jede Menge Stress durch Arbeitsverdichtung und Leistungsdruck vonseiten meiner damaligen Vorgesetzten hatte und nicht mehr schlafen konnte.
Nichtsdestotrotz drücke ich dir die Daumen, dass du eine Erwerbstätigkeit auf dem allgemeinen 1. Arbeitsmarkt findest und diese Tätigkeit auch vom Arbeitspensum durchhältst.
 
Zuletzt bearbeitet:
12 mg Paliperidon am Tag erscheinen mir um das mindestens Doppelte, eher noch um das Dreifache überhöht zu sein. Ich halte das ehrlich gesagt für eine Gefährdung der anderen Diskussionsteilnehmer, wenn immer wieder solche komischen überhöhten Dosen (welche nebenbei bemerkt auch gar keine ärztliche Zulassung besitzen) ins Spiel gebracht werden.
 
12 mg Paliperidon am Tag erscheinen mir um das mindestens Doppelte, eher noch um das Dreifache überhöht zu sein. Ich halte das ehrlich gesagt für eine Gefährdung der anderen Diskussionsteilnehmer, wenn immer wieder solche komischen überhöhten Dosen (welche nebenbei bemerkt auch gar keine ärztliche Zulassung besitzen) ins Spiel gebracht werden.
Wo steht das denn? Wäre gut, wenn du die entsprechenden Stellen zitieren würdest.
 
Es gibt das vom TE genannte Invega ® in einer OROS Speziellen-Retard-Kapsel zu 3 mg, 6 mg und 9 mg, siehe https://www.docmorris.de/search?query=invega . Man nimmt davon lt. Hersteller max. 1 Kapsel am Tag. So wie bei Aripiprazol max. 1 30mg-Tabl. am Tag sogenannte Zugelassene Höchstdosis, die auch an je einem Tag nicht überschritten werden darf, siehe Leitlinien https://www.dgppn.de/leitlinien-publikationen/leitlinien.html

S. 57 der Langfassung, da sind 12 mg Zugelassene und Empfohlene Höchstdosis zugleich, Dosisbereich geht nur bis zur 9 mg Stärke, und das aus sehr gutem Grund (hochpotentes Neuroleptikum der zweiten Generation, Half-life time relativ lange).

Man hat das früher beim Risperidon gemacht, Hammerdosen gegeben, die gar nichts gebracht haben, nicht vom Hersteller nicht einmal empfohlen waren und den Patienten sehr geschadet haben. Wenn jetzt noch die Mindestakutdosis für Quetiapin, ~ 300 mg, dazu kommt, ist die Sache hoffnungslos überhöht (die Wirkung addiert sich in diesem Fall!) und darf m.E.n. so nicht in die Öffentlichkeit gebracht werden (Nachahmereffekt).
 
Es gibt das vom TE genannte Invega ® in einer OROS Speziellen-Retard-Kapsel zu 3 mg, 6 mg und 9 mg, siehe https://www.docmorris.de/search?query=invega . Man nimmt davon lt. Hersteller max. 1 Kapsel am Tag. So wie bei Aripiprazol max. 1 30mg-Tabl. am Tag sogenannte Zugelassene Höchstdosis, die auch an je einem Tag nicht überschritten werden darf, siehe Leitlinien https://www.dgppn.de/leitlinien-publikationen/leitlinien.html

S. 57 der Langfassung, da sind 12 mg Zugelassene und Empfohlene Höchstdosis zugleich, Dosisbereich geht nur bis zur 9 mg Stärke, und das aus sehr gutem Grund (hochpotentes Neuroleptikum der zweiten Generation, Half-life time relativ lange).

Man hat das früher beim Risperidon gemacht, Hammerdosen gegeben, die gar nichts gebracht haben, nicht vom Hersteller nicht einmal empfohlen waren und den Patienten sehr geschadet haben. Wenn jetzt noch die Mindestakutdosis für Quetiapin, ~ 300 mg, dazu kommt, ist die Sache hoffnungslos überhöht (die Wirkung addiert sich in diesem Fall!) und darf m.E.n. so nicht in die Öffentlichkeit gebracht werden (Nachahmereffekt).
Ich kenne das nach der Klinik, da habe ich auch Höchstdosierungen von Xeplion bekommen, was ja auch Paliperidon wie das Invega ist. Bin da kein Fan davon, aber wird eben häufig so gemacht. Womöglich will man da einen Puffer aufbauen, da Erkrankte ihre Medikamente später schnell reduzieren/absetzen.

Hohe Dosierungen finde ich zwar auch fragwürdig, aber ich traue mir kein Urteil darüber zu. Eventuell braucht man anfangs auch etwas höhere Dosierungen, wo man auf längere Sicht eben viel mehr auf Verträglichkeit achten muss.
 
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