Aktuelles

Psychose & Schizophrenie Forum ❤️

Willkommen in unserer hilfsbereiten Community. ✨ Hier findest du Austausch mit Betroffenen, Angehörigen und Experten – ein Ort, an dem deine Fragen gehört werden und deine Erfahrungen zählen.


Registriere dich jetzt und nutze alle Vorteile:

  • 🌐 Aktives Forum mit zusätzlicher Chat- und Privatnachrichten-Funktion
  • 💊 Exklusive Medikamente-Leitlinie (Link zur englischen Version) – besonders wirksam bei Negativsymptomen und zur Steigerung deiner Lebensqualität
  • 💙 Unterstützende Community, die dich auf deinem Weg begleitet


Wir freuen uns darauf, dich in unserer Gemeinschaft zu begrüßen! ☀️

Gibt es irgendetwas was bei schweren kognitiven Einschränkungen hilft?

Mandy

Active member
Hey, ich leide wie bereits öfters hier im Forum schonmal erwähnt an kognitiven Einschränkungen. Mein Kopf ist einfach nur leer und ich habe keine Gedanken im Kopf.
Jetzt ist meine Frage.. gibt es irgendetwas was mir dagegen helfen kann? Oder muss ich das jetzt so für immer ertragen..?
 
Bupropion. (NDRI Antidepressivum)

Es wirkt wie ein ADHS-Medikament, es steigert die Wachheit und Konzentration, was kognitive Symptome erheblich lindert.

Wegen der Dopaminwiederaufnahmehemmung steigert es damit das Dopamin im synaptischen Spalt, es wirkt also eher gegenteilig als Antipsychotika.


Es gibt noch stärkere Amphetamine oder Wirkstoffe wie Methylphenidat (Ritalin, Mediknet) die bei ADHS häufig eingesetzt werden. Diese gelten als wesentlich stärker als Bupropion, weshalb ich da auch vorsichtig wäre. ADHS-Wirkstoffe werden auch so zur Verbesserung der Konzentration und als Aufputschmittel eingesetzt, was ja auch die Kognitionen betrifft.


Von Amphetaminen ist auch bekannt das diese bei gesunden Menschen psychoseartige Symptom hervorrufen können, wobei Bupropion auch eher lindernden Effekt hat, wenn man das im Rahmen einer antipsychotischen Behandlung einnimmt.
Ähnlich wie ADHS-Kinder die von Amphetaminen ruhiger werde, könnte Bupropion bei uns Schizophrenen mehr Nutzen haben, als dass was man als vermeidliches Risiko darstellt, da man eben von Amphetaminen weiß das diese auch psychotische Symptome induzieren können bei gesunden Menschen.

Bupropion ist ein relativ mildes Medikament, also sollte man probiert haben.

@Mandy alternativ sind womöglich Benzodiazepine nützlich, aber die sind wie Heroin und machen abhängig. In der Klinik gibt man so etwas manchmal. Diese Wirkstoffe sehe ich als Problem bei Schizophrenie, ich fühlte mich mit Benzos überheblich und rückwirkend wie im Wahn. Ich glaube die sind auf Dauer weniger gut.
 
Hey, ich leide wie bereits öfters hier im Forum schonmal erwähnt an kognitiven Einschränkungen. Mein Kopf ist einfach nur leer und ich habe keine Gedanken im Kopf.
Jetzt ist meine Frage.. gibt es irgendetwas was mir dagegen helfen kann? Oder muss ich das jetzt so für immer ertragen..?
Hast du schon mal Bupropion oder Benzodiazepine gehabt?
Bupropion ist eine Art Amphetamin chemisch betrachtet, macht aber keine Abhängigkeit da Antidepressivum und hilft bei der Nikotinentwöhnung. Das sollte man finde ich unbedingt probiert haben.

Benzodiazepine können vielleicht auch helfen, da diese aber wie Heroin oder schlimmer sind und komplett abhängig machen, sollte man davon besser die finger lassen. Ich fühlte mich mit diesen Wirkstoffen in der Klinik von der Konzentration zwar besser aber damit ist man wie klar im Kopf ohne die Psychose und Wahn zu bemerken.
 
Im Grunde braucht man eine andere Wirkung als die Antipsychotika. Das Cariprazin soll aufgrund der starken D3 blockade auch Vorteile haben, was Negativsymptome angeht, zu denen ja auch teilweise kognitive Symptome gerechnet werden.

Was nimmst du zurzeit ein @Mandy. Ich dachte du hattest mal Cariprazin. Hattest du Cariprazin mal als Monotherapie ohne andere Antipsychotika? Die Sedierung der Antipsychotika kann sich auch negativ auf die Kognitionen auswirken, was bei den Neueren etwas milder ausfällt.
 
Hallo @Maggi vielen Dank für deine ausführliche Antwort und Tipps. Ich habe heute das letzte Mal 1,5 mg Cariprazin genommen. Ab morgen soll ich dann 5mg Olanzapin einnehmen für erstmal 3 Tage und dann soll ich auf 10 mg steigern. Hätten 5 nicht auch gereicht oder ist die Dosis zu klein um mich vor einer Psychose zu schützen?

Das Cariprazin hat bei mir leider keinerlei positive Wirkungen auf meine Kognition gehabt..
ich muss dazu sagen ich habe leider auch sehr starke Schlafstörungen vielleicht habe ich auch deshalb die Gedächtnisstörungen.. schlafe die Nächte wenn es hochkommt nur 3-5 Stunden.. keine Ahnung wie ich das alles überlebe und das geht schon 1 Jahr so. Nehme sogar schon ein Schlafmittel was mir allerdings auch nicht hilft.
 
Zum Schlafen könntest du Trimipramin-Tropfen probieren, was ein trizyklisches Antidepressivum ist.
Bupropion macht wach, also könnte dein Schlafproblem auch begünstigen.

Generell glaube ich die hohen Dosierungen von Neuroleptika zu einem verkürzten Schlaf beitragen. Es wird damit ja Reizüberflutung vermieden, was das Schlafbedürfnis auch senken kann.
Alternativ könntest du später auch Aripiprazol mal ausprobieren, was in meinen Augen sehr guten Schlaf macht. Hattest du das schon? Ob 5 oder 10mg Olanzapin, kann ich dir schlecht sagen, bin kein Arzt und es kommt ja auch darauf an, ob du noch etwas zusätzlich einnimmst. 10mg ist Anfangs denke ich in Ordnung später kann man ja die Dosis senken. Wirkstoffe wie Aripiprazol wirken in geringer Dosierung manchmal schon sehr gut, aber diese Partialantagonisten wie Cariprazin und Aripiprazol unterscheiden sich auch etwas und haben eine extrem starke D2 blockade, was womöglich dazu beiträgt, dass kleinste Dosierungen ausreichen.
 
Du kannst ja irgendwann reduzieren auf 5 mg Olanzapin. Das hat jedenfalls 70 % Rezeptorblockade. Ich kann dir den Zustand der Ketose empfehlen, die ketonkörper beeinflussen das Gehirn. Am Anfang kann man zum Beispiel eine Fastenkur machen. Keine Sorge das geht wieder weg, habe auch 1 1/2 Jahre gebraucht.
 
Du kannst ja irgendwann reduzieren auf 5 mg Olanzapin. Das hat jedenfalls 70 % Rezeptorblockade. Ich kann dir den Zustand der Ketose empfehlen, die ketonkörper beeinflussen das Gehirn. Am Anfang kann man zum Beispiel eine Fastenkur machen. Keine Sorge das geht wieder weg, habe auch 1 1/2 Jahre gebraucht.
Vielen Dank für deinen Tipp. Ich werde das mit der Ketose mal probieren.

Hattest du also auch starke Gedächtnisprobleme? Die wieder verschwunden sind?
 
Ja extrem, und hatte eine totale Sprachverarmung. Jetzt ist wieder alles normal.
Oh je also ging es dir genauso wie mir jetzt.. Ich leide auch unter einer starken Sprachverarmung. Weiß mich auch nicht zu unterhalten, da mein Kopf so leer ist. Habe einfach keine Gedanken im Kopf. Wortfindungsstörungen habe ich auch als wären alle Worte die ich mal gelernt habe gelöscht.. einfach nur schlimm.

Aber das gute ist ich weiß das es wieder weg gehen kann, da ich nach meiner 2. Psychose bereits dasselbe hatte. Hat allerdings auch 1 Jahr gedauert bis es weggegangen ist. Jetzt ist nach der 3. Psychose wieder ein Jahr um und es ist noch nicht weg deshalb bin ich schon etwas unruhig. Finde den Zustand nämlich sowas von schlimm.. Hoffe so das die Gedächtnisprobleme bald verschwinden. Ich mache schon Gedächtnisübungen und habe Ergotherapie.
Seid wann ist dein Gedächtnis jetzt wieder stabil? Hast du als du die Gedächtnisprobleme hattest andere Medikamente genommen?
 
Ja man braucht da echt Geduld. Ja hatte am anfang risperidon, Teufelszeugs, darunter ging es mir richtig dreckig. Ich konnte damals auch kaum schlafen. Ich hab dann, auch wenn es schwer fällt meinen Lebensstil umgestellt. Habe auf Olanzapin gewechselt, bin 2 x die Woche schwimmen, 10.000 Schritte am Tag, Stricke Ernährungsumstellung. Momentan mache ich Proteinfasten. Durch die Kombination aus allem, ist es dann besser geworden. Habe viel von Dr. Chris Palmer (Harvard Psychiater) und Lauren Kennedy angeschaut. Wichtig ist es auch trotzdem iwie unter Leuten zu gehen und sich eine Selbsthilfegruppe zu holen. Das wird bei dir auch sicher, da bin ich mir ganz sicher. Seit einem Jahr geht es mir wieder gut, das hatte ich nie erwartet.
 
Zurück
Oben